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Tag 11: Smoky Mountain Road, Wahweap Hoodoos, Sidestep Canyon - Page

Auch heute klingelt der Wecker wieder um 6:00 Uhr. Aber heute können wir uns mit dem Aufstehen etwas Zeit lassen, denn wir haben heute eigentlich nur eine Autofahrt vor uns. Und vielleicht einige kleinere Wanderungen.

Nach dem Aufstehen packen wir unsere restlichen Sachen zusammen und bringen unsere Koffer hinunter ins Auto. In der Rezeption holen wir uns wie immer unseren Kaffee und Tee. Anschließend checken wir aus. Das Prospector Inn hat uns sehr gut gefallen. Hierher würden wir auf jeden Fall wieder kommen.

Bevor es losgeht fahren wir zum Visitor Center, um hier unsere Wasserreserven aufzufüllen. Eigentlich schmeckt uns das Wasser hier nicht so gut wie in Cannonville, es schmeckt irgendwie muffig. Aber Wasser dabei zu haben, kann ja nicht schaden. Im Notfall wird es uns schon schmecken. Anschließend geht es noch zur Tankstelle am Ortsausgang von Escalante, wo wir uns wieder einen Beutel Eis für die Kühlbox kaufen. Außerdem wird der Wagen für unsere Fahrt nach Page noch einmal voll getankt.

Und dann kann es auch schon losgehen. Für unsere Fahrt nach Page wollen wir nicht den Highway nehmen, sondern die - hoffentlich - landschaftlich interessantere Smoky Mountain Road. Wir fahren also noch einmal durch Escalante und biegen kurz vor dem Visitor Center links auf die Smoky Mountain Road ab. Bereits nach wenigen Meilen endet der Asphalt und wir fahren auf einer Schotterstraße. Diese ist mit unserem 4Runner jedoch gut zu befahren und wir kommen gut voran.

Das ändert sich nach kurzer Zeit jedoch und der Zustand der Straße wird immer schlechter. Teilweise ist die Straße sandig und dann wieder felsig. Es liegen Felsbrocken auf der Straße, die wir vorsichtig umfahren müssen, was auf der engen Straße gar nicht so einfach ist. Teilweise ist die Straße auch ausgespült und es gibt riesige Löcher und Rillen auf der Straße. Außerdem geht es steil bergauf. Wir kommen nur sehr langsam voran und bereuen schon, diese "Abkürzung" genommen zu haben. Vielleicht wäre es sogar einfacher gewesen, die Hole-in-the-Rock Road zu fahren und dann eine der kleinen Straßen zu nehmen, die zur Smoky Mountain Road führen. Aber jetzt sind wir hier und müssen weiter und die Straße scheint kein Ende nehmen zu wollen.

Gegen 10:30 Uhr erreichen wir ein Plateau und können einen ersten Blick auf den Lake Powell werfen. Leider ist es etwas diesig, so dass man den See kaum sehen kann. Das ist das erste Mal, dass wir etwas entspannt sind, denn die Fahrt kostete uns bis hierher ganz schöne Nerven. Und landschaftlich spektakulär war es bisher auch nicht. Wir sind daher etwas enttäuscht.

Da es nach Regen aussieht fahren wir schnell weiter, denn auf dieser schlechten Straße möchten wir nicht von einem Regenguss überrascht werden. Nach dem Blick vom Plateau müssen wir dieses auch hinunter fahren. Die Straße ist relativ schmal und windet sich am Abhang hinunter. Zum Glück kommt uns hier kein Auto entgegen. Aber wir haben auf der gesamten Fahrt seit Escalante kein weiteres Auto angetroffen. Wehe, wenn man hier eine Panne hat.

Eine halbe Stunde später sind wir unten angekommen. Wir halten kurz an und schauen auf das Plateau zurück, auf dem wir eben noch gestanden haben. Es sind hier auch schön bunte Mesas und Bentonite Hills zu sehen.

Nach kurzer Zeit erreichen wir den kleinen Ort Big Water und damit wieder Asphalt unter den Rädern. Wir sind froh, heil über die 78 Meilen lange Smoky Mountain Road gekommen zu sein. Diese Straße werden wir wohl nicht noch einmal fahren.

Wir biegen links auf den Highway 89 ab und fahren nach Page. Hier haben wir ein Zimmer im Motel 6 reserviert. Wir halten an der Rezeption und fragen, ob wir hier trotz der noch frühen Zeit schon einchecken können. Wir haben acht Nächte reserviert, sind aber einen Tag früher da als erwartet. Das ist jedoch kein Problem und wir können schon einchecken.

Wir bekommen ein Zimmer im dritten Stock. Das Zimmer ist einfach, aber ganz nett. Vor drei Jahren waren wir schon einmal hier und es hat sich nicht wirklich etwas verändert. Nachdem wir unser Gepäck in das Zimmer gebracht haben, machen wir uns wieder auf den Weg.

Wir fahren auf dem Highway 89 wieder zurück in Richtung Big Water und weiter bis zur Paria Contact Station. Hier fragen wir nach Permits für die Wave. Leider sind für morgen alle weg. Daher erklärt uns der Ranger das Vorgehen für die morgige Lotterie. Er erzählt uns, dass es heute keine Lotterie gegeben hätte und alle anwesenden Personen ihr Permit so bekommen hätten. Das gibt uns Hoffung für morgen. Als wir im Jahr 2002 das letzte Mal hier waren, hatten wir den einen Nachmittag auf gut Glück nach einem Permit gefragt und ohne weiteres eins bekommen. Warum sollte es also dieses Mal nicht klappen?

Da es noch relativ früh am Tag ist, fragen wir den Ranger gleich nach dem Weg zu den Wahweap Hoodoos. Hier wollen wir in den nächsten Tagen zum Sonnenaufgang hin fahren. Um uns die Straßenverhältnisse im Hellen anzuschauen, wollen wir heute schon einmal vorbei schauen. Der Ranger gibt uns eine Karte mit der Wegbeschreibung. Nach dieser Beschreibung würden wir uns den Hoodoos von Big Water aus nähern und müssten noch etwa 7km zu Fuß gehen. Wir haben jedoch diverse Beschreibungen für einen anderen Weg aus dem Internet. Für diesen Weg benötigt man lediglich einen Wagen mit hoher Bodenfreiheit. Dann muss man nur etwa eine Meile laufen. Wir fragen den Ranger nach diesem Weg und als wir ihm erzählen, dass wir einen Toyota 4Runner haben, meint er, dass es ohne weiteres möglich sein sollte.

Also machen wir uns wieder auf den Weg und biegen kurz hinter der Ranger Station auf die Cottonwood Canyon Road ab. Nach etwa 5 Meilen biegen wir rechts auf die BLM Road 431 ab. Dieser folgt man für ca. 6,5 Meilen. Die Straße ist etwas rau und teilweise recht sandig, aber eigentlich gut zu befahren. Nach etwa 5,6 Meilen geht es relativ steil zum Flussbett hinunter. Die Straße ist hier ziemlich lehmig und bei Regen wird sie bestimmt ganz schön rutschig.

Wir parken unseren Wagen an einen Zaum und schultern unsere Rucksäcke. Dann gehen wir hinunter ins Flussbett. Dieses ist ganz trocken und der Boden hat tiefe Risse. Der Boden bricht unter den Schuhen und man muss schon genauer hinschauen wo man hintritt, um nicht seine Knöchel an den scharfen Kanten des trockenen Lehmbodens aufzuschrammen.

Aber wir kommen gut voran und erreichen nach etwa 20 Minuten das erste Tal mit den Hoodoos, die man schon vom Flussbett aus sehen kann.

Zu unserer großen Überraschung und Enttäuschung sind wir nicht allein. Ein junges Pärchen hat es sich bereits vor dem großen Hoodoo bequem gemacht. Wir schauen uns zunächst die anderen Hoodoos an, doch eigentlich wollen wir ja auch zu dem großen. Also gehen wir zu den beiden und grüßen. Es stellt sich heraus, dass es auch Deutsche sind. Die beiden sind den weiten Weg von Big Water aus gelaufen, da sie nur mit einem PKW unterwegs sind. Außerdem haben sie von dem anderen Weg auch nichts gehört. Sie erzählen uns, dass die Wanderung ziemlich unspektakulär gewesen sei und bei der Hitze auch ziemlich anstrengend.

Wir unterhalten uns noch über unsere sonstigen Unternehmungen und die beiden berichten uns, dass sie morgen zur Wave gehen. Sie seien heute Morgen in der Ranger Station gewesen und hätten ohne weiteres ein Permit bekommen, da nur weitere acht Personen anwesend gewesen sind. Sie machen uns Mut, dass es morgen bei uns auch so sein wird.

Nachdem wir uns von den beiden verabschiedet haben, machen wir erst einmal ausgiebig Fotos von dem großen Hoodoo.

Leider steht dieser jetzt in der direkten Sonne, so dass gute Fotos nicht möglich sind. Aber eigentlich sind wir ja auch nur hier, um uns den Weg für einen der nächsten Tage anzuschauen. Trotzdem wollen wir jetzt natürlich noch die Gegend erkunden. Wir schauen uns die anderen Hoodoos und Formationen an.

Anschließend gehen wir noch in das zweite Tal. Dieses Tal gefällt uns auch ganz gut. Hier stehen wesentlich mehr Hoodoos, allerdings nicht ganz so große und filigrane. Auch hier werden natürlich wieder etliche Fotos gemacht, bevor es in das letzte Tal geht.

Der direkte Weg gestaltet sich aufgrund der sehr dichten Uferböschung, die hier bis nahezu an die steilen Felswände reicht, recht schwierig. Schließlich entscheiden wir uns umzukehren und kehren bei der ersten Hoodoo Gruppe zurück ins Flussbett. Im Flussbett laufen wir nun bis zu dem schon von weitem sichtbaren Riesenhoodoo der dritten Hoodoo Gruppe. Hier stehen außer dem größten der Hoodoos nur noch wenige weitere Hoodoos. Aber das Tal liegt im Schatten, so dass wir hier noch einmal eine kleine Pause einlegen können, bevor es wieder zum Auto zurückgeht.

Wir suchen uns einen Weg zurück ins Flussbett und erreichen gegen 16:20 Uhr wieder unser Auto. Hier hat es uns sehr gut gefallen. Wir fahren die steile Straße wieder hinauf und biegen nach etwa 2,3 Meilen (bzw. 4 Meilen von der Cottonwood Canyon Road aus) nach links auf eine kleine Straße ab. Hier geht es zum Sidestep Canyon. Die Straße ist ziemlich ruppig und Bianca muss einige Male aussteigen und schauen, ob wir beim Überqueren von Felsplatten mit dem Wagen aufsetzen. Aber es geht alles gut.

Wir sehen einen Zaun und fahren durch ein Tor. Kurz dahinter parken wir unser Auto. Wir packen Getränke in unsere Rucksäcke und gehen auf Erkundungstour. Zunächst werfen wir einen Blick in den Canyon auf der rechten Seite. Hier befindet sich das sog. Rainbow Valley. Hier vorne stehen relativ wenig Hoodoos und nach dem Anblick der Wahweap Hoodoos haut es uns nicht so sehr um. Im Hintergrund können wir noch den Chimney Rock bewundern.

Anschließend gehen wir auf die linke Seite zum Sidestep Canyon. Wir folgen dem Zaun bis zur Abbruchkante. Nachdem wir den Canyonrand erreicht haben, können wir in ein riesiges Amphitheater mit Hoodoos hinunter schauen. Wir sehen eine Sanddüne und können auf dieser in den Canyon hinein laufen. Von hier können wir uns die vielen hundert Hoodoos im Tal anschauen. Wir versuchen ganz nach unten zu kommen, aber der Weg ist zu steil. So bleibt uns leider nur der Blick von oben.

Aber dann wollen wir uns wenigstens die Hoodoos auf den anderen Ebenen anschauen. Hier gibt es Hoodoos in allen möglichen Größen und Formen. Nachdem wir unsere Fotos geschossen haben, machen wir uns nach etwa 40 Minuten wieder auf den Weg zurück zum Auto.

Mittlerweile ist es etwa 19:00 Uhr und wir wollen noch im Hellen wieder auf dem Highway sein. Also müssen wir uns etwas beeilen. Die Rückfahrt verläuft ohne Probleme, doch wir sind glücklich, wieder auf dem Highway zu sein.

Etwa 25 Minuten später erreichen wir Page und fahren zu unserem Motel. Dort packen wir unsere Koffer aus, denn wir wollen ja einige Tage hier bleiben. Den restlichen Abend verbringen wir mit Chips und dem üblichen Baseballspiel im Fernsehen auf dem Bett. Da wir ja morgen früh zur Lotterie wollen, müssen wir früh aufstehen.


Der elfte Tag in Daten:

Datum
8. September 2005

Motel
Motel 6 , Page
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 53,18 = EUR 43,46

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Sinclair in Escalante: USD 42,71 = EUR 34,92

Entfernung
343 km

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