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Tag 10: Wahweap Hoodoos

Ziemlich verschlafen öffnen wir die Augen, als der Wecker um 3:00 Uhr klingelt. Nur mit großer Mühe können wir uns dazu bewegen, aufzustehen. Aber heute wollen wir zum Sonnenaufgang an den Wahweap Hoodoos sein und Sonnenaufgang ist gegen 5:30 Uhr.

Wir gehen also ins Bad und packen anschließend die Rucksäcke. Wir holen schnell noch ein wenig Eis, aber es ist uns doch etwas unangenehm, denn der Lärm ist um diese Zeit wahrscheinlich unangebracht. Aber da wir den ganzen Tag unterwegs sein wollen, brauchen wir schon kühle Getränke. Da müssen die anderen Motelgäste jetzt leider durch.

Kaffee gibt es um diese Zeit leider noch nicht, so fällt das Wachwerden noch schwerer. Gegen 4:00 Uhr sitzen wir dann im Auto und machen uns auf den Weg in Richtung Paria Contact Station. Der Highway ist ziemlich leer und wir kommen gut voran. Am Himmel können wir schon einige helle Streifen erblicken. Kurz vor der Ranger Station biegen wir nach rechts auf die Cottonwood Canyon Road ab. Nach ca. 1 km biegen wir nach rechts auf eine kleine Straße oder einen besseren Weg ab. Es fängt langsam an zu dämmern und wir müssen jetzt verdammt auf die vielen Hasen aufpassen, die hier über den Weg laufen und einige Male ist es ziemlich knapp. Dadurch kommen wir nur langsam voran. Die Gatter sind alle offen, so dass wir hier nicht aufgehalten werden. Während wir die Straße entlang fahren, die eigentlich immer nur geradeaus geht, hält Matthias plötzlich an. Die Straße, die wir eigentlich fahren müssen, ist einfach weggespült. Es geht ca. einen Meter nach unten. Zum Glück haben wir das rechtzeitig gesehen. Wie wir bereits anderen Reiseberichten entnehmen konnten, ist die Straße an dieser Stelle häufiger weggespült und es gibt daher eine Umfahrung auf der linken Seite, die wir nun benutzen müssen.

Gegen 5:00 Uhr erreichen wir den Parkplatz direkt am Wahweap Creek. Wir sind etwas überrascht und auch enttäuscht, denn heute steht ein weiteres Auto da. Wir sind also nicht allein hier.

Bevor wir losgehen, ziehen wir uns noch dickere Pullis über, denn wir haben ja letztes Jahr die Erfahrung gemacht, dass es hier sehr kühl ist. Und auch heute bekommen wir einen kleinen Schreck, als wir aus dem Auto steigen. Es ist wieder einmal sehr kalt, an die 10°C und wir stehen in kurzen Hosen hier. Wir packen unsere Rucksäcke und machen uns schnell auf den Weg. Da wir eh schon etwas spät dran sind, laufen wir schnell hinunter in den Wahweap Creek in Richtung der Hoodoos. Es ist etwas Wasser im Creek und wir müssen auf die großen Steine aufpassen. Um 5:20 Uhr erreichen wir dann die erste Hoodoo-Gruppe. Wir müssen jetzt schnell noch den kleinen Graben überwinden und stehen vor dem großen Hoodoo - dem White Ghost. Rechts von dem Hoodoo auf einem kleinen Hügel steht ein Fotograph mit einer Großformatkamera. Wir begrüßen uns und er ist überrascht, hier noch jemanden anzutreffen. Er fragt uns, woher wir denn kommen würden und wie wir von dieser Stelle hier erfahren haben. Wir erzählen ihm, dass wir aus Deutschland kommen und der Südwesten hier sehr beliebt ist. Auf diversen Interseiten und Foren würde über solche Stellen berichtet werden. Während Matthias das Stativ aufbaut und sich einen guten Platz sucht, erzählt uns der Mann, dass er für eine Woche hier bleiben wird, um auf das perfekte Licht für das perfekte Foto zu warten. Wir haben jedenfalls nur einen Tag dafür Zeit.

Eigentlich sollte jetzt schon der Sonnenaufgang sein und es ist auch schon hell. Doch die Sonne braucht noch ein wenig, um über die umliegenden Hügel zu kommen. Gegen 5:45 Uhr kommen dann die ersten Sonnenstrahlen durch und die Felsen fangen zu leuchten an.

Gleichzeitig fängt auch unsere Kamera an zu glühen, denn wir wollen den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen. Leider ziehen sich immer mehr Wolken am Himmel zusammen, die auch die Sonne verdecken. Das perfekte Foto ist heute wahrscheinlich nicht drin. Da wir schon etliche Fotos von dem großen Hoodoo geschossen haben, verabschieden wir uns von dem Fotografen und machen uns auf den Weg zur nächsten Hoodoo-Gruppe. Wir gehen noch um den Hügel herum und erreichen die Hoodoos. Doch das Licht ist heute wirklich nicht sehr schön, aber wir machen trotzdem noch ein paar Fotos.

Auf einmal schaut Matthias in Richtung Himmel und wird unruhig. Die Wolken sind immer dichter geworden und in einiger Entfernung regnet es bereits.

Regen wäre jetzt eine Katastrophe. Bei dem Lehmboden hier, würden wir es nicht mehr zurück zum Highway schaffen. Wir packen also schnell zusammen und rennen fast zum Auto. Für die Landschaft haben wir jetzt keinen Blick mehr. Am Auto angekommen starten wir gleich und fahren die kleine Straße zurück. Die erste Schwierigkeit ist eine Lehmbodenpassage. Hier müssen wir einen steilen Hügel hinauf. Wenn es hier nass ist, wird es bestimmt rutschig wie auf Schmierseife. Wir können auch die Auswaschungen von den letzten Regenfällen sehen. Da kann es passieren, dass die Straße einfach weggespült wird und für Tage nicht befahrbar ist.

Auch wenn wir schnell wieder auf dem Highway sein möchten, können wir aufgrund der widrigen Straßenverhältnisse nicht wirklich schnell fahren. Aber die schwarze drohende Gewitterfront haben wir immer im Auge.

Als wir nach uns unendlich lange vorkommenden Minuten wieder etwas festeren Boden unter den Rädern haben, fängt es an zu regen. Kurze Zeit später erreichen wir die Cottonwood Canyon Road. Von hier ist es zum Glück nur noch ca. 1 km bis zum Highway. Als wir diesen erreichen, biegen wir nach rechts ab, um noch einmal zur Paria Contact Station zu fahren. Als wir dort ankommen, ist einiges los. Es hat gerade die Lotterie stattgefunden und die glücklichen Gewinner erhalten ihre Permits. Als der Ranger den Weg erklärt, spitzen wir die Ohren, da er auch für den Fall der Fälle einen alternativen Zufahrtsweg erläutert. Aufgrund des schlechten Wetters könne es sein, dass die House Rock Valley Road an der Stelle, an der der Buckskin die Straße kreuzt, für jede Art von SUV unpassierbar wird. Mit einem geeigneten Auto kann man jedoch versuchen, den Buckskin auf einer vorhandenen Umfahrung zu überqueren. Im schlimmsten Fall muss man von Süden aus auf die House Rock Valley Road fahren (ein Umweg von mehreren Stunden). Aber auch hier kreuzt ein Wash die Straße.

Als alle Lotterieteilnehmer versorgt sind und so langsam die Ranger Station verlassen, haben wir den Ranger für uns allein. Wir erzählen ihm, dass wir gerade von den Wahweap Hoodoos gekommen sind, und er meint, dass er froh sei, dass wir es rechtzeitig zurückgeschafft hätten. Der Weg sei bei Gewitter nicht ganz ungefährlich. Da es jetzt erst 9:15 Uhr ist, fragen wir ihn, was wir denn heute noch unternehmen könnten. Eigentlich wollten wir ins White Valley, doch davon rät er uns ab. Er meint, der Weg sei nicht befahrbar. Wahrscheinlich sei heute keine der unpaved roads befahrbar. Enttäuscht fahren wir zurück nach Page. Als wir über den Glen Canyon Staudamm fahren, zögern wir kurz und beschließen kurz am Visitor Center zu halten.

Der Parkplatz ist gut gefüllt. Hier gibt es ziemlich strenge Sicherheitsvorschriften. Mit Rucksäcken dürfen wir das Visitor Center nicht betreten. Am Eingang gibt es eine Sicherheitsschleuse mir Metalldetektoren, ähnlich wie am Flughafen. Das Visitor Center ist nicht groß und so schauen wir uns die Ausstellung zum Bau des Dammes und zu den anderen weltweiten Staudämmen an. Wir wollen eigentlich noch eine Führung machen, doch die findet bei dem Gewitter nicht statt. Wir treffen einen älteren Herrn, der hier als Freiwilliger am Staudamm arbeitet. Er ist froh, wieder einmal deutsch sprechen zu können und erzählt uns ein wenig zu dem Staudamm. Er schreibt uns auch für eine Führung ein. Leider findet diese erst am nächsten Morgen statt. Die Einschreibung sei jedoch nicht verbindlich.

Anschließend schauen wir uns im angeschlossenen Kino noch zwei Filme an. Der erste handelt vom Bau des Staudammes und der andere von der Flora und Fauna der Umgebung. Die Filme gehen jeweils ca. 30 Minuten und so haben wir den Vormittag herumgebracht. Nach den beiden Filmen schlendern wir noch ein wenig durch den Giftshop und schmökern ein wenig in den ausgelegten Büchern, insbesondere den Büchern über Wanderungen in der Umgebung.

Nach einiger Zeit gibt es jedoch auch hier nichts Neues zu entdecken und wir fahren zurück ins Motel 6. Als wir ankommen laufen noch die Putzfrauen über die Gänge, aber unser Zimmer ist zum Glück schon fertig. Da wir ja heute so früh aufgestanden sind, merken wir, dass wir etwas müde sind und legen uns ein wenig schlafen.

Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf fahren wir noch einmal ins Wal-Mart Supercenter. Wir müssen Waschpulver kaufen, denn wir haben beschlossen, das schlechte Wetter zu nutzen um unsere Wäsche zu waschen. Als wir motiviert vom Einkauf zurückkommen, wird schnell die Wäsche sortiert und dann noch Geld für die Maschinen an der Rezeption gewechselt. Da wir nun 20 Quarter in der Hand haben, müssen wir zuerst schauen, ob wieder Sammel-Quarter dabei sind, die wir noch nicht haben. Und wir haben wieder eine gute Ausbeute gemacht. Hoffentlich reicht unser Geld jetzt noch für die Waschmaschinen. Nachdem die Wäsche sortiert und in entsprechende Tüten verteilt ist, gehen wir in den Waschraum. Leider sind alle Maschinen besetzt. So ein Mist, so hatten wir uns das jetzt nicht vorgestellt. Also fahren wir noch einmal in die Stadt, um uns bei Strombolli's eine Pepperoni Pizza zu holen. Da es wieder ca. 20 Minuten sind, bis die Pizza fertig ist, fahren wir wieder zurück ins Motel. Da die Waschmaschinen jetzt frei sind, holen wir schnell unsere Wäsche und machen zwei Maschinen an. Dann sind auch schon die 20 Minuten um und wir können unsere Pizza holen. Bevor wir es uns dann endlich auf dem Zimmer gemütlich machen können, stecken wir die in der Zwischenzeit fertige Wäsche, ein Waschgang dauert hier nur 20 Minuten, in den Trockner.

Während wir unsere Pizza essen planen wir den morgigen Tag. Wir lesen die Beschreibungen und stimmen uns schon mal auf die Wanderung ein. Nach dem Essen wird noch schnell die Wäsche aus dem Trockner geholt und dann machen wir es uns bei kühlen Getränken und einigen amerikanischen Fernsehserien auf dem Bett gemütlich.


Der zehnte Tag in Daten:

Datum
14. September 2006

Motel
Motel 6, Page
Preis pro Nacht (Standard 2 Full Beds): USD 63,00 = EUR 50,41

Eintritt

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Maverik in Page: USD 30,81 = EUR 24,72
Wal-Mart in Page: USD 20,84 = EUR 16,72
Pizza bei Strombolli's in Page: 14,26 (bar bezahlt)

Entfernung
221 km

GPS-Track und Höhenprofil

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