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Tag 10: Navajo Bridge, Coal Mine Canyon

Um unsere mittlerweile übliche Zeit, d.h. gegen 9:00 Uhr verlassen wir das Motel. Wir machen uns wieder auf den Weg zur Paria Contact Station. Heute wollen wir zu den Coyote Buttes South fahren. Wie wir wissen und uns der Ranger vorgestern auch noch einmal bestätigt hat, ist der Anfahrtsweg zum Ausgangspunkt Cottonwood Cove extrem sandig. Wir haben uns zwar vorgenommen, es dieses Mal zu schaffen, sind aber durch die derzeitigen Wetter- und Straßenverhältnisse etwas abgeschreckt. Denn auch die normalen Straßen sind jetzt sehr sandig und wenn selbst Flüsse wie der Paria River völlig trocken sind, wie sollen dann Straßen aussehen, die auch unter normalen Umständen sandig sind.

Wir halten gegen 10:00 Uhr beim Ranger und fragen nach, wie viele Personen heute ein Permit für die Coyote Buttes South haben. Es wurden insgesamt vier Permits vergeben, d.h. es sind maximal noch zwei weitere Personen anwesend. Der Ranger macht uns jedoch nicht viel Hoffnung, dass wir diese Personen treffen werden, wenn wir irgendwelche Hilfe benötigen sollten, weil wir uns z.B. im Sand festgefahren haben.

Mit etwas ungutem Gefühl machen wir uns auf den Weg. Wir biegen vom Highway 89 auf die Houserock Valley Road ab. Diese Straße ist noch in relativ guten Zustand und kann auch von normalen Pkw's befahren werden. Am Wire Pass Trailhead sehen wir einige Autos parken. Wir fahren jedoch weiter, denn dies ist nicht unser heutiger Startpunkt. Von hier werden wir übermorgen zur Wave laufen. Wir fahren also noch 19 km weiter und biegen dann auf eine Seitenstraße ab. Während es sich bei der House Rock Valley Road noch um eine „graded gravel road“ gehandelt hat, ist diese Straße nun eine „graded natural surface road“. Der Straße folgen wir für ca. 3 km und bis hierher ist sie auch gut zu befahren. Wir erreichen das kaputte Windrad und ab hier wird die Straße schlechter. Es gibt ziemlich sandige Passagen und das, obwohl wir die eigentlich sandige Straße noch gar nicht erreicht haben.

Wir halten kurz an und überlegen, ob es uns das wirklich wert ist, hier weiter zu fahren. Da wir in unserem letzten Urlaub einmal auf einer sandigen Passage stecken geblieben sind und uns nicht aus eigener Kraft wieder frei fahren konnten, wissen wir genau, was uns bevorstehen kann. Hätten wir dieses Erlebnis nicht gehabt, wären wir wahrscheinlich weiter gefahren, aber so beschließen wir, umzukehren. Wir haben keine Lust darauf, bei diesen Temperaturen hier im Sand festzusitzen. Und auf Hilfe können wir hier auch nicht hoffen.

Etwas enttäuscht drehen wir also um und fahren zurück zur House Rock Valley Road. Wir fahren die Straße Richtung Süden weiter und kommen 15 km später auf dem Highway 89alt. an. Wir fahren Richtung Osten und gelangen nach wenigen Kilometern zu den Cliff Dwellers. Diese riesigen Steine haben es uns schon vor Jahren angetan und so machen wir auch jetzt wieder eine Fotopause.

Wir fahren weiter Richtung Lees Ferry, denn hier wollen wir den Cathedral Wash zum Colorado River laufen. Die Wanderung haben wir bereits im September 2005 gemacht und sie hat uns wirklich gut gefallen. An der Entry Station trifft uns dann fast der Schlag – wir sollen USD 15,00 Eintritt bezahlen. Das ist uns dann doch etwas zu happig, schließlich kennen wir den Canyon schon.

Mittlerweile ist schon 12:30 Uhr und fast sieht es so aus, als würden wir heute gar nichts mehr machen und nur im Auto sitzen. Gleich hinter Lees Ferry halten wir an der Navajo Bridge. Hier laufen wir über die Fußgänger-Brücke und schauen auf den Colorado River hinunter.

Und auf einmal sehen wir riesige Vögel fliegen. Kondore, wie sich später herausstellt. Später erfahren wir, dass in den 90er Jahren in dem Gebiet der Vermilion Cliffs wieder Kondore ausgesetzt wurden, nachdem es in den 80er Jahren nur noch wenige Exemplare gegeben hat. Wir versuchen ein paar Fotos von den beiden Kondoren zu machen und fahren dann weiter.

Etwas unschlüssig, was wir mit dem heutigen Tag noch anstellen sollen, richten wir uns schon darauf ein, demnächst wieder im Motel zu sein. Aber an der Kreuzung mit dem Highway 89 nach Page stellen wir fest, dass wir gar nicht so weit (ca. 90 km) von Tuba City entfernt sind und hier soll es doch den Coal Mine Canyon geben. Kurz entschlossen biegen wir also Richtung Tuba City ab. Auf dem Weg dorthin grübeln wir noch, ob das die richtige Entscheidung war, denn wir haben überhaupt keine Wegbeschreibung dabei. Und wie wir uns aus den Berichten, die wir hierzu gelesen haben, erinnern können, gibt es kein Hinweisschild.

Also halten wir in Tuba City kurz an einer Tradingpost und fragen einen Indianer nach dem Weg zum Canyon. Er ist sehr freundlich und hilfsbereit und zeigt uns auf einer Karte das Gebiet des Canyons. Auch er weist noch einmal darauf hin, dass es kein Hinweisschild gibt. Wenn wir jedoch an einem Rodeo vorbeikommen würden, seien wir zu weit gefahren. Mit den Informationen machen wir uns also auf den Weg Richtung Moenkopi. Nach einer Weile können wir auf der linken Seite bereits eine Art Canyon sehen. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie wir an ihn herankommen. Das gesamte Gebiet ist eingezäunt und wir überlegen, ob wir das Land überhaupt befahren dürfen. Es gibt aber keinen Hinweis darauf, dass es sich um „private property“ handelt. Sollte es ich um Indianergebiet handeln, sind wir der Meinung, dass uns der Indianer an der Trading Post darauf hingewiesen hätte.

Nach einigen Kilometern biegen wir auf das eingezäunte Gebiet ab. Mit etwas mulmigen Gefühl, jeden Moment von einem aufgeregten Eigentümer angehalten zu werden, fahren wir die unbefestigte Straße entlang. Und kurz darauf stehen wir am Canyonrand. Der Canyon ist unglaublich schön und abwechslungsreich. Zum einen gibt es unzählige Hoodoos und dann wieder Felsen, deren Farbe von rot nach gelb und weiß wechselt. Es gibt immer wieder Möglichkeiten, von der Straße abzubiegen und an den Canyonrand zu laufen. Diese Möglichkeiten nehmen wir auch wieder wahr und können gar nicht mehr aufhören, Fotos zu machen.

Nach einer guten Stunde sind wir jedoch der Meinung, dass Wichtigste gesehen zu haben und machen uns auf den Rückweg. Da wir uns daran erinnern, in den Beschreibungen von einem Aussichtspunkt gelesen zu haben, der auch in der Karte in der Trading Post eingezeichnet war, wollen wir auch noch diesen aufsuchen. Dieser Aussichtspunkt soll durch ein Windrad zu erkennen sein. Dieses sehen wir auch schon von weitem und biegen von der Straße ab.

An dem Windrad sitzt eine Indianerin in der Sonne und vorsichtig fragen wir an, ob es hier zum Aussichtspunkt des Coal Mine Canyon geht. Etwas träge deutet sie auf die Straße hinter sich. Da es mittlerweile wieder 36° C sind, machen wir nur eine kurze Fotopause und gehen schnell wieder zurück zum Auto.

Der Canyon hat uns sehr gut gefallen und wir sind froh, dass wir trotz des etwas unglücklich verlaufenen Tages dann doch noch dieses kleine Highlight hatten.

Gegen 19:00 Uhr kommen wir wieder in Page an. Nach dem obligatorischen Weg zum Wal-Mart Supercenter geht es heute zu Strombolli's . Hier wollen wir uns eine Pizza holen. Das Lokal ist gut besucht und auf unsere Pizza müssen wir eine Stunde warten. Also fahren wir noch schnell ins Motel, packen die Einkäufe und unsere Wandersachen aus. Da wir heute relativ früh wieder zurück sind, gehen wir schnell noch in die „guest laundry“, um zwei Waschmaschinen zu beladen. In der Zwischenzeit ist auch unsere Pizza fertig und gegen 21:00 Uhr können wir dann endlich unser wohlverdientes Abendessen zu uns nehmen.


Der zehnte Tag in Daten:

Datum
29. Juni 2007
Zeitangaben Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = GMT-6)

Motel
Motel 6 , Page
Preis pro Nacht (2 Double Beds): USD 60,75 = EUR 45,10

Permits (leider verfallen)
Coyote Buttes South: USD 10,00 = EUR 7,62 (USD 5,00 p.P.)

Sonstige Ausgaben
Pizza bei Strombolli: USD 15,36 = EUR 11,36
Wal-Mart in Page: USD 12,86 = EUR 9,51
Safeway in Page: USD 5,63 = EUR 4,16
Tanken bei Red Mesa Express in Page (17,235 G/2,999 USD): USD 51,69 = EUR 38,23

Entfernung
514 km

zum GPS-Track mit Waypoints und zur Anzeige in Google-Earth (KMZ-Datei mit ALLEN Fotos)
(zur Anzeige in Google-Earth ist die Installation von Google-Earth notwendig)

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