Tag 1: Kanufahrt im Spreewald - Lübben
Um 4:30 Uhr klingelt heute der Wecker. Noch etwas verschlafen steht Bianca etwa 10 Minuten später auf. Zum Glück sind das Fieber und der Schüttelfrost von gestern Abend weg und wir können noch die restlichen Sachen zusammen suchen und packen, wozu wir gestern nicht mehr gekommen sind.
Matthias steht auch kurz danach auf und gegen 6:00 Uhr kommen dann auch die Kinder. Sie sind schon seit Tagen aufgeregt und so geht das Anziehen schnell. Die Beiden packen noch ihre Rucksäcke und Kuscheltiere zusammen. Wir leeren den Kühlschrank und verstauen alles in der Kühlbox und dann ist es auch auch schon 7:30 Uhr. Um diese Zeit wollte Biancas Mutter kommen.
Omi hat ein paar Geschenke für die beiden Mädchen dabei und als sie sich alles anschauen und mit Omi beschäftigen, haben wir ein bisschen Zeit und Ruhe, um alle Sachen zu verstauen und ein bisschen aufzuräumen.
Um 8:30 Uhr ist dann endlich alles im Auto verstaut und wir sind startklar. Wir verabschieden uns von Omi und machen uns auf den Weg. Wir halten noch kurz beim Supermarkt, um ein Baguette, Croissants und Ciabatta zu kaufen. Um 9:00 Uhr geht es dann aber wirklich los in Richtung Schlepzig.
Auf der Stadtautobahn ist es ein bisschen voll, aber als wir am BER vorbei sind, wird es leerer. Das Wetter ist ganz gut. Nachdem es die letzten Tage nur geregnet hat und wir schon Angst hatten, dass unser Urlaub ins Wasser fällt, ist es heute regenfrei und teilweise sonnig.
Die Fahrt ist unspektakulär. Antonia liest einen Comic, den sie von Omi bekommen hat und Viktoria liest ein Buch von ihrer Schulfreundin. Gegen 10:00 Uhr erreichen wir dann Schlepzig. Am Anfang verfahren wir uns ein bisschen und so müssen wir am Ortsausgang wenden, um zum Besucherzentrum des Biosphärenreservats zu kommen. Dort sind wir mit einer Mitarbeiterin verabredet, um uns die Junior Ranger Entdeckerhefte für den Spreewald abzuholen.
Während Bianca mit der Dame ins Büro geht, geht Matthias mit den Mädchen auf den Hof, da die Hefte laut der Mitarbeiterin ja eine Überraschung sein sollen. Im Büro bekommt Bianca dann das Junior Ranger Entdeckerheft sowie die Aufgaben der Spürnasen im Einsatz erklärt. Außerdem hat die Dame schon die Urkunden und Abzeichen vorbereitet. Bianca kauft außerdem noch ein Buch für die Kinder und dann wird alles bezahlt und in einen Umschlag gesteckt. Die Dame erzählt noch, dass sich leider nur sehr wenige Familien für die Hefte und Abzeichen interessieren. Wir finden das sehr schade, weil unseren Kinder das sehr viel Spaß macht.
Mit den „Schätzen“ geht es dann wieder nach draußen. Matthias und die Kinder warten schon. Und so können wir wieder zum Auto gehen und uns auf den Weg zum Kanuverleih machen. Wir haben wieder beim gleichen Kanuverleiher wie im letzten Jahr unser Boot gemietet. Und als wir gegen 10:30 Uhr auf den Hof fahren, werden wir schon erwartet.
Wir packen unsere Sachen zusammen und verstauen alles in einem wasserdichten Sack. Die Mobiltelefone werden auch noch wasserdicht verpackt. Wir gehen auf die andere Straßenseite und dort liegt auch schon unser Boot. Wir haben wieder einen Vierer Canadier. Matthias bezahlt das Boot und wir bekommen wieder eine kleine Einweisung hinsichtlich der Wegführung, welche Kanäle gesperrt sind und wo die Gaststätte ist. Und so heißt unser Ziel wieder Groß Wasserburg.
Wir steigen in das Boot und haben wieder die gleiche Sitzordnung wie im letzten Jahr - Antonia sitzt vorne, danach kommen Bianca und Viktoria und am Ende Matthias. Dieses Mal finden wir auch den Abzweig in die Schleuse, die wir im letzten Jahr verpasst haben. Viktoria und Matthias steigen also gleich mal wieder aus, um zu schleusen. Viktoria hat sehr viel Spaß, nur Antonia fängt das erste Mal an zu meckern, weil an der Schleusenmauer so viele Spinnweben, Spinnen und Fliegen sind.
Nachdem uns Viktoria nach unten geschleust hat, können Viktoria und Matthias wieder ins Boot steigen und die Fahrt geht weiter. Kurz darauf kommen wir an eine weitere Schleuse. Diese kann man allerdings mit unserem kleinen Boot auf der linken Seite umfahren, indem man einen kleinen „Wasserfall“ hinunterfährt. Der Wasserstand ist jedoch so hoch, dass wir gar nicht merken, dass wir nach unten fahren.
Wir fahren durch die Kanäle und es ist wirklich schön. Das Wetter wird auch immer besser. Die Sonne kommt heraus und es wird richtig warm. Und mit der Sonne kommen dann auch die Libellen zum Vorschein. Es ist wirklich schön, die Libellen über die Seerosen fliegen zu sehen. Nur die Insekten dabei zu fotografieren ist nicht leicht.
Nach kurzer Zeit hat Antonia schon keine Lust mehr. Immer neue Körperteile tun ihr weh und ständig kommt die Frage, wann wir denn endlich beim Restaurant sind. Und auch Viktoria fällt in das Gemecker ein, weil sie jetzt schon wieder Hunger hat. Die erste Pause endet im Streit, weil Antonia in der Sonne und Viktoria im Schatten Pause machen möchte. Und so fahren wir weiter, während die Mädchen schmollen.
Nachdem sie sich wieder gefangen haben, halten wir an, um etwas zu trinken. Außerdem gibt es noch Löffelbiskuits, Zwieback und Gummibärchen. Allerdings ist der Platz sehr ungünstig, denn wir werden von unzähligen Mücken angefallen. Antonia fängt an zu schreien, weil sie total zerstochen wird. Aber auch wir anderen werden angefallen. Und so packen wir schnell zusammen und fahren weiter.
Gegen 13:30 Uhr kommen wir am Restaurant an. Die Bootanlegeplätze sind gut gefüllt und die beiden Boote, die uns eben noch überholt haben, nehmen uns natürlich die letzten Plätze weg. Wir finden aber etwas weiter hinten noch einen Platz. Und ein Mitarbeiter vom Restaurant hilft uns freundlicherweise beim Anlegen. Wir steigen aus, nehmen alle Sachen aus dem Boot und gehen hoch zum Restaurant. Unser Tisch vom letzten Jahr ist nicht frei und so suchen wir uns einen anderen Tisch.
Wir gehen zur Theke und bestellen das Essen: Antonia nimmt Bratkartoffeln mit Spiegelei, Viktoria Eierkuchen mit Zucker und Zimt, Bianca Bauernfrühstück und Matthias nimmt Bratkartoffeln mit Schnitzel. Nach kurzer Zeit kommt das Essen. Es ist ganz lecker auch wenn die Bratkartoffeln nicht so richtig kross sind.
Nach dem Essen gehen wir alle noch einmal auf die Toilette. Dann packen wir wieder alle Sachen in den Wassersack und machen uns auf den Weg hinunter zum Boot. Jetzt wollen Antonia und Viktoria ihre Plätze tauschen und so sitzt Viktoria vorne.
Das Vornesitzen macht ihr auf jeden Fall mehr Spaß und so kommen wir am Anfang ziemlich gut voran.
Nach kurzer Zeit hat Antonia schon wieder keine Lust mehr und schon wieder geht die Fragerei los, wann wir denn endlich wieder beim Bootsverleiher seien. Nach einer kurzen Ansage von Bianca ist sie erst einmal bockig und möchte erstmal gar nicht paddeln. Aber dann entschuldigt sie sich und wir können in Ruhe weiter paddeln.
Wir versuchen noch einmal, Fotos von den Libellen zu machen. Aber es wird nicht einfacher. Sie sind einfach zu schnell unterwegs und unser Boot verscheucht sie immer.
Wir überholen noch einmal zwei Boote und kurz darauf kommen wir zu einer Schleuse. Dieses Mal möchte Antonia gern Schleusen und so steigen Antonia und Viktoria aus dem Boot. Viktoria erklärt ihrer Schwester wie das Schleusen geht. Gemeinsam schaffen sie es auch das Schleusentor zu öffnen. Die beiden Boote, die wir eben überholt haben, fahren mit uns zusammen in die Schleuse. Wir werden dann nach oben geschleust und mit gemeinsamer Kraft wird das Schleusentor wieder geöffnet.
Als wir an den Steg fahren, um die beiden Kinder wieder einzusammeln, hält auch das eine andere Boot am Steg und die Frau gibt den Kinder 5 Euro als Dankeschön fürs Schleusen. Die Beiden freuen sich und steigen wieder ein.
Jetzt ist es nicht mehr weit. Wir fahren noch durch ein paar kleine Kanäle und um 16:30 Uhr sind wir wieder beim Bootsverleiher. Der Vater wartet schon auf uns und hilft uns beim Anlegen. Wir steigen aus dem Boot und unterhalten uns noch ziemlich lange mit ihm.
Als den Kindern dann langweilig wird, verabschieden wir uns und gehen zum Auto. Dort verstauen wir wieder alles. Als wir unsere Knochen ein wenig ausgeschüttelt haben, steigen wir ins Auto und machen uns auf den Weg zur Unterkunft.
Dieses Mal wohnen wir in Lubolz. Das ist zum Glück nicht ganz so weit entfernt und um kurz nach 17:00 Uhr erreichen wir Lubolz. Wir fahren zuerst an der Unterkunft vorbei. Als wir vor dem Tor stehen, lesen wir uns noch einmal alle Informationen durch. Von außen sieht die Unterkunft nicht so einladend aus. Aber es steht in der Nachricht, die wir vom Vermieter erhalten haben, dass wir auf dem Hof parken sollen und so öffnen wir das Hoftor. Auch der Hof und der Hauseingang sehen etwas heruntergekommen und verwildert aus. Wir hoffen, dass der äußere Schein trügt.
Wir gehen in den ersten Stock und betreten die Wohnung 3.
Sie ist kleiner als erwartet und es steht neben dem einen Bett im Wohnzimmer noch ein weiteres kleines Klappbett. Für uns gibt es ein separates Schlafzimmer.
Bei den Kindern geht zunächst der Streit um das Bett los. Antonia möchte nicht auf dem Klappbett schlafen, aber nach kurzer Diskussion nimmt Viktoria es freiwillig.
Komischerweise gibt es aber nur Kissen auf dem Bett. Zudecken finden wir nicht. Wir bekommen einen Schreck und lesen noch einmal die Beschreibung durch. Aber laut Beschreibung sollte Bettwäsche vorhanden sein.
Und so schreibt Bianca erst einmal den Vermieter an. Nach einem kurzen Hin und Her telefonieren die beiden und er entschuldigt sich vielmals. Er hat die Wohnung putzen lassen und ist gerade selbst im Urlaub. Aber per Telefon lotst er uns zu den Bettdecken und der Bettwäsche, wo wir uns dann bedienen können.
Nachdem wir also erst einmal die Betten fertig gemacht haben, holen wir unser Gepäck aus dem Auto. Wir müssen ein paar Mal gehen, bis wir alles oben haben. Mit dem ganzen Gepäck wird es ziemlich eng in der Wohnung und wir wissen gar nicht genau, wo wir alles verstauen sollen. Wobei wir die Koffer für zwei Tage auch nicht ausräumen wollen.
Antonia fängt an, ihr Junior Ranger Entdeckerheft zu bearbeiten, während Viktoria auf dem iPad Englisch und Französisch übt. Kurz danach möchte Viktoria aber auch ihr Heft ausfüllen.
Matthias schaut in der Zwischenzeit Fernsehen, während Bianca den Mädchen bei ihren Heften hilft. Antonia macht das ganze Heft fertig, aber Viktoria hat irgendwann keine Lust mehr. Und so gehen wir noch einmal hinunter in den Garten der Unterkunft.
Es gibt hier ein paar Spielgräte, die zum Teil in sehr schlechtem Zustand sind. Aber es gibt ein Netz und so wollen die Kinder Federball spielen, mit den Schlägern, die wir mit in den Urlaub genommen haben.
Da das Ganze nicht so gut klappt, spielen die Beiden noch ein wenig Tischtennis. Da das Netz jetzt frei ist, spielen Bianca und Matthias auch eine Runde Federball. Das finden die Kinder natürlich super. Und da es noch Federballschläger hier gibt, spielen wir zu viert. Wir spielen eine ganze Weile, bis Antonia wieder Tischtennis spielen möchte.
Während sie mit Matthias Tischtennis spielt, spielen Bianca und Viktoria noch eine Runde Federball, bis Viktoria auf den kleinen Spielplatz möchte.
Anschließend spielt Viktoria dann mit Matthias Tischtennis, während Bianca mit Antonia auf den Spielplatz geht.
Um 20:30 Uhr gehen wir wieder hoch in die Wohnung. Die Kinder machen sich gleich bettfertig. Sie schauen auch noch ein bisschen Fernsehen, schlafen aber kurz darauf ein.
Bianca fängt an, den Reisebericht zu schreiben und Matthias sichert den Track vom ersten Tag. Um 23:00 Uhr geht sie dann aber auch für uns ins Bett.
Der erste Tag in Daten:
Datum
02.07.2021Unterkunft
Apartment 3 in Lubolz Family Lounge , Lübben/Spreewald (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht: EUR 100,45Sonstige Ausgaben
Kanu (Olaf Schiela ): EUR 40,00
2 Junior Ranger Entdeckerhefte : je EUR 2,5o
3 "Spürnasen im Einsatz" Hefte : je EUR 2,00
2 Naturtagebücher: je EUR 2,00
Buch "Warum Fischotter schmatzen": EUR 8.00Entfernung
118 km (davon 15 km mit dem Kanu)