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Tag 15: Little Egypt, Leprechaun Canyon, Blarney Canyon, Arsenic Arch, Burr Point - Green River
Heute klingelt der Wecker schon um 3:30 Uhr. Ziemlich verschlafen stehen wir eine halbe Stunde später auf. Wir haben heute noch ein straffes Programm vor uns. Nachdem wir unter die Dusche gesprungen sind, werden die letzten Sachen im Koffer verstaut. Anschließend werden die Rucksäcke gepackt und die Wegbeschreibungen und Karten für den heutigen Tag sortiert. Nachdem wir alles im Auto verstaut haben, wollen wir an der Rezeption auschecken, doch um diese Zeit ist sie noch nicht besetzt. Also lassen wir den Schlüssel im Zimmer liegen und machen uns gegen 5:30 Uhr auf den Weg.
Escalante ist noch ganz verschlafen. Selbst an der Tankstelle ist nichts los. Hier tanken wir den Wagen noch einmal voll und holen uns Eis für die Kühlbox. Eigentlich ist letzteres im Moment nicht wirklich notwendig, denn es ist fürchterlich kalt. Wir haben zwar dicke Pullis über, doch die wärmen uns nicht wirklich. Wir sind froh, wieder ins Auto zu steigen, um die Heizung voll aufdrehen zu können.
Dann geht es weiter auf den Highway 12 in Richtung Torrey. Um diese Zeit ist noch nicht viel los und wir kommen schnell voran. Da es noch ein wenig dämmerig ist, lohnt es sich nicht, an den Aussichtspunkten anzuhalten, obwohl der Ausblick wie immer faszinierend ist. Nach ca. einer Stunde und 100 km erreichen wir Torrey. Da wir langsam etwas Hunger bekommen, halten wir nach Essen Ausschau. Wir können uns dunkel daran erinnern, dass wir vor sechs Jahren an der Tankstelle ein ganz leckeres Baguette bekommen haben. Also halten wir dort an, doch leider gibt es hier nur abgepacktes Brot, das ziemlich lappig aussieht. Darauf können wir verzichten. Also fahren wir über die Straße und suchen hier ein Geschäft. Es gibt einen Subway, doch der macht erst gegen 11:00 Uhr zur Lunch time auf. Es gibt noch einen Bäcker, doch der hat auch noch zu. Der einzige Laden, der auf hat, ist ein kleiner Tea und Coffee Shop. Da wir ja heute noch keinen Kaffee hatten, schauen wir hier hinein. Und zu unserer Überraschung, bekommen wir hier auch etwas zu essen. Wir bestellen uns einen Bagel - für Matthias mit Erdbeermarmelade und für Bianca mit Frischkäse. Der Bagel wird frisch aufgebacken und für unterwegs eingepackt. Da wir keine Zeit verlieren wollen, essen wir den Bagel auf der Weiterfahrt im Auto.
In Torrey biegen wir auf den Highway 24 ab. Dieser führt uns durch den Capital Reef National Park. Den Park haben wir uns letztes Jahr angeschaut und so lassen wir die Aussichtspunkte links liegen. Die Gegend ist wirklich sehenswert und wir genießen die Landschaft im Vorbeifahren. Als wir den Park verlassen haben und in die Nähe des Ortes Caineville kommen, überqueren wir den Freemont River. Diesen mussten wir letztes Jahr auch mit dem Auto durchqueren, als wir uns das Cathedral Valley angeschaut haben.
Nach einer weiteren Stunde und 80 km erreichen wir Hanksville. Da wir hier heute Abend eventuell übernachten möchten, schauen wir uns den Ort etwas genauer an. Er sieht ziemlich heruntergekommen aus und die Motels sehen auch nicht sehr Vertrauen erweckend aus. Einzig das "Whispering Sands" sieht einigermaßen gut aus. Als wir vorbei fahren leuchtet noch das "no vacany"-Schild. Ein Reisebus steht auf dem Parkplatz und wird gerade mit Koffern beladen. Wir spielen kurz mit dem Gedanken, schon mal anzufragen, ob es für heute Abend ein Zimmer für uns gibt, doch da uns Hanksville nicht besonders zusagt, verwerfen wir den Gedanken schnell wieder.
Wir sind froh, als wir Hanksville wieder verlassen und auf den Highway 95 abbiegen. Die Landschaft ist hier nicht sonderlich spektakulär, doch das soll sich (hoffentlich) in den nächsten Minuten ändern, denn hier befinden sich unsere Ziele für den heutigen Tag. Nach einigen Meilen wird die Landschaft dann auch wieder sehenswerter. Es gibt wieder rote Steine und seltsame Felsformationen zu sehen - ganz nach unserem Geschmack.
Nachdem wir 32 km auf dem Highway 95 gefahren sind, müssen wir ein wenig aufpassen, denn zwischen den Mileposts 20 und 21 ist der Abzweig zu unserem ersten Tagesziel. Der Abzweig ist auch leicht zu finden und so biegen wir vom Highway auf den Bull Creek Pass ab. Nach 2,5 km auf diesem Back Country Byway halten wir auf dem "Parkplatz". Wir haben unser Ziel erreicht - die Little Egypt Geologic Site. Die Gegend besteht aus skurrilen roten Steinformationen, die ein wenig an das Goblin Valley erinnern.
Die erste witzige Formation steht gleich am "Parkplatz". Ein riesiges Männchen mit einem etwas zu kleinen Kopf.
Ganz fasziniert vom ersten Eindruck machen wir uns auf Entdeckungstour. Zuerst gehen wir in das Seitental gleich beim ersten Hoodoo, doch hier ist es nicht ganz so spannend. Sollte das etwa alles sein? Wir sind etwas enttäuscht. Also gehen wir wieder zurück und laufen um die Gesteinsformationen herum. Es gibt hier mehrere Seitentäler, in denen auch witzige Formationen zu sehen sind. Und da jetzt auch die Sonne heraus kommt, leuchten die roten Steine sehr fotogen. Einige Steine sehen aus wie Kleckerburgen am Strand, in einigen Formationen kann man Tiere oder Menschen sehen.
Wir lassen unserer Fantasie freien Lauf und haben viel Spaß dabei, durch die Gegend zu stromern. Wir merken gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht, so beschäftigt sind wir mit Fotografieren und Entdecken. Da wir nicht erwartet haben, dass die Gegend so weitläufig ist, haben wir unsere Rucksäcke im Auto gelassen und somit auch keine Getränke dabei. Mittlerweile ist es jedoch schon 9:30 Uhr und die Sonne hat viel Kraft. Die Pullis haben wir längst ausgezogen, doch jetzt treibt uns der Durst zum Auto zurück.
Nachdem wir hier eine Stunde durch die Formationen gelaufen sind, sind wir froh, wieder am Auto zu sein und uns ein kühles Getränk genehmigen zu können. In der Ferne sehen wir ein Wohnmobil parken, doch hier waren wir ganz allein.
Nach einer kurzen Pause machen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Highway. Wir fahren ca. 13 km in Richtung Süden an dem Abzweig in Richtung Bull Frog Marina vorbei. Auf unserer Beschreibung steht, dass wir am Milepost 28 abbiegen müssen. Diesen sehen wir jedoch zu spät und fahren erst einmal daran vorbei. Also suchen wir uns eine geeignete Stelle zum Wenden. Gesagt, getan. Kurz darauf biegen wir am Milepost 28 ab. Nach wenigen Metern finden wir eine Stelle, an der wir unser Auto oberhalb des Washes parken können. Wir packen unsere Rucksäcke, stecken reichlich Getränke ein und machen uns auf den Weg hinab in den Wash. Die meiste Zeit wandern wir im oder am Wash. Allerdings ist das nicht ganz so einfach, da das Gestrüpp hier meterhoch ist. Der vorangehende ist meist im Vorteil, da das zurück schlagende Gestrüpp höllisch weh tut. Das nächste Ziel, der Leprechaun Canyon, ist eigentlich nicht weit entfernt, nur ca. 1 km, aber das laufen durch das Gestrüpp ist ziemlich anstrengend und wir kommen nur langsam voran. Doch nach ca. 20 Minuten erreichen wir den Eingang zum Canyon. Der Canyon ist hier ziemlich schmal und erinnert ein wenig an den Peek-a-boo Canyon. Allerdings verheißt der Matsch am Eingang des Canyons nichts Gutes. Im Canyon steht knietiefes Wasser. Damit hatten wir jetzt nicht gerechnet. Wir überlegen kurz, was wir jetzt machen sollen, denn mit unseren Wanderschuhen wollen wir nicht in dieses Wasser. Unverrichteter Dinge wieder umkehren oder zum Auto zurückgehen und die Wasserschuhe holen. Wir entscheiden uns für letzteres, obwohl die Wanderung durch das Gestrüpp nicht gerade verlockend ist. Auf dem Rückweg treffen wir einen Wanderer, mit dem wir uns kurz über die Zustände im Canyon austauschen. Wir sagen ihm kurz wie weit es noch bis zum Canyoneingang ist und gehen dann zurück in Richtung Auto.
Und jetzt sehen wir auch einen Trampelpfad, den wir auf dem Hinweg nicht gesehen haben. Dieser führt durch nicht ganz so hohes Gestrüpp und lässt sich ziemlich leicht laufen. Als wir am Auto ankommen, sehen wir drei andere Autos parken. Allein sind wir hier nicht mehr, schade. Schnell werden noch einmal die Getränke aufgefüllt und die Wading Shoes sowie Wanderstöcke eingepackt. Dann geht es auch wieder zurück zum Canyon, dieses Mal auf dem Trampelpfad. Nach 45 Minuten (Hin- und Rückweg) stehen wir wieder am Eingang des Leprechaun Canyon. Der Wanderer von vorhin ist noch da und packt gerade seine Kamera ein. Etwas belustigt schaut er uns zu, wie wir unsere Wasserschuhe anziehen und uns auf den Weg in den Canyon machen.
Das Wasser ist ziemlich dreckig und es kostet ein wenig Überwindung, hier hinein zu steigen. Außerdem ist das Wasser ziemlich kalt. Aber was soll's, jetzt sind wir extra zum Auto zurückgegangen, um die Wading Shoes zu holen, jetzt wollen wir sie auch benutzen. Bianca steigt als Erste ins kalte Wasser. Die Wanderstöcke dienen u.a. auch dazu, abzuschätzen, wie tief das Wasser ist. Zum Glück geht es uns nur bis zu den Knien. Der Canyon ist ganz schön, ziemlich eng, aber leider auch sehr kurz. Nach ca. 50 m kommen wir nicht weiter, da es hier zu eng wird. Also machen wir ein paar Fotos und kehren wieder um.
Mit nassen Schuhen und Hosen stehen wir wieder am Eingang und überlegen, ob sich das jetzt wirklich gelohnt hat. Wahrscheinlich nicht, aber das konnten wir ja vorher nicht wissen.
Während wir noch überlegen, wie wir die Engstelle des Canyon umgehen können, sehen wir ein älteres Pärchen auf der rechten Seite des Canyons den Felsen hinauf laufen. Offenbar kommt man dort tatsächlich hinauf. Wir versuchen es jedoch auf der linken Seite, obwohl es hier wesentlich steiler ist. Von oben sehen wir in den schmalen Canyon, in dem wir eben waren. Das sieht von oben schon faszinierend aus.
Nachdem wir den ersten Teil des Canyons umlaufen haben, kommen wir zum zweiten Teil. Hier erwartet uns ein ziemlich breiter Canyon mit hohen roten Felswänden. Diese haben die Form einer Röhre und erinnern uns ein wenig an die Subway, wobei die Wölbung hier nicht ganz so extrem ist und die Röhre nach oben weniger geschlossen ist.
Nach wenigen Metern macht die Röhre einen Knick nach links und dann rücken die Felswände dichter zusammen. Wir betreten eine enge Felsspalte, in der es stockfinster ist. Man kann sich lediglich am Licht am Ende der Felsspalte orientieren.
Der Tunnel ist ca. 150 m lang und als der Canyon sich wieder etwas weitet und so dass Licht hineinfallen kann, treffen wir auf das Pärchen, das wir vorhin gesehen haben. Wir unterhalten uns kurz und dann machen sich die beiden wieder auf den Rückweg. Jetzt haben wir den Canyon ganz für uns allein. Allerdings ist er hier hinter dem Tunnel auch schon fast zu Ende.
Auf der linken Seite gibt es einen ziemlich engen Spalt, in den wir kurz hinein klettern. Allerdings kommen wir hier nicht weit. Man muss sich mit den Händen an der Felswand voran stemmen. Das ist ziemlich anstrengend und wir machen kurz darauf wieder kehrt zumal ein Ende des dunklen Spalts nicht in Sicht ist. Auf der rechten Seite gibt es einen breiteren Spalt, den wir hinauf klettern. Der Sand auf den Felsen macht das Klettern jedoch zu einer ziemlich rutschigen Angelegenheit. Während Matthias sich den Spalt ein wenig hinauf stemmt, schaut sich Bianca das ganze lieber von unten an. Nachdem wir hier alles erforscht haben und ausreichend Fotos gemacht haben, gehen wir langsam wieder zurück.
Gegen 13:00 Uhr erreichen wir wieder unser Auto. Wir haben ca. 1,5 Stunden im Leprechaun Canyon verbracht und er hat uns sehr gut gefallen. Nach einer kurzen Pause und einem kleinen Imbiss geht es weiter. Nur wenige Meter entfernt befindet sich ein weiterer Canyon. Am Milepost 27,6 biegen wir wieder ab. Wir parken unser Auto unter einem Baum und machen uns auf den Weg in den Blarney Canyon. Nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt beginnt der Canyon. Die Felswände sind eng und verwinkelt.
Wir haben Spaß dabei, durch den Canyon zu laufen, doch nach wenigen Metern versperrt uns eine Felswand den Weg. Hier kommen wir nicht weiter. Wir müssten uns jetzt einen Weg um dieses Hindernis herum suchen, doch dazu haben wir keine Lust. Zum einen ist es mittlerweile schon wieder sehr warm geworden und das Klettern in der Hitze anstrengend, außerdem haben wir gerade einen tollen Canyon besucht und haben heute noch andere Ziele auf dem Plan. Also entscheiden wir uns dafür, zum Auto zurück zu gehen und uns den Blarney Canyon ein anderes Mal anzusehen.
Unser nächstes Ziel ist der Arsenic Arch. Wir fahren den Highway 95 zurück in Richtung Hanksville. An der Stelle, an der wir heute Morgen nach Little Egypt abgebogen sind, biegen wir jetzt in die andere Richtung ab. Wir folgen der Dirt Road, die ihrem Namen alle Ehre macht. Die Straßenverhältnisse sind wirklich schlecht und wir überlegen, ob wir wirklich weiter wollen. Der Weg wird immer sandiger und uns kommen wieder die Erinnerungen an unseren Ausflug in den Red Canyon in den Kopf. Aber Bianca will unbedingt weiter. In unserer Beschreibung steht, dass man den Arch schon auf dem Hinweg von weitem sehen kann. Wir halten also Ausschau, können aber nichts sehen. Nach ca. 8,5 km parken wir den Wagen unter einem Baum.
Wir schnappen uns die Rucksäcke und machen uns auf den Weg. Zuerst wird jedoch die Koordinate des Autos ins GPS eingegeben. Schließlich wollen wir wieder zurück finden. Wir machen uns auf den Weg in Richtung Canyonrand. Dieser soll nur ca. 600 m entfernt sein. Das Laufen ist hier nicht ganz so einfach, wir müssen immer wieder Washes und sandige Dünen überwinden. Doch dann stehen wir endlich an der Abbruchkante. Hier geht es ziemlich steil hinunter. Davon stand in unserer Beschreibung allerdings nichts. Der Abstieg hier wäre ziemlich gefährlich und Matthias möchte eigentlich wieder umkehren, doch Bianca will unbedingt den Arsenic Arch sehen. Also laufen wir an der Kante entlang, um eine Stelle zu suchen, die nicht ganz so steil ist.
Schließlich finden wir eine geeignete Stelle. Wir nehmen unsere Rucksäcke ab, damit wir uns besser an die Felswand drücken können. Mit gegenseitiger Hilfe schaffen wir es dann auch, auf das untere Plateau zu gelangen. Den Arch können wir jetzt in einiger Entfernung sehen. Wir laufen das Plateau entlang und müssen kurz vorher noch eine tiefe Schlucht umrunden. Da es hier sehr windig ist und der Pfad um die Schlucht relativ schmal ist, machen wir das mit etwas gemischten Gefühlen.
Und dann stehen wir vor dem Arsenic Arch. Er ist nicht sehr groß, hat aber eine ungewöhnliche Form. Wir machen Fotos aus allen möglichen Perspektiven.
Bei dem Wind hat Matthias allerdings Schwierigkeiten, dass Stativ zu stabilisieren. Also hängt er als Gewicht seinen Rucksack dran, was auch gut klappt. Nachdem wir etliche Fotos gemacht haben und das Stativ wieder eingepackt ist, möchte Bianca gern noch ein Foto von uns beiden vor dem Arch haben. Das Stativ wird schnell noch einmal aufgestellt, diesmal ohne den Rucksack als Gewicht. Während wir vor dem Arch sitzen und darauf warten, dass der Selbstauslöser losgeht, kommt auf einmal eine starke Böe. Wir können nicht schnell genug aufspringen und nur zusehen, wie das Stativ mit dem Fotoapparat umfällt. Es fällt vornüber, genau auf das Objektiv. Nachdem wir den Schaden begutachtet haben, stellen wir fest, dass sich das Objektiv nicht mehr schließen lässt. Das Display zeigt auch einen Fehlercode an. Offensichtlich hat sich hier etwas verklemmt. Mit etwas Druck schließen wir das Objektiv, doch jetzt lässt es sich nicht mehr öffnen. Offensichtlich ist der Fotoapparat kaputt. Unsere Laune sinkt natürlich schlagartig auf den Nullpunkt. Da Matthias eh keine Lust auf den Arsenic Arch und dieses letzte Foto hatte, ist natürlich auch klar, wer das Desaster zu verantworten hat.
Schweigsam und missmutig machen wir uns auf den Rückweg zum Auto. Nach ca. 30 Minuten kommen wir dort an und machen uns auch gleich auf den Rückweg zum Highway. Hierbei fällt auch ziemlich schnell die Entscheidung, dass wir heute Abend nicht in Hanksville übernachten, sondern lieber in Green River. Vielleicht können wir dort unseren Fotoapparat reparieren lassen, denn wir denken, dass es sich bei Green River um eine größere Stadt handelt (was sich später als absolute Fehleinschätzung herausstellen sollte).
Während wir wieder den Highway 95 erreichen und Richtung Hanksville fahren, kommen wir am Abzweig zum Burr Point vorbei. Während Matthias hier gern noch hin fahren möchte, möchte Bianca lieber gleich nach Green River, um den Fotoapparat zu reparieren. Nach kurzer Diskussion biegen wir dann doch ab. Schließlich wissen wir nicht, wann wir das nächste Mal hier in der Gegend sind.
Die Straße ist nicht wirklich gut und wir müssen einige Male durch diverse Washes fahren. Oftmals sind diese ziemlich tief und schmal, so dass wir aufpassen müssen, um nicht mit dem Auto aufzusetzen. Nach ca. 30 Minuten und 18 km Fahrt erreichen wir den Burr Point. Mittlerweile ist es 16:30 Uhr und die Sonne steht sehr tief. Am Burr Point weht ebenfalls ein kräftiger Wind und es ist fürchterlich kalt. Wir können die Aussicht (die im Nachhinein sehr schön ist) nicht richtig genießen. Zum einen Frieren wir und zum anderen ärgern wir uns über den kaputten Fotoapparat. Zum Glück können wir jedoch zumindest mit der Videokamera ein paar Fotos machen, um die Eindrücke festzuhalten.
Hier am Burr Point stehen einige Autos und wir sehen auch diverse Pärchen, die hier auf den Sonnenuntergang warten. So lange wollen wir aber nicht warten, dass ist uns zu kalt. Wir sind auf Sommer und nicht diese winterlichen Temperaturen eingestellt. Also machen wir uns nach einer halben Stunde wieder auf den Rückweg.
Wir fahren etwa 24 km auf dem Highway 95 zurück in Richtung Hanksville. Hier biegen wir auf den Highway 24 ab, der uns nach Green River bringt. Auf halbem Weg kommen wir am Abzweig zum Goblin Valley vorbei - hier wollen wir morgen hin. Nach ca. 84 km erreichen wir dann Green River.
Als wir in die Stadt, wenn man das so nennen kann, hinein fahren, sind wir doch etwas enttäuscht. Hier sieht es aus wie ausgestorben. Viele Geschäfte sind verlassen und die Häuser sehen ziemlich heruntergekommen aus. Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt, schließlich haben wir doch gelesen, dass in Green River diverse Rafting Tours angeboten werden. Insofern haben wir so etwas wie eine touristische Stadt erwartet. Auch einen Wal-Mart suchen wir vergebens. Nachdem wir einmal durch die Stadt hindurch gefahren sind, entscheiden wir uns, im Motel 6 nach einem Zimmer zu fragen. Das Motel 6 sieht zwar genauso wie Green River etwas heruntergekommen aus, aber wir erwarten trotzdem den normalen Motel 6 Standard.
Wir checken also ein und bringen unsere Koffer ins Zimmer. Diese Möbel sind zwar schon etwas älter, aber das Zimmer ist sauber. Bevor wir uns ausruhen und die Koffer auspacken, machen wir uns noch einmal auf den Weg, um in der Stadt etwas zu essen zu kaufen. Am Ende der Stadt gibt es zwei Tankstellen. In der einen gibt es einen Subway und der anderen einen Arby's. Wir entscheiden uns für den Arby's und betreten die Tankstelle. Doch so richtig was für unseren Geschmack gibt es nicht. Nach Burgern ist uns nicht. Aber leckere Snacks gibt es hier - Mozzarella Sticks, Potatoe Wedges und Jalapeno Bites. Wir entscheiden uns für die Jalapeno Bites. Doch da wir davon nicht satt werden, müssen wir uns noch was anderes suchen. Als wir so durch die Stadt fahren, sehen wir zwei Pizzerien. Also wieder Pizza und wieder Salami. In der kleinen Pizzeria arbeiten nur Frauen - sie heißt ja auch Cathy's Pizza. Nach wenigen Minuten können wir unsere Pizza mitnehmen. Wir bekommen noch Teller und Servietten dazu - sehr nett. Also fahren wir schnell zurück ins Motel, um es uns bequem zu machen.
Das Essen ist ganz lecker, aber die Sache mit dem Fotoapparat drückt ganz schön auf die Stimmung. Wir planen den morgigen Tag und schauen noch ein wenig Fernsehen, bevor wir erschöpft ins Bett gehen.
Der 15. Tag in Daten:
Datum
19. September 2006Motel
Motel 6, Green River
Preis pro Nacht (Standard 2 Full Beds): USD 46,82 = EUR 37,59Eintritt
Sonstige Ausgaben
Tanken bei Sinclair in Escalante: USD 17,54 = EUR 14,08
Tanken bei Silver Eagle in Green River: USD 45,61 = EUR 36,62
Jalapeño Bites bei Arby's in Green River: 4,29 (bar bezahlt)
Pizza bei Cathy's Pizza in Green River: ? (bar bezahlt)
Entfernung
431 kmGPS-Track und Höhenprofil