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Tag 5: Slot Canyons (Zebra, Tunnel), Devils Garden

Der Wecker reißt uns wieder um 6 Uhr aus dem Schlaf. Wir stehen aber erst gegen 7 Uhr auf, da wir am letzten Abend noch bis 2 Uhr auf waren. Gegen 9:30 Uhr verlassen wir unser Motelzimmer und bringen unsere Rücksäcke und die Kühlbox zum Auto. Es herrscht auf dem Parkplatz gerade Aufbruchstimmung. Als wir gerade die Sachen in unser Auto einladen wollen, werden wir von einer Dame angesprochen, ob es sich bei dem roten Jeep Liberty um unser Auto handelt. Etwas verwundert antworten wir mit "Yes". Ihre Frage kann nicht darauf hinaus laufen, dass sie den Wagen gut findet, denn sie fährt den selben. Aber als sie auf unser linkes Hinterrad zeigt, wissen wir warum. Der Reifen ist total platt. Das ist erst einmal in Schock. Wahrscheinlich haben wir uns am Tag zuvor auf der Cottonwood Canyon Road einen Stein eingefahren.

Unsere gute Laune ist natürlich erst einmal dahin. Mittlerweile sind auch noch zwei Herren dazu gekommen, die sich das Ganze anschauen. Wir fragen kurz nach, ob irgend jemand weiß, wo wir den Wagenheber finden können, denn im Kofferraum haben wir ihn nicht gefunden. Zum Glück weiß die Dame, die uns auf den Reifen aufmerksam gemacht hat, dass sich das Werkzeug unter der Rücksitzbank befindet. Also macht sich Matthias ans Werk und wechselt den Reifen.

Da wir heute die Hole-in-the-Rock Road fahren wollen und dies ohne Ersatzreifen etwas gefählich ist, fragen wir die nette Dame an der Rezeption, wo wir den Reifen reparieren lassen können. Sie macht uns jedoch darauf aufmerksam, dass heute Sonntag ist und der Reifen erst am Montag repariert werden kann. Da macht sich erst einmal Enttäuschung bei uns breit, aber sie sagt, dass wir einen Moment warten sollen und geht zur Rezeption. Kurz darauf kommt sie zurück und gibt uns ihr privates Handy. Sie erklärt uns, dass wir damit auch auf der Hole-in-the-Rock Road Empfang haben müssten und wir bei ihr anrufen sollen, falls irgendetwas passiert und sie uns dann Hilfe schicken kann. Sie würde sich dann sicherer fühlen. Wir sind absolut überrascht über so viel Hilfsbereitschaft.

Mit einer Stunde Verspätung machen wir uns auf zum Visitor-Center. Wir wollen bei den Rangern nachfragen, ob im Zebra Canyon mit Wasser zu rechnen ist. Der Ranger meint, dass nur wenig Wasser im Canyon sein dürfte. Wir fragen ihn noch, wo wir einen Reifen reparieren lassen können. Aber auch er macht uns wenig Hoffnung. Er telefoniert noch zwei Werkstätten an, aber in der einen erreicht er niemanden und in der anderen werden nur Motorräder repariert.

Mit etwas mulmigem Gefühl machen wir uns dann auf den Weg. Matthias fährt wesentlich langsamer als sonst, schließlich wollen wir nichts riskieren. Nach ca. 45 Minuten kommen wir am Parkplatz an, packen unsere Rücksäcke und machen uns um 10:30 Uhr auf den Weg zum Canyon. Die Temperaturen sind mit "nur" 32°C noch sehr angenehm und wir kommen schnell voran. Der Weg zum Canyon ist leicht zu finden, da der Trampelpfad gut sichtbar ist. Nach ca. 50 Minuten kommen wir zum Harris Wash. Ab hier wird das Laufen wesentlich anstrengender, insbesondere der Wash der zum Zebra Canyon führt ist sehr sandig. Die letzten Meter bis zum Eingang des Canyons bieten auch keine Schattenplätze mehr, so dass wir ziemlich kaputt ankommen. Wir wollen uns ein wenig ausruhen, werden aber sofort von Stechfliegen angefallen, sodass die Pause ausfallen muss. Wir gehen also in den Canyon und sind überrascht, wie viel Sand im Canyon ist. Während wir bei unserem letzten Besuch im September 2005 noch schultertief im Wasser steckten, bzw. Bianca sogar schwimmen musste, ist der Canyon jetzt absolut trocken. Wir können trocken bis zu der engen Stelle, nach der die schönste Canyonpassage beginnt, laufen. Die enge Stelle stellt diesmal auch kein Problem dar. Matthias macht etwas Bridging und Bianca kann relativ leicht durchlaufen. Dann stehen wir endlich in dem Teil des Canyons, der mit rot-weißen Zebrastreifen durchzogen und vereinzelt mit Moquis bespickt ist. Wir sind überwältigt und können gar nicht mehr mit dem Fotografieren aufhören. Die Passage ist nicht sehr lang und schon stehen wir vor einem großen Drop-off. Matthias klettert hier nach oben und macht einige Fotos.

Da langsam Sonne in den Canyon kommt, beschließen wir zu gehen, denn wir wollen noch zum Tunnel Canyon. Wir müssen wieder den sandigen Wash zurück und dem Harris Wash bis zum nächsten größeren Abzweig auf der linken Seite folgen. Nur langsam kommen wir in dem Sand voran und auch die auf 37°C gestiegenen Temperaturen machen uns zu schaffen. In einer Art Höhle finden wir einen Schattenplatz zum Ausruhen.

Um 13:18 Uhr kommen wir im Tunnel an. Hier ist es angenehm kühl und wir erholen uns erst einmal ein paar Minuten. Dann erkunden wir den Canyon. Der Canyon hat nur eine ganz schmale Öffnung nach oben, so dass der Name Tunnel absolut zutreffend ist. Der Canyon ist nicht lang, gefällt uns aber sehr gut.

Nach 30 Minuten machen wir uns wieder auf den Rückweg. In "unserer" Höhle machen wir noch einmal eine längere Pause und ärgern uns darüber, dass wir unsere Wasserschuhe, den Drybag, Knieschoner und das Stativ eingepackt haben, was wir alles nicht gebraucht haben. Dafür hätte man die eine oder andere Wasserflasche mehr einpacken können. Wir überschlagen unseren Wasservorrat und sind etwas besorgt. Aufgrund der inzwischen sehr hohen Temperaturen ist der Durst doch größer als erwartet.

Auf dem Rückweg kommen wir nur langsam voran und legen etliche Pausen ein, aber die Schattenplätze sind selten. Gegen15:30 Uhr kommen wir endlich wieder am Auto an. Eigentlich stehen heute noch der Sunset Arch und der Moonrise Arch auf unserem Plan. Da sich diese jedoch in der Nähe des Dance Hall Rock am Ende der zunehmend schlechter werdenden Hole-in-the-Rock Road befinden, beschließen wir aufgrund des fehlenden Ersatzreifens nicht dorthin zu fahren. Außerdem sind wir von der Wanderung und der kurzen Nacht ziemlich geschafft, sodass wir wieder ins Motel fahren, schließlich soll es ja Urlaub sein.

Nach einer ausgiebigen Dusche schauen wir ein wenig die bisher gemachten Fotos an und schreiben an unserem Reisebericht. Nach langem hin und her beschließen wir gegen 20 Uhr wenigstens noch zum Devils Garden zu fahre, um dort den Sonnenuntergang zu genießen. Die Fahrt dorthin dauert bei dem Tempo vom Vormittag ebenfalls rund 45 Minuten, jetzt muss es jedoch in gut 30 Minuten gehen. Das GPS gibt als Zeit für den Sonnenuntergang 20:50 Uhr an. Als wir im Devils Garden ankommen steht die Sonnen schon so tief, dass wir nur noch von der ersten Felsformation am Parkplatz vernünftige Fotos machen können. Da sind wir wohl eine halbe Stunde zu spät losgefahren.

Also geht es wieder zurück ins Motel. Wir schauen noch ein wenig Baseball im Fernsehen (wie jeden Abend) und fallen gegen 24 Uhr todmüde ins Bett.


Der fünfte Tag in Daten:

Datum
24. Juni 2007
Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = GMT-6)

Motel
Prospector Inn , Escalante
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 69,60 = EUR 51,67

Eintritt
Fehlanzeige

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Cottam's Phillips 66 in Escalante (15,136 G/3,349 USD): USD 50,69 = EUR 37,65

Entfernung
120 km (davon über 13 km zu Fuß)

zum GPS-Track mit Waypoints und zur Anzeige in Google-Earth (KMZ-Datei mit ALLEN Fotos)
(zur Anzeige in Google-Earth ist die Installation von Google-Earth notwendig)

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