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Tag 4: Angels Landing + Observation Point (Zion N.P.)

Heute schrecken wir aus dem Schlaf. Wir wollten doch früh aufstehen, um im Zion N.P. den ersten Shuttle Bus zu nehmen. Allerdings scheint schon die Sonne ins Zimmer und ein Blick auf die Uhr verrät uns, dass es bereits 6:45 Uhr ist. Genau die Zeit, um die der erste Shuttle Bus fährt. Wir haben zwar unseren Wecker auf 5:00 Uhr gestellt, allerdings wieder vergessen, ihn zu aktivieren.

Wir sind auf einen Schlag wach und stehen schnell auf. Wir packen unsere Rucksäcke und holen schnell noch Eis für die Kühlbox. Ab 6:00 Uhr gibt es im Ambassador Inn Frühstück, aber der Frühstücksraum ist noch leer. Da es heute schnell gehen muss holen wir uns nur einen Kaffee bzw. Tee für unsere Thermobecher zum Mitnehmen. Außerdem noch je einen Bagel für die Fahrt.

Gegen 7:50 Uhr verlassen wir das Motel, etwa 1,5 Stunden später als geplant. Wir fahren auf die Interstate 15 in Richtung Norden und biegen am Exit 16 auf den Highway 9 ab. Diesem folgen wir für 36 km bis zum Eingang des Zion N.P. Am Eingang zeigen wir unseren Annual Pass vor und erhalten noch Kartenmaterial.

Wir fahren auf den Parkplatz beim Visitor Center. Dieser ist bereits sehr gut gefüllt. Anschließend machen wir unsere Rucksäcke fertig. Wir müssen uns am Visitor Center noch Wasser besorgen, aber dann kann es auch schon losgehen.

Wir sehen in der Ferne bereits den Shuttle Bus stehen und rennen schnell dorthin, aber der Bus ist bereits voll und wir müssen auf den nächsten warten. Mittlerweile ist es 8:40 Uhr und unser Zeitplan gerät völlig aus den Fugen. Als der nächste Bus endlich kommt, stehen schon wieder so viele Leute an, dass wir Angst haben schon wieder nicht mitzukommen. Aber wir drängeln uns noch dazwischen und können mitfahren.

Der Bus ist gerammelt voll und an den Haltestationen, die wir anfahren, steigt niemand aus. Wir hoffen noch, dass unsere Mitfahrer nicht auch alle zu Angels Landing wollen, aber diese Hoffnung wird zerstört, als wir an der Haltestation The Grotto halten. Wir haben das Gefühl, dass fast der gesamte Bus aussteigt. Das kann ja lustig werden.

Wir überqueren die Brücke über den Virgin River und laufen zuerst noch gemäßigt am Ufer entlang. Hierbei können wir bereist einen ersten Blick auf unser heutiges Ziel - Angels Landing - werfen.

Nach wenigen Metern beginnen jedoch die ersten steilen Anstiege. Hier können wir dann etliche Mitfahrer überholen und uns einen guten Vorsprung erarbeiten. Dieser wird jedoch durch die häufigen Fotostopps immer wieder zunichte gemacht.

Die Temperaturen sind so früh am morgen zwar noch angenehm, aber der Anstieg ist trotzdem ziemlich anstrengend, so dass wir froh sind, als wir in den Refrigerator Canyon kommen. Zum einen wird es hier wieder flacher und die Temperaturen sind, wie der Name bereits sagt, angenehm kühl.

Dann kommen aber auch schon die nächsten steilen Anstiege. Auf uns warten die Walters Wiggels - 21 sehr enge und steile Spitzkehren. Nachdem wir diese überwunden bzw. erklommen haben, stehen wir am Scout Lookout.

Von hier können wir einen ersten Blick auf den schmalen Grad werfen, den wir zu Angels Landing überqueren müssen. Es sieht schon ziemlich gefährlich aus und es sind sehr viele Leute unterwegs. Außerdem hat Bianca Höhenangst und wir haben die ganze Zeit überlegt, ob wir es überhaupt bis ganz oben schaffen. Aber es sind so viele Leute unterwegs und wir sind schon so viel geklettert, dass wir den Weg angehen wollen. Und bald erweist sich, dass dies auch kein Problem ist.

Der Pfad ist gar nicht so schmal, wie wir ihn uns vorgestellt haben und es gibt immer eine Felswand oder eine Kette zum Festhalten. Das einzige Problem stellen die Leute dar, die bereits wieder von Angels Landing herunterklettern. Hier müssen wir immer an breiten Stellen warten, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen.

Da wir immer wieder stehen bleiben, um Fotos zu machen, brauchen wir ziemlich lange für den Aufstieg. Aber gegen 11:20 Uhr erreichen wir endlich das Plateau. Allerdings sind wir geschockt, wie viele Leute doch hier oben sind. Es sind bestimmt 40 bis 50 weitere Personen hier oben. An Ruhe ist hier nicht zu denken.

Wir ruhen uns ein wenig aus und genießen die atemberaubende Aussicht. Außerdem machen wir natürlich noch zahlreiche Fotos.

Nach etwa 25 Minuten machen wir uns wieder auf den Rückweg. Auch der Abstieg ist nicht sonderlich schwierig. Und nach 25 Minuten sind wir wieder am Scout Lookout.

Anschließend laufen wir noch die Walters Wiggels hinunter und durch den Refrigerator Canyon zu den letzten Switchbacks. Hier merken wir schon, dass unsere Beine schwer sind. Das kontinuierliche berauf bzw. bergab Laufen, strengt ganz schön an.

Um 13:00 Uhr sind wir wieder am Shuttle Stop The Grotto. Der nächste Shuttle Bus kommt auch nach wenigen Minuten und wir fahren zurück zum Visitor Center. Dort wollen wir uns das Permit für unsere morgige Wanderung zur Subway abholen.

Im Backcountry Office hat sich eine kleine Schlange gebildet. Es ist auch nur ein Ranger anwesend. Die Leute vor uns fragen nach der Subway und da werden wir natürlich hellhörig. Die beiden haben noch kein Permit und wollen welche kaufen. Der Ranger bietet welche für nächsten Montag an, aber die beiden würden gerne morgen gehen. Für morgen würde es noch 5 Permits geben. Die beiden können sich nicht entscheiden und verabschieden sich.

Wenn für morgen noch fünf Permits zu haben sind, bedeutet das ja, dass 75 Permits vergeben sind. Na das kann ja voll werden. Als wir an der Reihe sind, erklären wir dem Ranger, dass wir für morgen Permits haben. Zum Glück benötigt er nicht unsere Reservierungsnummer, die wir im Motel vergessen haben, ihm reicht unser Name. Wir müssen noch ein Formular abzeichnen, dass wir über die Gefahren des Backcountry Hiking aufgeklärt sind. Dies ist gleichzeitig unser Permit. Anschließend bekommen wir noch einen Zettel für die Windschutzscheibe. Das war's.

Da wir jetzt schon im Visitor Center sind, schauen wir uns noch ein wenig um und kaufen ein paar Postkarten. Anschließend gehen wir zum Auto zurück und füllen unsere Flaschen mit Wasser auf. Nach dem Aufstieg zu Angels Landing sind wir ein bißchen hungrig und so machen wir im klimatisierten Auto eine kleine Pause und essen ein Sandwich mit Putenbrust und Käse, dass wir uns gestern im Wal-Mart gekauft haben.

Gut gestärkt überlegen wir, was wir heute noch im Park unternehmen sollen. Da es ja erst 14:30 Uhr ist und wir somit noch jede Menge Zeit haben, entscheiden wir uns, den geplanten Hike zum Observation Point anzugehen, auch wenn wir den Anstieg zu Angels Landing immer noch in unseren Beinen spüren.

Wir gehen also wieder zum Shuttle Stopp. Dieses Mal bekommen wir problemlos einen Sitzplatz und fahren die 12 km bis zum Haltepunkt Weeping Rock. Dort beginnt der Trail zum Observation Point und Hidden Canyon. Nach dem Abzweig zum Weeping Rock, beginnt auch schon der Anstieg. Dieser ist gleich von Anfang an ziemlich steil und wir spüren unsere Beine. Diese fühlen sich wie Blei an. Der gesamte Trail liegt in der Sonne und es sind mittlerweile 34°C.

Bereits nach wenigen Metern geht uns die Puste aus und wir müssen eine Pause machen. Na das kann ja noch lustig werden. Wir waren so stolz, dass wir den Aufstieg zu Angels Landing so gut gemeistert haben, aber ein bißchen sportliche Betätigung vor unserem Urlaub hätte wohl doch nicht geschadet.

Der Trail führt in etlichen Switchbacks den Berg hinauf und nach 1,6 km haben wir bereits 250 Höhenmeter überwunden. Allerdings brauchen wir dafür auch 60 Minuten. Die Leute, die mit uns zusammen den Anstieg begonnen haben, sind schon lange außer Sichtweite. Wir überlegen, ob wir tatsächlich weitergehen sollen, aber unser Ehrgeiz sagt ja.

Von Wanderern, die bereits wieder auf dem Weg nach unten sind, erfahren wir, dass es gleich eine Passage gibt, in der es flach und angenehm kühl wird. Und so schleppen wir uns die letzten Meter nach oben und kommen in den Echo Canyon. Und tatsächlich wird es hier wieder flach. Der Trail verläuft entlang einem Flussbett und unter Bäumen. Hier kommen wir auch schnell wieder zu Puste.

Als wir in den Echo Canyon kommen, sind wir wirklich begeistert. Die roten Canyonwände und die vielen kleinen Pools sehen einfach toll aus. Und auch hier müssen wir natürlich jede Menge Fotos machen.

Nachdem wir den Canyon verlassen haben, wird es gleich wieder merklich wärmer und auch wieder anstrengender. Der Weg geht schon wieder steil bergauf. Nach einiger Zeit kommen wir zu einer Kreuzung und einem Schild. Als wir dieses sehen, sind wir echt geschockt. An dem Schild steht, dass es bis zum Weeping Rock zwei Meilen sind. Da der Trail zum Observation Point ein acht Meilen Rundtrip ist, bedeutet dies, dass wir erst die Hälfte geschafft haben. Wir sind eigentlich von zwei Dritteln ausgegangen. Außerdem erzählt uns ein herunter kommender Wanderer, dass es gleich wieder in sehr steilen Switchbacks weiter geht. Vom Observation Point bis zu diesem Schild hätte er 54 Minuten gebraucht. Und das bergab. Bergauf bräuchten wir sicherlich noch zwei Stunden. Da es jetzt bereits 17:00 Uhr ist und die Sonne in drei Stunden untergeht, würden wir es im Hellen gar nicht mehr herunter schaffen. Außerdem haben uns die Spitzkehren am Anfang schon so zu schaffen gemacht, dass wir diese wahrscheinlich nicht mehr hinauf kommen.

Und so entscheiden wir uns dafür, an dieser Stelle umzukehren. Schließlich haben wir die nächsten Tage auch noch anstrengende Wanderungen vor uns. Ein bißchen enttäuscht sind wir zwar schon, aber es ist wahrscheinlich die vernünftigste Entscheidung.

Selbst der Abstieg ist anstrengend und nach etwa einer Stunde sind wir wieder am Shuttle Stopp. Wir fahren zurück zum Visitor Center und packen unser Auto. Anschließend füllen wir unsere leeren Flaschen mit Wasser auf und verlassen den Park. Am Ausgang machen wir noch das obligatorische Foto von dem bereits im Schatten liegenden Eingangsschild und dann geht es zurück nach St. George.

Für die 69 km lange Fahrt benötigen wir 70 Minuten. Wir fahren jedoch noch nicht zurück ins Motel, sondern eine Ausfahrt weiter. Dort halten wir bei 2FatGuys Pizza. Wir bestellen uns eine Large Pepperoni Pizza. Mit den beiden jungen Damen von der Pizzeria kommen wir noch in ein sehr nettes Gespräch und wir befürchten, dass unsere Pizza inzwischen fertig ist. Wir wollten aber eigentlich noch bei Wal-Mart einkaufen.

Das erzählen wir den beiden und sie sagen, wir sollen ruhig losgehen. Wir müssen nur sagen, wann wir wieder da sind und dann ist auch unsere Pizza fertig. Wir sagen, dass wir in 15 Minuten zurück sind und fahren schnell die wenigen Meter zum Wal-Mart. Dort kaufen wir noch Orangensaft, Tonic Water, Cola, Chips und ein Ben & Jerry's Eis. Matthias möchte unbedingt die neue Sorte Triple Caramel Chunk probieren.

Nach unserem Einkauf holen wir unsere Pizza ab und fahren zurück ins Motel. Dort springen wir schnell unter die Dusche und machen es uns anschließend auf dem Bett bequem. Dort essen wir die Pizza und schauen dabei wie immer Baseball.

Anschließend schreiben wir noch unseren Reisebericht und überspielen die Daten vom GPS sowie die Fotos von gestern und heute auf unseren Rechner. Gegen 1:00 Uhr gehen wir dann schlafen.


Der vierte Tag in Daten:

Datum
16. Mai 2009
Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = GMT-6)

Motel
Ambassador Inn , St. George
Preis pro Nacht (1 Queen): USD 72,42 = EUR 53,89

Eintritt
Zion N.P. (USD 25,00 - im Annual Pass enthalten)

Sonstige Ausgaben
Zion N.P. (Postkarten): USD 2,12 (bar)
Wal-Mart, St. George: USD 26,55 (bar)

Entfernung
xxx km

GPS (folgt später)
GPS-Track mit Waypoints und KMZ-Datei zur Anzeige in Google-Earth
Foto-Album mit GPS-Koordinaten des Aufnahmeortes
zum Höhenprofil und den GPS-Dateien

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