Als der Wecker um 5:30 Uhr klingelt ist Bianca gleich hellwach. Sie ist schließlich gestern früh schlafen gegangen. Sie schreibt noch den Reisebericht zu Ende und steht um 7:30 Uhr auf. Kurz danach steht auch Matthias auf.
Da das Frühstücksbüffet nur bis 9:30 Uhr geöffnet ist, wecken wir die Kinder um 8:00 Uhr. Sie sind noch ein wenig müde, aber da sie das Hotelfrühstück immer so lieben, stehen sie auf. Und eine halbe Stunde später können wir dann auch nach unten gehen.
Als wir in der Lobby ankommen ist es dort ziemlich leer. Wir sind jetzt die einzigen, die hier am Büffet sind. Es gibt das übliche Frühstück mit Toast, Cerealien, Joghurt und Waffeln zum Selbstbacken. Außerdem gibt es noch Käseomeletts, Würstchen und Hamburger Patties. Es ist auf jeden Fall für alle etwas dabei.
Um 9:30 Uhr gehen wir wieder in unser Zimmer. Wir packen unsere Koffer und die sonstigen Sachen zusammen. Viktoria geht noch drei Mal zur Eismaschine, um die Kühlbox zu befüllen.
Wir schaffen es dieses Mal sogar alle unsere Sachen auf einmal zum Auto zu bringen. Nachdem wir alles verstaut haben, gehen wir Rezeption, um auszuchecken. Danach gehen wir nach draußen, um ein Foto vom Hotel zu machen. Dabei werden wir von der Managerin Nancy begrüßt, die gerade zur Arbeit kommt, und nach unserem Aufenthalt gefragt.
Unser erstes Ziel heute ist nicht weit entfernt. Wir fahren nur ein paar Minuten bis zur Little Rock Central High School NHS. Hier sind im Jahr 1957 die ersten neun farbigen Schüler an eine Schule für Weiße gegangen, nachdem sie dieses Recht gerichtlich eingeklagt haben. An ihrem ersten Schultag wurden die farbigen Kinder dann von einem weißen Mob begrüßt und mussten von Soldaten in die Schule eskortiert werden.
Wir gehen ins Visitor Center und werden von Ranger Randy begrüßt. Wir fragen nach den Junior Ranger Heften und bekommen diese zusammen mit Klemmbrettern ausgehändigt. Wir hatten uns die Hefte zu Hause schon ausgedruckt, sind aber kläglich beim Ausfüllen gescheitert. Insofern sind die Kinder jetzt geschockt, als Ranger Randy meint, dass hier zwar steht, dass nur drei Aufgaben gemacht werden müssen, er von älteren Kindern aber erwartet, dass sie mehr machen.
Wir gehen in die Ausstellung und versuchen die Aufgaben zu lösen. Es geht hier auch sehr viel um die Verfassung der USA, Gerichtsurteile und eben Rassentrennung. Wir müssen den Kindern sehr viel helfen und einige Sachen bekommen selbst wir nicht hin, weil es sprachliche Probleme gibt. So viel Text haben wir zuvor noch nie in einer Ausstellung gesehen. Den Kindern vergeht irgendwann auch die Lust.
Wir gehen dann nach draußen. Hier befindet sich auf der anderen Straßenseite ein Arch, der als Gedenkstein gebaut wurde. Er wurde aus dem gleichen Stein wie die Schule gebaut und hat auf der Rückseite Fotos. Um ihn herum stehen neun Bänke und neun Bäume als Gedenken an die Little Rock Nine.
Danach gehen wir noch zum Schulgebäude. Dieses können wir nur von außen besichtigen, denn es wird immer noch als Schule genutzt. Wir machen ein paar Fotos und gehen zurück.
Dabei kommen wir noch an einer alten Tankstelle vorbei. Diese wurde während der Ausschreitungen in Little Rock von der Presse als Zentrale benutzt. Und selbst die farbigen Journalisten wurden vom weißen Mob geschlagen und erniedrigt.
Wir haben jetzt etwa zwei Stunden mit dem Ausfüllen des Heftes verbracht. Die Kinder sind frustriert und haben gar keine Lust mehr. Wir gehen zurück zum Visitor Center und hoffen insgeheim, dass Ranger Randy nicht mehr da ist. Und tatsächlich ist er gerade nicht da. Wir gehen zur Rangerin und geben ihr die Hefte. Sie sagt, dass sie sich freuen würde, wie lange wir mit den Heften verbracht haben. Sie haben mitbekommen, dass wir aus Deutschland kommen und meint, dass sich noch nicht einmal Muttersprachler so lange mit dem Thema auseinandersetzen.
Sie stellt den Kindern noch ein paar Fragen und Antonia kann mittlerweile wirklich gut antworten. Auch zu solch schwierigen Themen. Viktoria dagegen ist etwas schüchtern und sagt meistens kein Wort.
Die beiden bekommen ihr Abzeichen. Einen Eid müssen sie nicht ablegen. Sie stempeln anschließend ihre Hefte.
Wir gehen dann nach draußen, um noch ein Foto der beiden zu machen.
Jetzt geht es aber wirklich weiter. Es ist 13:00 Uhr und wir müssen noch etwa fünf Stunden fahren. Also verlassen wir Little Rock und fahren auf die Interstate 67. Dieser folgen wir bis kurz vor St. Louis. Nach etwa 0,5 Stunden Fahrt halten wir aber noch einmal an einem Walmart an. Hier wollen wir nach Kartoffelecken schauen. Und tatsächlich gibt es hier endlich welche. Wir kaufen also eine große Portion Kartoffelecken, ein paar Mozzarella Sticks und eine kleine Portion Jalapeño Hot Poppers.
Mit dem Essen geht es dann nach draußen. Gegessen wird während der Fahrt im Auto. Die weitere Fahrt ist nicht sonderlich aufregend. Wir verlassen Arkansas und kommen nach Missouri. An einer Raststätte können wir anhalten und ein Foto von den Staatenschildern machen.
Währen der gesamten Fahrt ist es ziemlich bewölkt. Die Sonne lässt sich eigentlich gar nicht blicken. Die Temperaturen sinken teilweise bis auf 22 Grad. Und gegen Ende fängt es dann auch noch an, ein bisschen zu tröpfeln.
Kurz vor St. Louis fahren wir noch einmal von der Interstate ab. Denn wir haben zu Hause gesehen, dass es hier einen Ort gibt, der Antonia heißt. Und diesem wollen wir natürlich einen Besuch abstatten. Wir fahren in den Ort hinein und finden ein Schild, an dem wir anhalten und ein Foto von Antonia machen können. Anschließend suchen wir noch das offizielle Ortsschild, können es aber nicht finden. Dafür gibt es hier eine Feuerwache, an der wir anhalten und ebenfalls ein Foto machen.
Jetzt ist es bereits 19:30 Uhr und wir machen uns schnell auf den Weg in unsere Unterkunft. Wir erreichen den Großraum von St. Louis. Hier wird es wieder ein bisschen voller. Wir verlassen die Interstate und fahren jetzt kleinere Straßen entlang. Hier stehen viele ältere Häuser. Einige sehen wirklich schön aus, andere sind dagegen ziemlich heruntergekommen. Wir hoffen, dass die Gegend, in der wir wohnen etwas gepflegter ist.
Die kleinen Straßen, die wir hier entlang fahren haben an jeder Kreuzung ein Stoppschild. So viele Stoppschilder in einer Straße haben wir noch nie gesehen. Und so kommt man natürlich nur langsam voran. Gegen 20:00 Uhr erreichen wir dann unsere Unterkunft. Wir parken vor dem Haus auf der Straße und laden unsere Sachen aus. Wir müssen das Gepäck ein paar Stufen ins Haus hineintragen. Hier sind alle Häuser aus rotem Backstein gebaut und stehen wie Townhouses eng beieinander. Entweder sind die Häuser wie Reihenhäuser direkt nebeneinander gebaut oder es ist nur ein schmaler Spalt zwischen ihnen.
Wir gehen ins Haus hinein und stehen in einem kleinen Flur. Dahinter ist das Wohn-/Esszimmer mit offener Küche. Auf der linken Seite geht dann das Elternschlafzimmer ab. Dahinter befindet sich das Bad, das zwei Türen hat und auf der anderen Seite ins Kinderschlafzimmer geht. Von da geht es in einen kleinen Flur und dann wieder ins Wohnzimmer. Man kann man also einmal im Kreis gehen. Alle Zimmer sind Durchgangszimmer.
Die Kinder sind erst einmal enttäuscht, weil im Kinderzimmer nur ein Bett steht. Allerdings kann man dieses wie in der Wohnung davor, ausziehen. Jetzt beginnt aber wieder der Streit, wer denn oben schlafen darf. Wir bieten Antonia an, mit Matthias im Elternschlafzimmer zu schlafen, aber das möchte sie nicht. Ansonsten muss sie im Kinderschlafzimmer unten schlafen, da sie ja in der anderen Wohnung oben geschlafen hat. Die Stimmung ist erst einmal auf dem Nullpunkt.
Da jetzt alle Hunger haben, machen wir uns auf den Weg zu Five Guys. Hier waren wir in diesem Urlaub bisher noch gar nicht. Der Weg dorthin ist ziemlich weit. Außerdem hat es mittlerweile angefangen zu regnen.
Gegen 21:20 Uhr erreichen wir dann Five Guys. Bianca möchte nichts essen und so bestellen sich Matthias und Antonia einen Burger und Viktoria eine große Portion Pommes. Während wir auf das Essen warten, essen wir die leckeren Erdnüsse. Seltsamerweise dauert es mit dem Essen ziemlich lange, so dass es einige Portionen Erdnüsse werden. Erst kurz vor 22:00 Uhr bekommen wir unser Essen.
Eigentlich schließt der Laden gegen 22:00 Uhr. Aber wir wollen das Essen jetzt nicht mit nach Hause nehmen. Dafür ist der Weg zu weit. Das Essen wäre dann kalt. Also essen wir es hier. So lange müssen die Mitarbeiter warten. Immerhin haben wir über eine halbe Stunde auf unser Essen warten müssen.
Aber das Essen ist lecker. Gegen 22:10 Uhr machen wir uns dann auf den Weg nach Hause. Jetzt fängt es richtig an zu regnen. Und wir sehen auch die ersten Blitze. Und auch ordentlich Donner ist zu hören. Auf das Telefon bekommen wir eine Unwetterwarnung. Aber so schlimm wird es wohl hoffentlich nicht werden. Auf jeden Fall soll es morgen früh wieder aufhören.
Zuhause machen sich Die Kinder dann gleich bettfertig. Auch Bianca geht gleich ins Bett, um ein bisschen am Reisebericht zu schreiben. Matthias versucht noch die Routen vom Garmin auf dem Laptop zu sichern, was aber leider nicht funktioniert. Um 23:30 Uhr machen wir dann aber auch das Licht aus.
Der siebente Tag in Daten:
Datum
02.08.2023
Uhrzeit Arkansas/Missouri: Central Daylight Time (CDT = UTC-5h)Eintritt
Little Rock Central High School N.H.S.(Eintritt frei)
Übernachtung
Historic South City STL Home
Preis pro Nacht (Haus - 2 Schlafzimmer): EUR 134,05Sonstige Ausgaben
Walmart in Searcy: USD 6,51 = EUR 5,95
Tanken in Neelyville (18,312 G à 3,399 USD/G): USD 62,24 = EUR 56,85
Five Guys in St. Louis: USD 42,53 = EUR 39,10Entfernung
xxx Meilen gefahren
6.600 Schritte gelaufen (4,20 km)
