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Tag 9: Kammweg über den Rauenstein - Ammerndorf
Auch heute klingelt der Wecker um 5:20 Uhr. Da wir aber noch so müde sind, bleiben wir bis 6:00 Uhr liegen. Wir stehen dann aber zügig auf, da wir heute die Wohnung bis 10:00 Uhr verlassen müssen. Zunächst packen wir unseren Koffer und anschließend den der Kinder. Davon werden die beiden natürlich wach und Antonia steht gleich auf, um sich noch ein bisschen zu Matthias zu setzen, der in unserem Schlafzimmer noch den Reisebericht bearbeitet und hochlädt.
Viktoria ist heute totmüde und schläft wieder ein. Während wir alle schon angezogen sind und ein bisschen frühstücken - es gibt heute nur Reste, wie z.B. Joghurt - steht sie erst einmal auf.
Wir packen anschließend alle Sachen aus der Küche zusammen, schauen noch einmal in alle Zimmer und Schubladen, bringen den Müll raus und können um 9:40 Uhr die Wohnung verlassen. Es war sehr schön hier und wir würden jederzeit wiederkommen.
Unser erstes Ziel ist heute Bad Schandau. Wir wollen zum National Park Zentrum, um die Junior Ranger Entdeckerhefte vorzuzeigen. Das Zentrum macht um 10:00 Uhr auf. Als wir kurz vorher auf den Parkplatz gegenüber am Rathaus fahren, sehen wir jedoch schon Leute hinein gehen.
Es ist wieder der nette Mann da, bei dem wir auch schon die Hefte gekauft haben. Er schaut, ob die Kinder den Code entschlüsselt haben. Da dies der Fall ist, holt er eine Kiste. Die Kinder können sich aus drei Abzeichen eins aussuchen. Das haben sie bereits, als wir die Hefte gekauft haben. Und so geht die Wahl sehr schnell. Viktoria nimmt die Fledermaus und Antonia den Luchs. Die Eule, die es noch gegeben hätte, haben sie ja bereits im Spreewald bekommen.
Anschließend erhalten die beiden noch eine Urkunde und wir müssen sie noch in eine Liste eintragen. Der Mann gratuliert und auch eine andere Dame kommt zum gratulieren vorbei. Vereidigt, wie in Amerika, werden sie allerdings nicht.
Wir holen uns noch einen Flyer für den Luchsweg, den wir gleich laufen wollen und die Kinder kaufen noch Postkarten. Danach verabschieden wir uns und gehen nach draußen. Dort machen wir ein Foto von den stolzen Junior Rangern.
Da wir auf dem Parkplatz vor dem Rathaus nur eine Stunde parken dürfen, suchen wir uns noch einen anderen Parkplatz. Diesen finden wir direkt an der Elbe. Allerdings ist dieser natürlich auch wieder kostenpflichtig. Wir ziehen ein Ticket für zwei Stunden und machen uns dann auf den Weg.
Wir wollen heute den Luchsweg laufen. Dieser startet direkt am National Park Zentrum. Dazu müssen die Kinder den auf dem Boden gemalten Luchsspuren folgen. An verschiedeneren Stationen gibt es dann Informationen und Mitmachaufgaben. Als Erstes müssen wir ein bisschen zurück gehen. Wir kommen zu einem begehbaren Stadtplan. Dort können wir schon alle Stationen sehen, die wir gleich ablaufen werden.
Wir folgen dann den Spuren und Antonia rennt immer voran. Sie hat viel Spaß. Viktoria läuft ein bisschen lustlos hinterher. Sie scheint noch ein wenig müde zu sein. Es ist auch ziemlich warm. Wir haben ca. 24 - 26 Grad und an der Elbpromenade gibt es kaum Schatten.
Die nächste Station ist „Sehen wie ein Luchs“. Es gibt ein Fernrohr und wir sollen versuchen, auf einem Hügel einen Luchs aus Holz zu finden. Der Mann im National Park Zentrum hat uns einen Tipp gegeben, allerdings scheint die Hecke der anliegenden Therme zu hoch zu sein. Auf jeden Fall finden wir den Luchs nicht. Aber die Kinder haben trotzdem Spaß.
Die nächste Station ist „Springen wie ein Luchs“. Auf einem Spielplatz gibt es eine Weitsprunggrube und wir alle versuchen, möglichst weit zu springen. Aber wir sind gerade mal weiter als die Maus. An Eichhörnchen, Reh und Luchs kommen wir nicht heran.
Die Kinder spielen noch ein bisschen weiter. Besonders der Kletterfelsen bzw. Kletterfisch hat es ihnen angetan. Das hoch Klettern ist kein Problem. Nur wieder herunter zu kommen, ist etwas schwierig.
Wir gehen weiter zum historischen Personenaufzug. Dieser wurde 1904 erbaut und 1954 unter Denkmalschutz gestellt. Wir kaufen eine Familenkarte für die Auffahrt. Während wir warten gehen die Kinder zur vierten Station. Hier gibt es ein großes Holz Puzzle, das die Kinder zusammensetzen. Natürlich ist darauf ein Luchs abgebildet.
Wir fahren die 48 m nach oben. Viktoria ist das Ganze etwas unheimlich. Sie hat ein bisschen Respekt vor der Höhe. Als wir oben angekommen sind, gehen wir auf die Plattform und schauen hinunter auf Bad Schandau und die Elbe. Der Blick ist schon schön.
Danach gehen wir weiter auf die Ebene, auf die wir mit dem Fahrstuhl gefahren sind. Eigentlich würde es jetzt hier Station 5 „Hören wie ein Luchs“ geben. Aber diese Station wurde abgebaut, wahrscheinlich wegen Corona.
Aber das ist nicht so wichtig, denn hier befinden sich auch zwei Luchsgehege. In diesen wohnen Alphons und Cinderella. Die Kinder sind begeistert und wir schauen uns die beiden an. Während der eine auf einem Ast schläft, ist der andere ziemlich aktiv. Er läuft immer an uns vorbei und wir können ihm direkt in die Augen schauen.
An den Gehegen gibt es noch Informationstafeln mit kleinen Spielen. Nachdem wir diese gelesen und gemacht haben, gehen wir den Hügel wieder hinunter nach Bad Schandau. Auf dem Weg hinunter gibt es aber noch Station 6 „Schleichen wie ein Luchs“. Und hier ist auch eine Bank mit Luchs oben drauf. Diese hätten wir mit dem Fernrohr von unten sehen müssen. Da wir von hier oben allerdings auch das Fernrohr nicht sehen können, weil es von besagter Hecke verdeckt ist, hatten wir von unten keine Chance.
Wir setzen uns jetzt auf die Bank und drehen den Kindern den Rücken zu. Diese versuchen sich jetzt lautlos anzuschleichen und uns auf die Schultern zu tippen. Das ist gar nicht so leicht, denn es liegen Stöckchen und Steine herum, aber die beiden machen sich wirklich gut als Luchse.
Auf dem Weg nach unten kommen wir dann noch am Luther Denkmal vorbei. Danach geht es direkt weiter zum Auto. Es ist mittlerweile richtig heiß und wir stärken uns beim Laufen mit einer Packung Filinchen.
Gegen 12:20 Uhr kommen wir dann wieder am Auto an.
Anschließend geht es weiter in Richtung Rathen. Wir wollen jetzt noch eine letzte Wanderung in der Sächsischen Schweiz machen. Wir fahren bis Weißig und suchen uns dort einen Parkplatz. Die ersten kostenlosen Parkplätze im Wald sind alle belegt. Das heißt nichts gutes für die anderen Parkplätze, und so nehmen wir den ersten, den wir finden, obwohl es vielleicht noch einen etwas günstiger gelegenen geben würde.
Wir packen unsere Rucksäcke und machen uns dann auf den Weg. Mittlerweile ist es fast 13:00 Uhr und wir müssen uns beeilen, denn um 14:30 Uhr wollen wir spätestens losfahren. Zunächst geht es über eine Wiese leicht bergauf. Die Kinder haben Spaß und rennen voran. Von Müdigkeit oder Erschöpfung ist keine Spur. Als wir merken, dass unser Weg auf den falschen Berg zugeht, müssen wir einmal quer über die Wiese laufen.
Am richtigen Berg machen wir auf einem Felsen in einer Alkove noch eine kleine Pause.
Dann geht es weiter zum Aufstieg auf den Rauenstein. Oben befindet sich eine Gaststätte und die Kinder würden am liebsten den Lastenaufzug nehmen. Aber wir nehmen die Stufen. Über Holz- und Steinstufen geht es bergauf. Die Stufen sind ziemlich steil und wir kommen ganz schön außer Puste. Außerdem tun uns mittlerweile Oberschenkel und Füße weh.
Oben angekommen machen wir erst einmal ein kleine Atempause und genießen die Aussicht auf die Basteibrücke. Sie ist zwar ziemlich weit entfernt, aber der Blick ist trotzdem schön.
Danach erkunden wir den Rauenstein weiter. Heute ist Wochenende und das merkt man auch, denn es ist ziemlich voll. Wir kommen als erstes an einer kleinen Höhle und einem Kletterfelsen vorbei. An dem Felsen befinden sich in den Stein gehauene Stufen und das ist natürlich eine willkommene Einladung für Antonia und Viktoria. Und so klettern die beiden hinauf.
Danach gehen wir noch in die kleine Höhle. An deren Ende geht es ziemlich steil bergab.
Über Leitern, Treppen und Brücken geht es dann weiter hinauf. Das Klettern macht Spaß, ist aber auch ziemlich anstrengend.
Wir suchen uns einen Schattenplatz für eine weitere Pause. Danach erkunden wir dann das Plateau.
Antonia hat eigentlich keine Lust mehr, aber der Weg über die Brücken und den Kamm entlang macht uns anderen Spaß und so gehen wir weiter.
Wir helfen uns gegenseitig beim Klettern. Doch als Antonia Viktoria einmal helfen möchte, eine große Stufe hinunter zu klettern und ihr anbietet, auf ihren Oberschenkel zu steigen, tut ihr das offenbar weh und sie wird sauer und bockig. Natürlich ist Viktoria schuld, weil sie zu schwer ist und mit Absicht doll darauf getreten haben soll.
Voller Wut stapft sie voran und dabei passiert es dann. Antonia schaut nicht genau hin und stolpert über eine Wurzel. Sie fällt der Länge nach hin. Bianca und Viktoria sind etwas weiter zurück und sie hören auf einmal nur ein Weinen. Die beiden rennen hin, aber Antonia steht schon wieder. Es dauert eine Weile, bis uns Antonia erzählen und zeigen kann, was passiert ist.
Ihr rechtes Bein ist aufgeschrammt und auch an beiden Armen sind Schrammen. Die Wunden an den Beinen sind schön blau. Wir versorgen die Wunden mit Wundspray, um sie vom Dreck zu reinigen. Danach machen wir Salbe und Pflaster drauf. Wir trösten Antonia noch und dann geht es weiter.
Wir gehen jetzt direkt zum Auto und an keinem Aussichtspunkt mehr vorbei. Allerdings müssen wir natürlich erst einmal den Berg hinunter. Dies geht am Anfang über Treppen. Später dann etwas gemütlicher und weniger steil durch den Wald.
Um Antonia aufzumuntern singt Viktoria die ganze Zeit Käptn Sharky Lieder. Dabei vergeht die Zeit schnell und wir sind gegen 15:00 Uhr am Auto.
Wir holen uns noch etwas zu essen aus der Kühlbox und dann machen wir uns auf den Weg nach Ammerndorf. Laut Navi sollen wir um 18:30 Uhr dort sein. Die Fahrt dorthin ist wenig spektakulär. Die Kinder lesen auf dem iPad und wir hören Hörspiele von Käptn Sharky und den Drei Fragezeichen Kids.
Gegen 18:25 Uhr kommen wir in Ammerndorf an. Wir müssen zuerst ein bisschen suchen, bis wir die Unterkunft gefunden haben.
Aber als wir dann endlich davor parken, kommt schon ein Mann heraus, der uns begrüßt. Er zeigt uns die Wohnung und gibt uns den Schlüssel.
Die Wohnung ist schön und gemütlich. Sie befindet sich in einem alten umgebauten Café. Das Kinderzimmer ist direkt am Eingang und hat zwei Einzelbetten. Es gibt eine große Fensterfront, die früher einmal das Schaufenster bzw. der Eingang zum Café war.
Danach geht es dann in einen Flur mit einer offenen Küche und einem Esstisch.
Dahinter folgen das Elternschlafzimmer und ein Bad sowie eine separate Toilette.
Die Wohnung ist sehr schön. Allerdings kommt sie uns nach der großen Wohnung in Königstein sehr klein vor.
Wir holen die Sachen aus dem Auto und die Kinder teilen schon einmal die Betten auf. Da es im Kinderzimmer keinen Kleiderschrank gibt, können wir die Koffer leider nicht auspacken. Aber das Zimmer ist groß genug, um den Koffer stehen zu lassen. Die beiden haben sogar einen Schreibtisch und eine kleine Couch.
Mittlerweile ist es schon nach 19:00 Uhr und wir müssen noch einmal einkaufen gehen. Bei der Ankunft in Ammerndorf haben wir gesehen, dass sich am Ortsanfang ein Netto befindet und dort fahren wir noch einmal hin. Wir kaufen ein paar Getränke, Snacks für die Wanderungen und etwas für das morgige Frühstück.
Mit dem Einkauf geht es wieder in das Alte Café. Da wir Sachen aus der Kühlung gekauft haben, bringt Matthias den Einkauf erst einmal in die Wohnung. Bianca bleibt mit den Kindern draußen. Die beiden spielen auf dem Marktplatz Fangen. Die Verletzung von Antonia scheint in diesem Moment vergessen zu sein.
Danach gehen wir zu einem Spielplatz. Dieser befindet sich am anderen Ende des Dorfes. Er ist relativ klein, aber die Kinder haben ihren Spaß.
Da wir zum Abendessen noch Pizza kaufen wollen und die Pizzeria um 21:00 Uhr schließt, machen wir uns schnell auf den Weg dorthin. Bei unserem Spaziergang kommen wir an dem anderen Spielplatz vorbei. Dieser ist wesentlich größer und hat auch einen kleinen Weiher, in dem man Spielen kann.
Leider haben wir keine Zeit, dorthin zu gehen, weil wir zur Pizzeria müssen. Dort ist noch Betrieb und wir können auch um 20:45 Uhr noch etwas bestellen. Und so bestellen wir eine Pizza Margeritha, Salami und Parma. Wir müssen ca. 15 Minuten warten. Zuerst setzen wir uns draußen auf die Terrasse. Aber dann gehen Bianca und die Mädchen wieder zurück zum Spielplatz.
Als Erstes klettern die beiden auf die Kletterspinne. Viktoria ist zunächst ein bisschen ängstlich, aber mit Antonias Hilfe klappt es dann.
Danach gehen sie noch auf die Wippe und in den Weiher.
Als Matthias mit den Pizzen ankommt, können sich die beiden gar nicht vom Spielplatz trennen. Aber mit dem Versprechen, morgen wieder hierher zu kommen, geht es dann.
Wir laufen die wenigen Meter bis zu unserem Haus. Dort setzen wir uns gleich an den Tisch und essen die Pizzen. Antonia schmeckt die Pizza nicht so richtig. Sie behauptet immer wieder, dass dort Camenbert drauf sei. Wir können noch so oft sagen, dass dies nicht der Fall ist, aber es nützt nichts. Auch die anderen Pizzen schmecken ihr nicht. Und so nimmt sie sich den Salat aus dem Kühlschrank, den wir vorhin bei Netto gekauft haben.
Nach dem Essen schauen die Kinder und Matthias noch ein bisschen Darts. Und um 22:20 Uhr gehen die Kinder dann schlafen. Sie schauen noch eine Folge Robin Hood. Und als sie endlich schlafen, ist es bereits 23:00 Uhr. Matthias ist in der Zwischenzeit auch schon eingeschlafen. Bianca liest noch ein bisschen im Internet, was wir morgen machen könnten. Und um 24:00 Uhr geht sie auch schlafen. Zum Reisebericht schreiben hat sie heute keine Lust mehr. Das muss auf morgen früh verschoben werden.
Der neunte Tag in Daten:
Datum
18.07.2020Unterkunft
Ferienwohnung , Ammerndorf (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht (Wohnung): EUR 105,12Sonstige Ausgaben
Parken: EUR 2,00 (Bad Schandau), EUR 3,00 (Weißig)Entfernung
403 km