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Tag 4: Sächsische Schweiz (Rotkehlchenstiege, Starke Stiege)
Der Wecker klingelt heute um 5:45 Uhr. Bianca braucht aber noch 10 Minuten, bis sie aufsteht und den Reisebericht schreibt. Matthias steht kurz danach auch auf und geht ins Bad. Um 8:00 Uhr sind dann auch die Kinder wach. Sie stehen gleich auf und ziehen sich an.
Um 8:45 Uhr gibt es Frühstück. Wir backen Brötchen auf und kochen Kaffee. Dazu gibt es Marmelade, Käse und Wurst.
Das Wetter sieht heute leider nicht gut aus. Es regnet in Strömen und es soll den ganzen Tag bewölkt bleiben. Laut RegenRadar soll es jedoch gegen 12:00 Uhr aufhören zu regnen.
Wir räumen ein bisschen auf und packen die Rucksäcke. Die Kinder gehen nach unten, um nach dem Kicker zu schauen. Allerdings darf man diesen erst ab 10:00 Uhr benutzen. Also kommen sie wieder nach oben, nachdem sie noch kurz bei den Kaninchen waren. Sie spielen eine Runde mit dem Ottifantenspiel, das sie von Omi bekommen haben.
Wir überlegen kurz, ob wir nicht einfach nach Bad Schandau losfahren sollten, um dann zum Lidl und ins Nationalpark Zentrum zu gehen. Denn da ist es ja egal, ob es regnet. Aber auf einmal klart es auf und der Regen ist vorbei. Also gehen wir schnell runter zum Auto und machen uns auf den Weg.
Der Weg bis nach Bad Schandau und weiter nach Schmilka ist nicht weit. Für die 15 km brauchen wir etwa 20 Minuten. Kurz vor 11:00 Uhr kommen wir am großen Parkplatz an. Es stehen kaum Autos dort. Wir ziehen einen Parkschein und für EUR 8,00 können wir einen ganzen Tag parken.
Wir packen unsere Rucksäcke, stecken die Regenjacken ein und machen uns auf den Weg. Wir überqueren die Straße und gehen in den historischen Teil von Schmilka leicht bergan. Die alten, etwas schiefen Häuser sehen sehr schön aus.
Noch ist es im Ort sehr ruhig. Nur ein paar Wanderer sind unterwegs. Im Ort kommen wir an einem kleinen Teich mit winzigen Fröschen vorbei. Auch auf der Straße hüpfen die kleinen Frösche herum und wir müssen aufpassen, um nicht auf sie drauf zu treten.
Am Ende des Ortes kommen wir zu einer asphaltierten Forststraße. Dieser folgen wir und es geht ziemlich steil bergan. Hier sind wir das erste Mal ordentlich außer Puste.
Nach einer Weile hört die asphaltierte Straße auf und der Weg wird enger und der Wald dichter. Als wir den Wald erreichen, fängt es auf einmal wieder an zu regnen. Wir holen die Regenjacken heraus und laufen weiter.
Als wir den Abzweig zur Rotkelchenstiege erreichen, wird der Regen immer heftiger und so stellen wir uns eine Weile unter etwas dichtere Bäume. Das schützt auch nicht so richtig und nach kurzer Zeit sind wir alle klatschnass. Wir sind ziemlich traurig, weil wir uns so auf den Tag gefreut haben. Aber bei Regen können und wollen wir die Stiegen nicht klettern.
Wir überlegen, was wir jetzt machen sollen. Laut RegenRadar sollte es ja um 12:00 Uhr aufhören zu regnen. Wir haben hier leider kein Netz und können nicht nachschauen. Auch der Himmel sieht einheitlich grau aus. Matthias möchte erst einmal weitergehen und so folgen wir ihm. Durch das bergauf Laufen werden die Hosen immer nasser und so streiken die Damen nach einiger Zeit. Sie stellen sich unter einen Baum und wollen erst weiter gehen, wenn es aufgehört hat zu regnen.
Und tatsächlich reißt der Himmel nach kurzer Zeit auf und wir können blaue Stellen erkennen. Unter unserem Baum ist es immer noch sehr nass, aber es hat tatsächlich aufgehört zu regnen. Das stellen wir fest, als wir unter den Bäumen hervor kommen und auf dem offenen Weg stehen.
Also laufen wir weiter. Jetzt kommen uns auch etliche Wanderer entgegen, die wahrscheinlich auch irgendwo untergestanden haben. Am Klettersteig auf den Rauschenstein machen wir eine kurze Pause. Die Kinder essen Mangos und Chips, trinken etwas und wir ziehen unsere Regenjacken wieder aus.
Trotz der Regenjacken sind wir ziemlich nass geworden. Aber jetzt scheint sogar die Sonne und so werden wir schnell wieder trocken. Da die beiden große Mückenstiche haben, die am Fuß an ungünstiger Stelle sind und bei jedem Schritt am Schuh reiben, bekommen die beiden von Bianca noch einen Verband angelegt.
Unser Ziel ist heute die Starke Stiege. Darauf freut sich besonders Viktoria. Wir haben im letzten Jahr ein Video dazu gesehen, aber irgendwie konnten wir es in unsere Route nicht einbauen. Aber dieses Jahr soll es klappen.
Irgendwie haben wir allerdings Probleme, den Zugang zur Stiege zu finden. Wir verpassen den Abzweig und laufen zu weit. Wir gehen bis zum Abzweig zur Breiten Kluft und das kommt uns etwas seltsam vor. Also drehen wir wieder um. Zum Glück müssen wir nicht so weit zurück. Und auch die Kinder maulen deshalb nicht groß herum.
Als wir den richtigen Abzweig erreichen, stellen wir fest, dass wir uns diesen vorhin auch angeschaut hatten. Die Starke Stiege ist jedoch nicht ausgeschildert. Es steht nur ein Schild, dass es hier zu einer Bergungsbox geht und dass es sich hier um keinen Wanderweg handelt. Wir überlegen kurz, ob wir hier dann überhaupt lang dürfen. Da es jedoch keine andere Möglichkeit gibt, zur Stiege zu kommen, gehen wir hier entlang.
Wir gehen den schmalen Weg bergauf und kommen zu schönen Felsen. Würden hier nicht Tannen stehen, könnte man sich glatt wie in Amerika fühlen. Und die Kinder fangen auch sofort wieder an, auf den Felsen herumzuklettern.
Wir gehen den Weg weiter und kommen zu einem Tunnel. Dieser sieht wirklich toll aus.
Kurz danach ist der Weg jedoch zu Ende und wir müssen umdrehen. Wir müssen uns einen Weg nach unten suchen und diesen finden wir dann auch gleich hinter dem ersten Kletterfelsen.
Der Weg ist ziemlich schmal und wir müssen an piksenden Tannen und Büschen vorbei. Das ist natürlich nichts für Antonia.
Nachdem wir unten angekommen sind, geht es auch schon wieder etwas bergauf. Wir müssen über Felsen und Wurzeln klettern. Durch den Regen ist hier jedoch alles ziemlich matschig und rutschig und wir müssen ganz schön aufpassen.
Nach kurzer Zeit haben wir die Starke Stiege gefunden. Wir stehen vor einem Felsmassiv und sehen eine Rinne. Und an dieser können wir auch Eisenhaken entdecken, die als Kletterhilfen dienen. Es gibt eine Stelle, wo wir keine Steintritte mehr sehen können und die erste Eisenklammer ist ein wenig entfernt. Dies könnte für die Kinder eine etwas schwierige Stelle sein.
Als wir hier stehen und uns die Stiege anschauen, kommt ein anderes Pärchen. Sie schauen sich auch die Stiege an und auf einmal setzt der Mann seinen Rucksack ab und klettert nach oben. Seine Partnerin bleibt unten stehen und schaut zu. Auch wir schauen zu und können schon mal sehen, wo man hintreten muss. Der Mann ist ziemlich groß. Und bei ihm sieht alles ganz einfach aus.
Viktoria möchte am liebsten gleich hinterher. Aber Antonia streikt. Sie hat keine Lust zu klettern und meint, dass sie Angst hat abzustürzen. Da man aber immer in der Rinne laufen kann, scheint das nicht so ein Problem zu sein. Der Mann kommt wieder herunter und kurz danach klettern die beiden nach oben. Und die Frau hat schon ein paar Probleme nach oben zu kommen. Auf jeden Fall pustet sie an einigen Stellen ganz schön.
Wir lassen die beiden erst einmal ganz nach oben klettern. Dann machen wir uns fertig. Matthias packt den Fotoapparat ein und wir schnallen unsere Rucksäcke fest. Viktoria und Matthias fangen an, die ersten Steintritte nach oben zu klettern.
In diesem Moment fängt es schon wieder an zu regnen. Die beiden kommen wieder nach unten und wir holen unsere Regenjacken aus dem Rucksack. Wir stellen uns so gut es geht unter einen Baum. Und zum Glück hört es auch nach kurzer Zeit wieder auf. Als der Regenguss vorbei ist, machen wir uns gleich an den Aufstieg.
Die ersten Meter müssen wir frei klettern. Dies geht aber unproblematisch, da im Felsen natürliche Tritte sind und wir uns auch mit den Händen gut festhalten können. Ungeübte Wanderer soll dies aber etwas abschrecken.
Danach kommen wir zu der großen Felsstufe. Für Erwachsene ist es kein allzu großes Problem, mit dem Fuß auf den Stahlstift zu gelangen. Für Kinder ist der Abstand jedoch viel zu groß und so müssen wir den beiden etwas Unterstützung geben. Und damit klappt es dann auch.
Durch enge Spalten klettern wir anschließend in der Rinne weiter nach oben. Die Kletterhilfen sind etwas spärlich angebracht und so müssen wir immer wieder schauen, wo wir uns mit den Händen am Felsen festhalten können. Und obwohl Antonia gerade noch solche Angst hatte, klettert sie jetzt scheinbar problemlos den Berg hinauf. An einigen Stellen hat Viktoria Probleme, weil sie die Kletterhilfen und Tritte nicht erreichen kann. Aber mit der Hilfe von Matthias geht das dann doch relativ problemlos.
Wir kommen auf ein Plateau und freuen uns, dass wir den Aufstieg geschafft haben. Wir folgen dem Terrassenweg und können den Blick auf die Affensteine genießen. Wir laufen teilweise dicht am steilen Abgrund und wegen des Regens müssen wir hier vorsichtig sein, weil es so rutschig ist. Auch über Felsen müssen wir immer wieder klettern.
An einem Aussichtspunkt machen wir eine kurze Rast. Hier gibt es auch eine steinerne Bank. Auf dem Felsen essen wir ein paar Snacks und beobachten die Wolken. Es ziehen immer noch ein paar dunkle Wolken am Himmel. Aber wir gehen davon aus, dass sie von uns weg ziehen.
Trotzdem gehen wir lieber zügig weiter. Wir umrunden Felsen und an einer Stelle wird der Weg so eng, dass wir uns an Stahlgriffen festhalten müssen.
Um 15:10 Uhr erreichen wir den Abzweig zum Zurückesteig. Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir den Steig hinauf zum Plateau gehen oder direkt zur Rotkelchenstiege und zurück zum Auto. Antonia möchte zum Auto aber alle anderen hoch zum Plateau. Also ist Antonia überstimmt und wir gehen den Weg zum Zurückesteig.
Der Weg dorthin ist ziemlich matschig. Zum Teil ist der Weg durch Holzbohlen verstärkt, aber es hilft alles nichts, wir müssen durch den Matsch. Dann folgen die ersten Leitern und Treppen. Viktoria hat Spaß und läuft mit Matthias gleich vor. Antonia mault, dass sie keine Lust auf Leitern hat. Das sei kein Klettern. Widerwillig geht sie dann aber doch hinauf. Wir kommen ganz schön ins Pusten.
Oben auf dem Plateau gibt es viele schöne Felsen und eine tolle Aussicht auf die Affensteine. Antonia klettert gleich auf einen großen Felsen. Das macht ihr Spaß und der ganze Ärger und Unmut von eben ist vergessen. Viktoria klettert hinterher und so muß dann auch Bianca den Felsen hoch, um ein bisschen aufzupassen. Matthias schaut sich erst einmal ein bisschen um, kommt dann aber auch nach.
Wir essen einen kleinen Snack und steigen dann den Felsen wieder hinunter. Das ist nicht ganz so einfach und die Kinder brauchen dabei ein bisschen Hilfe. Rauf ist immer leichter als runter.
Wir gehen danach alle nach vorn zum Plateau. Wir machen ein paar Fotos von den Affensteinen. Dann machen wir uns aber auch wieder auf den Rückweg. Wir zwängen uns durch die Felsen und gehen wieder die Treppen und Leitern nach unten.
Wir folgen dem Hauptweg in Richtung Rotkehlchenstiege. Gegen 16:00 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg. Matthias geht voran, dann folgen Antonia und Viktoria und ganz zum Schluss Bianca.
Wir merken schnell, dass der Abstieg über die Rotkehlchenstiege wesentlich schwieriger ist, als der Aufstieg im letzten Jahr. Wir müssen ziemlich viel klettern und Tritte benutzen, und wenn wir rückwärts herunter laufen, können wir natürlich schlecht sehen, wohin wir treten müssen.
Und obwohl sich die beiden Mädels gerade mal wieder gestritten haben, hilft Antonia ihrer Schwester wirklich fürsorglich beim Abstieg. Auch wenn es etwas schwierig ist, haben wir viel Spaß beim Klettern.
Als wir nach oben in den Himmel schauen, sehen wir schon wieder dunkle Wolken. Also sehen wir zu, dass wir schnell zum Auto kommen. Wir kommen an einer Alkove vorbei, in der es ein sehr gutes Echo gibt. Das probieren wir ein paar Mal aus, dann gehen wir aber lieber zügig weiter.
Es folgen noch ein paar Felsstufen, die mit Hilfe von Eisentritten und -griffen relativ einfach überwunden werden können. Schwierig ist hier nur, dass der Felsen aufgrund des Regens sehr nass und rutschig ist.
Als wir die Kletterpassagen hinter uns gelassen haben, hören wir auf einmal einen heftigen Regenschauer. Nass werden wir noch nicht und wir können auch noch nichts sehen. Der Regen scheint noch hinter dem Felsen zu sein, neben dem wir stehen. Da es noch etwas schräg ist, laufen wir schnell zu einer ebenen Stelle. Wir holen die Regenjacken heraus, schaffen es aber nicht mehr rechtzeitig, bevor der Regen auch bei uns ist.
Wir ziehen die Regenjacken an und machen den Regenschutz über unsere Rucksäcke. Der Regenguss ist heftig. Bereits nach kurzer Zeit sind wir klatschnass. Da unsere Regenjacken von den vorherigen Regengüssen immer noch nass waren, scheinen sie kein Wasser mehr abzuhalten.
Der Weg, den wir laufen, entwickelt sich zu einem wahren Bach. Wir wollen nur noch zum Auto, daher ist es uns egal, ob wir nass werden. Wir stellen uns jetzt nicht mehr unter. Wir machen jetzt auch keine Fotos mehr, wir versuchen nur noch, die Technik irgendwie zu schützen.
Kurz bevor wir Schmilka erreichen, hört es dann auf zu regnen. Es tropft zwar immer noch von den Bäumen, was auch eine unglaubliche Geräuschkulisse erzeugt, aber so richtig nass werden wir nicht mehr.
Gegen 17:00 Uhr haben wir es dann geschafft. Am Parkplatz gehen die Damen noch einmal auf die Toilette. Danach gehen wir dann zum Auto. Den Kindern ist kalt und so decken sie sich mit ihren Decken zu. Die nassen Regenjacken ziehen wir aus, Wechselkleidung haben wir leider nicht dabei.
Da wir kaum noch etwas zu essen haben, wollen wir in Bad Schandau bei Lidl halten. Antonia hat keine Lust, mit nasser Kleidung einkaufen zu gehen. Aber wir anderen wollen lieber jetzt einkaufen, als später noch einmal los zu fahren.
Wir halten also bei Lidl an und kaufen Fladenbrot für heute Abend, Brötchen, Milch, Käse, Kartoffeln und sonstige Snacks. Die Kinder dürfen sich auch jeder ein Eis aussuchen. Da unser Eisfach sehr klein ist, geht leider nicht mehr. Während Matthias die Einkäufe im Auto verstaut, geht Bianca mit den Mädels noch zu DM. Dort kaufen wir getrocknete Mangos und Mückenstichpflaster.
Gegen 18:30 Uhr sind wir endlich wieder zu Hause. Wir bringen die Einkäufe und sonstigen Sachen nach oben. Dann müssen wir uns alle erst einmal umziehen, weil wir nass und kalt sind. Danach deckt Bianca den Tisch. Es gibt das gerade gekaufte Fladenbrot und Baguette mit Tomaten, Salat, Wurst und Käse.
Während Bianca den Tisch abräumt, gehen Matthias und die Mädels noch einmal nach unten, um etwas Tischkicker zu spielen. Als Bianca nach einiger Zeit dazu kommt, darf sie in Viktorias Team spielen, die in dem Moment allein gegen Matthias und Antonia spielt. Doch nachdem Viktoria Biancas Spielkünste gesehen hat, möchte sie doch lieber wieder allein spielen.
Um 20:00 Uhr ist dann Nachtruhe. Jetzt darf nicht mehr Kicker gespielt werden. Viktoria ist traurig, aber wir können an der Regel ja nichts ändern. Wir gehen alle nach oben, und Antonia möchte noch ein bisschen Fernsehen. Viktoria spielt lieber auf dem iPad.
Kurz nach 22:00 Uhr gehen die Kinder schlafen. Wir schreiben noch ein bisschen an den Reiseberichten bzw. speichern die Tracks der letzten Tage und planen die Route für den morgigen Tag. Um 24:00 Uhr gehen wir dann aber auch ins Bett.
Der vierte Tag in Daten:
Datum
05.07.2021Unterkunft
Ferienwohnung für Familien und Freunde , Königstein (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht (Wohnung): EUR 107,00 zzgl. EUR 7,40 GästetaxeSonstige Ausgaben
Parken Schmilka: 8,00 EUREntfernung
39 km