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Tag 7: Broken Bow Arch, Dance Hall Rock, Chimney Rock, Devils Garden - Escalante
Wir stehen wieder gegen 7:00 Uhr auf, packen unsere letzten Sachen zusammen und gehen zum Auschecken in den kleinen Laden des Grand Staircase Inn. Das Auschecken klappt ohne Probleme und wir hoffen, dass wir die bereits bezahlten Nächte auch wieder gutgeschrieben bekommen. Nachdem wir unseren obligatorischen Kaffee getrunken haben, füllen wir noch die Kühlbox mit Eis und verstauen unsere Sachen im Wagen. Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Escalante.
Nach etwa 50 Minuten erreichen wir Escalante. Dort halten wir zunächst einmal an dem neuen Visitor Center am Ortseingang und erkundigen uns nach den Straßenverhältnissen auf der Hole-in-the-Rock Road und den Wetteraussichten für die nächsten Tage, da wieder einige Slot Canyons auf unserem Programm stehen. Wir müssen leider feststellen, dass der Ranger in Cannonville deutlich freundlicher und hilfsbereiter war als die Ranger in Escalante. Als wir nach den Canyons Peek-a-Boo und Spooky fragen, erhalten wir so gut wie keine Informationen. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass diese Canyons jetzt immer häufiger besucht werden und zu einer Touristenattraktion geworden sind. Etwas enttäuscht verlassen wir die Rangerstation mit der Info, dass die Straßen trotz der Niederschläge in den letzten Tagen wohl passierbar sind und man einen Blick gen Himmel werfen sollte, bevor man sich in einen Slot Canyon begibt. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt jedoch deutlich unter 50%.
Mittlerweile ist es ca. 9:00 Uhr und wir fahren weiter zum Prospector Inn. Hier fragen wir nach unseren Zimmer, in der Hoffnung, unser Gepäck hier lassen zu können. Die Dame an der Rezeption ist nicht gerade die Freundlichkeit in Person und erklärt uns, dass die Zimmer erst noch gereinigt werden müssen und erst ab ca. 15:00 Uhr bezogen werden können. Also machen wir uns mit unserem Gepäck wieder auf den Weg.
Wir fahren durch den Ort Escalante und anschließend weiter auf dem Scenic Byway 12 bis zum Abzweig zur Hole-in-the-Rock Road. Die links und rechts von dieser 55 Meilen (89 km) langen Schotterstraße gelegenen Slot Canyons und Sehenswürdigkeiten sind in den nächsten Tagen unser Ziel. Unser erstes Ziel für heute ist der Devils Garden. Den Abzweig erreichen wir nach ca. 11,8 Meilen (19,1 km). Am Ende der kurzen Stichstraße befindet sich ein großer Parkplatz mit Picknick-Area. Direkt am Parkplatz stehen auch schon die ersten skurrilen Felsformationen des Devils Garden. Dies ist unser erster Besuch im Devils Garden und so machen wir uns auf die Suche nach dem Mano Arch und natürlich dem wesentlich bekannteren Metate Arch. Aber auch von den hier stehenden Hoodoos sind wir begeistert. Wir können uns an den witzigen rot-weißen Steinen gar nicht satt sehen und machen ein Foto nach dem anderen.
Wir erkunden die Gegend, aber nach einer knappen Stunde haben wir alles gesehen und unsere Fotos geschossen, so dass wir beschließen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal hier vorbeizuschauen. Schließlich soll es sich beim Devils Garden um eine Sunset-Location handeln und die Steine zur golden hour noch viel beeindruckender aussehen.
In den diversen Reiseberichten, die wir als Urlaubsvorbereitung gelesen haben, steht, dass die Hole-In-The-Rock Road gegen Ende immer schlechter und schwieriger zu befahren ist. Daher beschießen wir, uns erst einmal einen Eindruck davon zu verschaffen. Und so wollen wir sehen, wie weit wir kommen. Die Staßenverhältnisse sind so weit ganz gut. Zwischendurch gibt es einige Stellen, die ein wenig an Waschbrettpisten erinnern und einige Male müssen wir Washes durchqueren, die jedoch trocken sind.
Um zu unserem am Weitesten entfernten Ziel, dem Broken Bow Arch, zu gelangen, fahren wir die Hole-in-the-Rock Road weitere 29,4 Meilen (47,3 km) und biegen an der Sooner Bench in die 1,4 Meilen (2,3 km) lange Zufahrt zum Trailhead ein. Hier befindet sich auch ein Trailregister, in das wir uns eintragen. Mittlerweile ist es bereits 11:45 Uhr als wir direkt am Parkplatz einen Abhang hinunterklettern. Auf dem ersten Absatz erwartet uns ein Hoodoo mit einer riesigen schiefen Steinplatte.
Von hier geht es dann rd. 50 Höhenmeter hinunter in einen trockenen Zufluss des Willow Gulch.
Der Abstieg ist unproblematisch und wir kommen schnell voran. Bereits nach kurzer Zeit verengt sich der Canyon. Am Anfang gibt es sogar einen ganz kurzen Slot Canyon, in dem wir ein wenig herumklettern.
Anschließend verbreitert sich der Canyon wieder. Wir laufen im sandigen Wash des Willow Gulch und können den ausgetretenen Pfaden sehr gut folgen. Nach kurzer Zeit erreichen wir dann den Willow Creek, in dem auch Wasser fließt. Diesem Bach können wir am Anfang sehr einfach folgen. Aufgrund des Wassers wachsen hier am Creek jedoch viele Pflanzen, durch deren Dickicht wir uns schlagen müssen. Die zurückpeitschenden Äste hinterlassen so allmählich ihre Spuren und Bianca verliert immer mehr die Lust, weiter zu laufen. Gegen Ende der Wanderung wird der Pfad immer schmaler und es gibt einige feuchte Stellen und von einem kleinen Rinnsal gespeiste Pools, die wir zu umgehen versuchen. Hin und wieder ist es günstiger die Uferböschung hinaufzusteigen und so die dicht bewachsenen Engstellen zu umgehen. Dies macht den knapp 2 Meilen langen Weg zum Broken Bow Arch anstrengender als erwartet, zumal die Mittagssonne auf uns niederbrennt. So benötigen wir für den Hinweg etwas über eine Stunde.
Als der Broken Bow Arch in Sichtweite ist steigen wir aus dem Canyon und suchen uns auf dem gegenüber liegenden Hügel einen geeigneten Platz, um ein paar Fotos zu schießen und uns im Schatten auszuruhen.
Anschließend versuchen wir noch auf die andere, deutlich steilere Seite des Canyons zu steigen und näher an den Broken Bow Arch zu gelangen. Nach kurzer Zeit stellt sich der von uns gewählte Weg jedoch als Sackgasse heraus. Die Lust den Willow Gulch weiter zu laufen und uns von der Rückseite dem Arch zu nähern, haben wir nicht mehr, so dass wir uns mit den aus der Ferne geschossenen Fotos zufrieden geben und den nicht weniger anstrengenden Rückweg antreten.
Dieser erweist sich dann aber einfacher als der Hinweg, da wir jetzt die richtigen Stellen zum Überqueren des Creeks kennen und nun auch Pfade finden, die wir auf dem Hinweg nicht gesehen haben und uns somit nicht mehr durch das ganz dichte Gestrüpp schlagen müssen. Kurz vor dem Aufstieg zum Trailhead machen wir noch einen weiteren Abstecher in den kleinen Slot Canyon.
Jetzt in der Mittagshitze erweist sich der steile Aufstieg zum Trailhead als sehr anstrengend und wir sind froh, als wir oben am Auto ankommen und uns aus der Kühlbox ein kaltes Getränk genehmigen können. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann auch gleich weiter.
Um 14:45 Uhr sind wir zurück auf der Hole-in-the-Rock Road. Wir entscheiden uns, die Anfahrt zum Hole-in-the-Rock zu versuchen, schließlich wollen wir kein zweites Mal die Hole-in-the-Rock Road so weit hinunter fahren. Da wir bis zum Sooner Bench kaum Probleme mit den Straßenverhältnissen hatten, sind wir guter Hoffnung dieses Ziel zu erreichen, auch wenn die letzten Meilen der Beschreibung nach zum Teil über blanken Fels verlaufen. Rund 8 Meilen (13 km) später kurz hinter dem Fiftymile Point ist es dann soweit. Zunächst wird die Straße immer sandiger und teilweise so eng, dass uns hier kein weiteres Fahrzeug begegnen dürfte. Nach einiger Zeit wird die Straße jedoch wieder besser um kurz darauf zu einem über welligen Fels führenden Weg zu werden. Das Tempo in dem wir vorwärts kommen nimmt rapide ab. Mit unserem nur bedingt geländetauglichen SUV müssen wir uns immer wieder vorsichtig einen Weg suchen, um nicht auf dem Felsboden aufzusetzen. Matthias hat eigentlich keine Lust mehr weiter zu fahren, doch Bianca hat es sich in den Kopf gesetzt, bis zum Ende zu fahren.
Da der Weg im weiteren Verlauf zunehmend welliger und enger zu werden scheint, was im Fall des Falles ein Wenden mit unserem 4Runner nicht gerade leichter machen würde, entschließen wir uns dann doch bei Meile 50,6 (81,4 km) rund 4,8 Meilen (7,7 km) vor dem Ziel umzukehren. Für einen längeren Fußmarsch ist es inzwischen zu spät und ob sich dieser tatsächlich lohnen würde ist ebenso fraglich. Gegen 15:30 Uhr machen wir uns also auf den Rückweg. Was uns jedoch ziemlich erstaunt ist, dass wir kurz vor unserem Wendepunkt einem Trailer begegnet sind. Wie der es bis hierher geschafft hat, ist uns ziemlich unverständlich.
Der Rückweg verläuft ohne weitere Vorkommnisse, doch wir sind froh, als wir endlich wieder die gute Schotterpiste erreichen. Am Right Folk Fourtymile Creek bei Meile 36,5 (58,7 km) halten wir dann am Dance Hall Rock an. Hier sollen die ersten Pioniere früher Square Dance Veranstaltungen gehalten haben. Der riesige Felsen ist nicht so spektakulär und so fahren wir nach 15 Minuten weiter.
Mittlerweile ist es 16:30 Uhr und wir haben noch ein wenig Zeit bis zum Sonnenuntergang. Und so biegen wir bei Meile 32,6 (52,5 km) zum schon von weitem sichtbaren Chimney Rock ab. Nach 2,7 Meilen (4,3 km) auf einem Feldweg sind wir am Ziel.
Wir schauen uns den ziemlich imposanten Chimney Rock von allen Seiten an und klettern zwischen den Felsen herum. Dabei treffen wir auf eine Gruppe, die sich hier im Schatten ausruht. Wir kommen ins Gespräch und sie sind ziemlich überrascht, als sie herausfinden, dass wir Deutsche sind. Sie fragen uns, wie um alles in der Welt wir in diese verlassene Gegend kommen, die noch nicht einmal den meisten Amerikanern bekannt ist. Sie erzählen uns dann noch, dass sie hier eine Woche campen und die Canyons anschauen wollen.
Nach etwa 30 Minuten verabschieden wir uns und fahren zurück zur Hole-in-the-Rock Road. Schließlich wollen wir zum Sonnenuntergang noch einmal zum Devils Garden. Gegen 18:00 Uhr erreichen wir den Parkplatz. Und tatsächlich leuchten die roten Steine jetzt viel schöner als heute morgen. Wir laufen zwischen den Steinen herum und machen Fotos.
Doch ein Blick zum Himmel verrät uns, dass heute wohl nicht mit einen schönen Sonnenuntergang zu rechnen ist, denn der Himmel zieht sich immer mehr zu und es wird ganz finster. So machen wir uns gegen 18:30 Uhr auf den Rückweg, denn wir wollen hier nicht in ein Gewitter geraten.
Kurz vor 19:00 Uhr erreichen wir Escalante und checken im Prospector Inn ein. Das Zimmer ist ganz gemütlich und da wir hier einige Nächte verbringen werden, können wir auch unsere Koffer auspacken und es uns gemütlich einrichten.
Wir holen uns noch etwas Eis aus der Rezeption und machen es uns bei Chips, Keksen und kalten Getränken gemütlich.
Der siebente Tag in Daten:
Datum
4. September 2005Motel
Prospector Inn , Escalante
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 63,27 = EUR 51,30Entfernung
261 km