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Tag 18: Bisti Wilderness - Monticello
Da wir heute ein nicht allzu großes Programm vor uns haben und auch vom gestrigen Tag etwas müde sind, schlafen wir heute bis 7:30 Uhr. Nachdem wir die üblichen Videos auf MTV gesehen haben, stehen wir auf und werfen einen ersten Blick aus dem Fenster. Der verheißt jedoch nichts Gutes - es ist ziemlich bewölkt. Wir scheinen dem schlechten Wetter hinterher zu fahren.
Nach dem Aufstehen werden die Koffer gepackt und ins Auto verladen. Anschließend holen wir uns noch einen Kaffee an der Rezeption, befüllen die Kühlbox mit Eis (auch wenn das bei diesen Temperaturen nicht wirklich notwendig wäre) und checken gegen 9:00 Uhr aus.
Bevor wir jedoch zu unserem eigentlichen Ziel, der Bisti Wilderness, fahren, müssen wir erst einmal tanken und dann auch gleich den Reifendruck überprüfen. Das mit den Reifen wird immer schlimmer. Wir müssen jetzt schon jeden Tag Luft auffüllen.
Während wir jetzt durch Farmington fahren, schauen wir uns die Stadt ein wenig genauer an, gestern war es ja schon dunkel. Aber auch jetzt wirkt sie nicht wirklich freundlicher, sie ist schon ziemlich herunter gekommen. Auf dem Weg zur Tankstelle entdecken wir ein Wal-Mart Supercenter sowie einen Big 5 Sporting Goods. Hier werden wir nachher noch einmal vorbeischauen.
Nach dem Tanken und der Reifenüberprüfung (die Luft ist hier wieder kostenlos, da wir ziemlich weit vom nächsten See entfernt sind) geht es dann endlich los in Richtung Bisti Wilderness. Wir müssen noch einmal komplett durch Farmington hindurch bis wir die Stadt dann endlich hinter uns lassen und auf den Highway 371 abbiegen.
Etwa 48 km nach dem Überqueren des San Juan River erreichen wir den Abzweig zu den Bistis. Wir folgen der unbefestigten Straße (CR 7290) für ca. 5 km, bis wir auf der rechten Seite ein verfallenes Gebäude sehen. Hier in der Nähe muss der nördliche Zugang zur Bisti Wilderness sein. Wir fahren weiter bis wir an eine Umzäunung kommen. Hier stellen wir unser Auto ab. Es handelt sich hierbei nicht um den offiziellen Parkplatz, aber wir haben beschlossen, im Norden zu starten und bis zum eigentlichen Parkplatz zu wandern. Wir könnten uns auch den Nordteil anschauen, dann zum Auto zurückgehen und zum nächsten Parkplatz fahren, um uns dann den Südteil anzuschauen. Aber wahrscheinlich läuft man bei beiden Varianten genauso viel. Als wir aus dem Auto aussteigen trifft uns jedoch fast der Schlag. Es ist so fürchterlich kalt, dass wir gleich wieder einsteigen. Mit solch einem Wetter haben wir nicht gerechnet. Wir haben eigentlich nur Sommerkleidung und ein paar dickere Pullis dabei, aber nichts für Temperaturen um die 5°C.
Also gehen wir zum Kofferraum und suchen in unseren Koffern nach dickeren Sachen. Wir ziehen zwei Pullis an und Bianca bekommt noch eine Hose von Matthias, die sie über ihre eigene zieht. Das sieht zwar nicht sonderlich schick aus, wärmt aber ein wenig. Und viele Leute werden wir hier wahrscheinlich auch nicht treffen.
Nachdem wir unsere Rucksäcke mit Getränken bestückt haben, geht es auch schon los. Wir klettern durch die Umzäunung und gehen hinunter zum Hunter Wash. Damit uns warm wird, legen wir einen flotten Schritt zu.
Wir folgen dem Wash für eine ganze Weile. Zunächst sieht die Landschaft nicht besonders spannend aus - Badlands eben. Aber dann treffen wir die ersten Hoodoos. Wir sind begeistert und machen die ersten Fotos. Leider hat sich das Wetter nicht aufgeklart und die Hoodoos sehen genauso grau aus wie der Himmel. Schade, bei Sonnenschein sähen die Fotos bestimmt besser aus.
Wir klettern weiter über die Betonite Hills und treffen weitere Steinformationen an, die wieder ganz anders aussehen. Diese sehen nicht aus wie die Hoodoos mit den kleinen Hüten, sondern sie haben große Hüte. Hierbei handelt es sich um die sog. Stonewings. Diese witzigen Formationen zusammen mit den bunten Badlands sehen einfach toll aus.
Nachdem wir uns hier ausgiebig umgesehen haben, klettern wir weiter durch die Gegend. Als nächstens folgen Gruppen von strahlend weißen Hoodoos. Auch hier können wir uns gar nicht satt sehen.
Jetzt geht es aber schnurstracks zu unserem eigentlichen Ziel, den cracked eggs. Von denen haben wir schon so tolle Bilder gesehen, dass wir ganz gespannt sind. Wir folgen unserem GPS, aber die Gegend, in die es uns führt sieht ziemlich trist und verlassen aus. Nur ein einsames rotes Zelt können wir von weitem sehen. Ob Zelten hier in der Wilderness Area erlaubt ist?
Wir gehen also in Richtung des Zeltes und auf einmal liegen die cracked eggs vor uns. Leider sehen sie nicht so schön aus, wie auf den Bildern, die wir kennen, aber das liegt wahrscheinlich an dem tristen Wetter. Trotzdem machen wir natürlich Fotos.
Da uns mittlerweile ganz schön kalt ist, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Auch wenn wir sicherlich noch nicht mal einen Bruchteil der Gegend gesehen haben, wollen wir nur noch zurück ins warme Auto. Eigentlich würden wir gerne den direkten Weg nehmen, doch der führt zum einen über Lehmhügel und zum anderen durch den Alamo Wash. Da dieser auch Wasser führt, möchten wir ihn nicht allzu oft queren. Insofern erweist sich der Rückweg als etwas unbequem.
Gegen 13:00 Uhr, d.h. nach etwa zwei Stunden, erreichen wir den südlichen Parkplatz. Dies scheint tatsächlich der offizielle Parkplatz zu sein, denn hier befinden sich zum einen ein Schild und zum anderen ein Trailregister. Außerdem stehen hier noch drei Autos.
Da wir ja leider an dem nördlichen Parkplatz geparkt haben, folgt jetzt der gut 2 km lange Weg zurück die Straße entlang, was natürlich nicht so spannend und landschaftlich interessant ist. Nachdem wir einige Minuten gelaufen sind, fährt auf einmal ein Auto an uns vorbei. Wir grüßen freundlich und dann bleibt der Wagen auf einmal stehen. Er legt den Rückwärtsgang ein, und kommt zu uns zurück. Die beiden Insassen des Wagens fragen uns, ob sie uns mitnehmen können, doch wir lehnen dankend ab, in der Hoffnung, dass der Parkplatz nicht mehr weit ist.
Und dann stellen wir fest, dass wir die beiden Insassen kennen. Es ist das Paar, das wir an der Second Wave getroffen haben. Die beiden, die bis zum Sonnenuntergang warten wollten. Schnell kommen wir ins Gespräch und die beiden erzählen uns, dass Ihnen das Wetter hier auch nicht sonderlich gefällt und sie daher beschlossen haben in Richtung White Sands zu fahren, wo das Wetter besser sein soll.
Wir verabschieden uns und die beiden fahren weiter in Richtung nördlichen Parkplatz. Nach wenigen Minuten kommen sie uns jedoch wieder entgegen. Sie erzählen uns, dass die Straße gesperrt und dahinter weggespült ist. Mit dem Wagen ist dort kein Durchkommen. Insofern müssen sie jetzt in Richtung Süden zurück zum Highway 371 und dann die CR 7290 zum Parkplatz nehmen.
Zum Glück sind wir zu Fuß unterwegs und können das Loch in der Straße umwandern. Nach einem etwa 45 minütigen Fußmarsch erreichen wir endlich unser Auto. Die beiden waren mit ihrem Auto doch schneller, auf jeden Fall steht ihr Wagen schon da, als wir ankommen.
Schnell verstauen wir unsere Sachen im Auto und steigen ein. Erst einmal die Heizung aufdrehen. Mittlerweile ist es 14:00 Uhr. Da wir mit dem Besuch der Bisti Wilderness eigentlich unser Programm fast komplett abgearbeitet haben, überlegen wir, wo es jetzt hingehen soll. Für Las Vegas ist es noch ein wenig zu früh. Außerdem ist es Freitag und da sind die Hotels unverhältnismäßig teuer und zumeist ausgebucht.
Da der Himmel hier immer noch grau ist und es nicht so aussieht, als würde hier in den nächsten Stunden die Sonne durchkommen, entscheiden wir uns nach Moab zu fahren. Da sollte es doch sonnensicher sein.
Bevor es jedoch losgeht, fahren wir noch einmal zurück nach Farmington. Hier geht es zunächst einmal in den Wal-Mart, schließlich müssen unsere Vorräte aufgefüllt werden. Anschließend geht es noch in den Big 5 Sporting Goods, wo Matthias ein "Zip-n-Hit Pro" für die Wizards kauft. Außerdem finden noch Baseball-Socken und Batting Gloves ihren Abnehmer. Anschließend geht es dann noch zu Sports Authority. Auch hier finden wir noch ein Paar Batting Gloves.
Nach unserer kurzen Shoppingtour biegen wir in Farmington auf den Highway 64. Diesem folgen wir - immer entlang dem San Juan River - bis Teec Nos Pos. Hier biegen wir nach Norden in Richtung Four Corners auf den Highway 160 ab, denn wir wollen noch Fotos der Schilder der Staaten, die wir dieses Jahr besucht haben, machen. Und hier finden wir die Schilder der Staaten Utah, New Mexiko, Colorado und Arizona im Umkreis von wenigen Metern.
Anschließend geht es auf den Highway 191 in Richtung Bluff und weiter nach Moab. Vorher kommen wir noch durch die Städte Blanding und Monticello, unserem heutigen Ziel, auch wenn wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.
Gegen 20:00 Uhr erreichen wir dann endlich Moab. Als wir 1998 das erste Mal in Moab waren, war es noch ein ziemlich verschlafenes kleines Städtchen. Es gab nur wenige Motels und Restaurants. An den Pizza Hut können wir uns noch gut erinnern. Hier hatte Matthias damals seinen Rucksack liegen lassen, der dann aber nach etlichen Telefonaten und endlos langen Tagen doch wieder in Berlin ankam. Mittlerweile ist Moab absolut touristisch, es gibt massig Motels, Restaurants und Souvenirshops. Als wir das das erste Mal in 2004 gesehen haben, waren wir geradezu geschockt.
Auch heute fühlen wir uns nicht so richtig wohl in Moab. Es sind uns einfach zu viele Leute hier, aber die Stadt ist nun mal ein guter Ausgangspunkt für viele Tages- und Adventuretouren. Wir machen uns also erst einmal auf die Suche nach einem Motel. Erster Anlaufpunkt ist die Big Horn Lodge, in der wir 2004 gewohnt haben, doch hier stehen Reisebusse auf dem Parkplatz und das "No Vacany"-Schild leuchtet. Naja, es gibt ja noch mehr Motels. Also fahren wir zum Motel 6, doch auch hier ist alles ausgebucht. Na das kann ja heiter werden. Die Erinnerungen an unsere Motelsuche in Vernal kommen gleich wieder hoch. Alle Motels, die an der Hauptstraße liegen, sind ausgebucht. Also klappern wir auch die Motels in den Nebenstrassen ab, doch auch hier ist alles voll. Wir halten an einem Days Inn und hier bekommen wir den Tipp, doch mal im Days Inn in Monticello zu fragen. Offensichtlich werden alle Kunden, die hier anfragen an das Schwester-Motel verwiesen. Hoffentlich ist es dann für uns noch nicht zu spät.
Bevor wir uns auf den 85 km langen Weg nach Monticello machen, müssen wir jedoch noch tanken, doch dann kann es endlich losgehen. Als wir nach schier endlos langen Minuten dort ankommen, stehen bereits Autos, die wir bei unserer Motelsuche in Moab gesehen haben an der Rezeption. Wir erfahren, dass es hier nur noch ein freies Zimmer gibt, in dem jedoch die Toilette nicht richtig funktioniert. Dieses schaut sich gerade das Paar an, dessen Auto wir gesehen haben. Und zu unserer Überraschung nehmen sie das Zimmer. Aber ein Zimmer mit nicht funktionierender Toilette hätten wir wahrscheinlich nicht genommen.
Der Herr an der Rezeption bietet uns jedoch an, in den Motels der Stadt zu fragen, ob es noch freie Zimmer gibt. Und tatsächlich gibt es noch eins, dass für uns freigehalten wird. Leider verstehen wir die Wegbeschreibung nicht so genau, aber wir werden es schon finden. Zusammen mit einem in der Zwischenzeit eingetroffenen Paar verlassen wir das Days Inn.
Als wir weiter nach Monticello hinein fahren, sehen wir auf der linken Seite ein Motel, das noch freie Zimmer hat. Aber so richtig einladend sieht es nicht aus. Ob das das Motel ist, in dem der Herr vom Days Inn eben angerufen hat? Wir sind uns nicht ganz sicher und wollen lieber noch ein wenig weiter schauen. Auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir dann ein Motel, das uns von außen wesentlich besser gefällt. Also fragen wir mal hier nach. Als wir die Rezeption betreten, treffen wir das Paar, das eben zusammen mit uns das Days Inn verlassen hat. Die beiden kommen aus New York und sie erzählen uns, dass sie hier nur ein Zimmer nehmen werden, wenn noch ein weiteres für uns frei sei. Wir seien bei dem Days Inn schließlich vor ihnen da gewesen. Das finden wir super nett, damit hätten wir jetzt nicht gerechnet. Und tatsächlich sind noch zwei Zimmer frei, so dass wir beide einchecken können.
Gegen 21:30 Uhr können wir dann endlich unser Zimmer im Canyonlands Motor Inn beziehen. Die Möbel sind schon etwas älter und das Zimmer sieht abgewohnt aus. So richtig gefällt es uns hier nicht, aber besser als wieder eine Nacht im Auto.
Wir essen noch ein paar Pringles und Kekse, schauen ein wenig Fernsehen und gehen dann zeitig schlafen.
Der 18. Tag in Daten:
Datum
22. September 2006Motel
Canyonlands Motor Inn, Monticello
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 54,15 = EUR 42,98Sonstige Ausgaben
Big 5 Sporting Goods in Farmington: USD 42,79 = EUR 33,96
Sports Authority in Farmington: ? (bar bezahlt)
Tanken bei Albertsons in Farmington: USD 40,37 = EUR 32,04
Wal-Mart Supercenter in Farmington: USD 4,27 = EUR 3,39
Tanken bei Walkers in Moab: USD 39,34 = EUR 31,22Entfernung
613 kmGPS-Track und Höhenprofil