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Tag 19: Corona Arch, Natural Bridges N.M., Moqui Dugway - Monticello
Wie immer klingelt um 6:00 Uhr der Wecker und nach den üblichen morgendlichen Videos von OK Go etc. stehen wir auf. Auch wenn der gestrige Tag mit der abendlichen Motelsuche etwas anstrengend war, sind wir schon früh wach, denn so richtig wohl fühlen wir uns im Canyonlands Motor Inn nicht.
Bevor wir auschecken fahren wir noch einmal in Richtung Days Inn. Auch hier ist schon Aufbruchstimmung. Wenn jetzt alle auschecken, gibt es vielleicht für uns noch ein Zimmer. Wir betreten die Rezeption und sind ganz begeistert. Hier sieht es sehr schön aus und es gibt auch ein Schwimmbad, in dem schon allerhand Betrieb ist. Wir fragen also nach einem Zimmer und zu unserer großen Freude ist noch eins frei. Das reservieren wir gleich, also können wir im Motor Inn auschecken.
Gesagt getan. Wir fahren zurück zum Motel und laden unsere Koffer ins Auto. Anschließend checken wir aus. Kaffee gibt's hier leider keinen. Vielleicht finden wir ein Café in Monticello, dass jetzt schon auf hat. Aber zunächst machen wir uns erst einmal auf die Suche nach dem Post Office, denn wir haben gestern Abend noch fleißig Postkarten für unsere Lieben zu Hause geschrieben. Die Karten kommen zwar nach uns an, schließlich müssen wir in drei Tagen schon nach Hause, aber der gute Wille ist erkennbar. Als wir am Post Office ankommen, ist dieses noch geschlossen - es macht erst um 8:30 Uhr auf. Da das in ca. 15 Minuten ist, warten wir. Und kurz darauf kommt auch schon der Beamte, der das Post Office aufschließt und uns gleich mit herein bittet. Wir kaufen also unsere Briefmarken und schmeißen die Karten ein.
Jetzt kann es endlich losgehen. Wir machen uns wieder auf in Richtung Moab. So richtig wissen wir noch nicht, was wir heute machen wollen. Eventuell geht es in den Arches N.P., denn der hat uns sehr gut gefallen, aber wir kennen ihn eben schon.
Zunächst halten wir aber auf halbem Weg am Church Rock. Diese Felsformation liegt gegenüber der Zufahrt zum Canyonlands N.P. Needles District direkt am Highway 191. Mit den schneebedeckten La Sal Mountains im Hintergrund sieht er ganz toll aus.
Als wir gegen 9:15 Uhr Moab erreichen ist hier immer noch allerhand los. Irgendwie ist uns das nach den einsamen Tagen zu viel Gewusel. Da heute auch noch Samstag ist, ist im Arches N.P. wahrscheinlich genauso viel los. Darauf haben wir keine Lust. Aber zum Glück hat Matthias von einigen Arches außerhalb des National Parks gelesen, die wir uns hier in der Nähe anschauen können.
Nördlich von Moab biegen wir kurz hinter dem Colorado nach links auf die Potash Road ab. Die Straße führt direkt am Colorado River an steilen Felswänden entlang, an denen sich in den Parkbuchten Freeclimber für ihre Kletterausflüge vorbereiten. Nach etwa 16 km auf der Potash Road erreichen wir einen Parkplatz, auf dem auch schon einige Autos stehen. Wir packen unsere Rucksäcke und schauen uns die Hinweistafel am Parkplatz an. Hier gibt es drei Arches zu sehen - Pinto, Bow Tie und Corona Arch. Vom Parkplatz führt rechts ein kurzer steiler Weg hinauf zu einer Register-Box, in der wir uns auch eintragen. Anschließend überqueren wir ein Bahngleis und folgen dem Weg durch eine kleine Schlucht hinauf bis zu einer felsigen Ebene. Dort ist der Weg dann mit Cairns markiert und eigentlich nicht zu verfehlen. In der Ferne kann man jetzt schon den Corona Arch sowie den auf der linken Seite sichtbaren Bow Tie Arch sehen. An einer etwas steileren Passage ist der Weg mit einem Seil gesichert, welches wir zum überqueren aber eigentlich nicht benötigt. Zum Überwinden einer größeren Felsstufe ist sogar eine Leiter angebracht worden.
Zunächst gehen wir zum Bow Tie Arch, denn am Corona Arch befindet sich ein Pärchen, das gerade eine Schattenpause einlegt. Der Bow Tie Arch ist kein Arch im eigentlichen Sinne, sondern ein Pothole. Unterhalb des Arches erkennt man eine Art "Hängende Gärten".
Nachdem wir am Bow Tie Arch ausgiebig Fotos gemacht haben und auch eine kleine Pause eingelegt haben, möchten wir eigentlich weiter zum Corona Arch. Aber das Pärchen macht es sich noch immer im Schatten bequem. Wir warten noch einen Moment, aber dann haben wir keine Lust mehr zu warten und machen uns langsam auf den Weg zum Corona Arch. Kurze Zeit später stehen die beiden auf und gehen.
Jetzt stehen wir also vor dem Corona Arch und der Anblick ist einfach unglaublich. Mit seiner Spannweite von ca. 43m und seiner Höhe von 32m ist der Arch wirklich imposant. Die Bezeichnung "Little Rainbow Bridge" ist durchaus angemessen - auch wenn wir die eigentliche Rainbow Bridge noch nicht in Natur gesehen haben.
Zunächst gehen wir zur Rückseite des Arches, denn von hier ist das Licht um diese Zeit besser. Die Ausmaße des Arches lassen sich gar nicht wirklich auf den Fotos festhalten. Bianca steht übrigens links unter dem Arch.
Neben dem Arch gibt es hier auch einen Felsen zu sehen, der wie ein Gesicht aussieht. Zusammen mit dem Arch erinnert er ein wenig an eine Spinne.
Anschließend machen wir noch Fotos von der anderen Seite und ruhen uns ein wenig im Schatten aus. Während es heute Morgen noch ziemlich kalt war, können wir jetzt in der Mittagssonne unsere Pullis schon wieder ausziehen.
Wir halten uns etwa 30 Minuten bei den Arches auf, bis wir uns wieder auf den Rückweg begeben. Nachdem wir wieder an den Seilen vorbei geklettert sind, treffen wir ein älteres Rentnerehepaar, mit dem wir uns eine Weile unterhalten. Die beiden kommen aus Colorado und erzählen uns, dass sie jedes Jahr nach Utah kommen und schon etliche Male hier am Corona Arch waren. Als wir erzählen, dass wir aus Deutschland kommen, erzählen uns die beiden, dass sie ursprünglich auch aus Deutschland kommen und vor vielen Jahren ausgewandert sind. Und so unterhalten wir uns noch eine Weile auf Deutsch - die beiden sind froh, endlich mal wieder deutsch zu reden.
Wir gehen jedoch nicht direkt zum Parkplatz zurück, sondern wollen uns auch den Pinto Arch ansehen. Diesen haben wir auf dem Hinweg nur aus der Ferne gesehen. Statt nach links in die Schlucht hinunter zu steigen, biegen wir nach rechts auf eine Ebene ab. Nach einigen Metern können wir dann den Pinto Arch sehen. Eigentlich möchten wir noch ein wenig näher heran, doch dazu müssten wir einen Felsen hinauf klettern, der hier jedoch viel zu steil ist und eine ausreichend flachere Stelle können wir nicht finden. Insofern können wir den Pinto Arch nur von unten bewundern.
Gegen 12:00 Uhr erreichen wir wieder den Parkplatz. Da wir jetzt noch einen halben Tag vor uns haben, überlegen wir, wo es jetzt hingehen könnte.
Zunächst fahren wir zurück in Richtung Moab. Auf der Potash Road ist ziemlich viel los, die Freeclimber machen sich auf die Felsen zu bezwingen. Wir fahren durch Moab hindurch und machen einen kurzen Stop am 40 km von Moab entfernten Wilson Arch. Eigentlich wollten wir hinaufklettern, aber der Wilson Arch liegt jetzt um 12:40 Uhr komplett im Schatten bzw. Gegenlicht. Außerdem haben gerade einige Autos davor gehalten. Wenn die jetzt alle hinaufklettern wollen, ist uns das zu voll.
Also geht's weiter den Highway 191 in Richtung Monticello. Nach weiteren 12 km erreichen wir den Abzweig zum Needles Overlook. Der Needles District vom Canyonlands N.P. reizt uns auch, aber für einen Besuch ist es schon etwas zu spät. Aber so können wir wenigstens schon mal einen Blick aus der Ferne auf diesen Teil werfen. Und den eigentlichen Besuch machen wir dann beim nächsten Mal.
Die Straße ist gut zu befahren, die Landschaft ist jedoch nicht sonderlich spannend. Nach ca. 35 km erreichen wir dann den Parkplatz des Needles Overlook. Es stehen bereits ein paar Autos da, als wir aussteigen. Aber hier oben ist es relativ windig und schon wieder ziemlich kalt. Obwohl die Sonne scheint, zieht sich Bianca einen dicken Pullis über, friert aber trotzdem. Bianca hat schon keine Lust mehr, bis zu den Aussichtspunkten zu gehen. Aber wenn wir jetzt schon mal hierher gefahren sind, sollte man zumindest einen Blick riskieren. Und so laufen wir zu den einzelnen Aussichtspunkten und schauen auf den Canyonlands N.P.
Von der einen Seite des Overlooks können wir auf den Colorado River schauen, von der anderen auf die Needles. Diese sind allerdings so weit entfernt, dass man keinen wirklichen Eindruck von ihnen gewinnen kann. Und so kommen wir ins Grübeln, ob sich ein Ausflug dahin wirklich lohnt.
Wir halten uns etwa 20 Minuten hier auf, können die Aussicht, aber nicht wirklich genießen. Es ist einfach zu kalt. Also gehen wir lieber zurück ins warme Auto. Mittlerweile ist es 13:40 Uhr, wir haben also immer noch jede Menge Zeit.
Zunächst fahren wir die 35 km zum Highway 191 zurück. Den Weg zu dem anderen Aussichtspunkt, dem Anticline Overlook, sparen wir uns. Hinter Blanding biegen wir auf den Highway 95 ab. Hier geht es zum Natural Bridges N.M. Gegen 15:30 Uhr erreichen wir den Park und gehen zunächst in das Visitor Center, um hier unseren Eintritt (USD 6,00) zu bezahlen. Außerdem besorgen wir uns noch die Parkbroschüre sowie ein paar Postkarten fürs Fotoalbum.
Die Attraktion dieses National Monuments sind drei natürliche Felsbögen, die sich über den Armstrong Canyon und den White Canyon spannen. Wir fahren also den Bridge View Drive, der die drei Brücken des Parks miteinander verbindet. Der erste Haltepunkt ist der Bridge View. Hier können wir einen ersten Blick auf die Sipapu Bridge werfen. Da die Brücke jedoch ziemlich weit entfernt ist, halten wir am Trailhead zur Sipapu Bridge, denn wir wollen hinunter laufen, um uns die Brücke aus der Nähe anzuschauen.
Der Weg hinunter ist nur ca. 1 km lang. Allerdings müssen hierbei ca. 150 m Höhenmeter überwunden werden. Das Hinweisschild am Trailhead weist auf steile Kletterpassagen, teilweise mit Stahlseilen und Leitern, doch das schreckt uns nicht ab. Das steigert eher unsere Freude auf diese kleine Wanderung.
Am Parkplatz stehen ein paar Autos und auf dem Weg zur Brücke treffen wir auch einige Leute, allerdings kommen die uns keuchend entgegen. Der Aufstieg scheint steil zu sein. Auf etwa halbem Weg gibt es einen Felsvorsprung, auf dem wir schon einmal einen näheren Blick auf die Sipapu Bridge werfen.
Dann kommt der letzte und auch schwierigere Teil. Hier müssen jetzt die steilen Passagen mit Hilfe der Seile und Leitern überwunden werden.
Aber dies ist alles kein Problem und nach ca. 30 Minuten stehen wir vor der Brücke. Sie ist ca. 67m hoch, 16m dick und überspannt einen Bogen von ca. 82m. Damit ist die Brücke die zweitgrößte Brücke nach der Rainbow Bridge. Leider bekommt man die Brücke von hier unten nicht komplett aufs Foto.
Nach ca. 10 Minuten machen wir uns auf den Rückweg. Der Aufstieg ist zwar steil, aber nach ca. 17 Minuten erreichen wir den Parkplatz. Da uns diese Wanderung sehr gefallen hat, freuen wir uns auf die nächsten beiden Brücken.
Als nächstes erreichen wir den Trailhead zur Kachina Bridge.
Der Weg dorthin ist etwas weiter (ca. 1,2 km), allerdings sind nur ca. 122 Höhenmeter zurückzulegen. Nach ca. 20 Minuten erreichen wir dann die Brücke. Sie ist nicht ganz so imposant wie die Sipapu Bridge, die wir uns eben angesehen haben. Die Kachina Bridge ist wesentlich jünger, was man an ihrem dickeren Umfang sehen kann. Die Kachina Bridge ist etwa 28m und von nahem nicht wirklich als Brücke wahrnehmbar. Wahrscheinlich reicht es vollkommen aus, von oben einen Blick auf die Brücke zu werfen. Aber da der Ausflug nur ca. 40 Minuten gedauert hat, war er es alle Mal wert.
Der nächste Halt ist der Trailhead zur Owachomo Bridge.
Der Weg dorthin beträgt auch nur ca. 300m, also nur einen Katzensprung. Aber auf dem Weg zur Brücke machen wir eine unglaubliche Begegnung - wir treffen einen Cowboy auf seinem Pferd. Wir unterhalten uns kurz mit ihm und gehen dann weiter zur Brücke. Die Owachomo Bridge ist wirklich atemberaubend - sie ist 32m hoch und hat eine Spannweite von 55m. Zudem ist sie nur ca. 2,7m dick. Wahrscheinlich wird sie nicht mehr lange bestehen, und so sind wir froh, dass wir sie noch sehen konnten (im Gegensatz zum Teapot).
Gegen 18:00 Uhr verlassen wir das Natural Bridges N.M. Fahren den Highway 95 jedoch nicht zurück nach Blanding zurück, sondern biegen nach etwa 9 km auf den Highway 261 in Richtung Mexican Hat ab. Das nächste Ziel ist der Muley Point.
Dazu biegen wir nach 37 km auf eine Dirtroad ab, die uns dann zum Aussichtspunkt bringt. Dort angekommen stehen bereits weitere Autos. Es sind Leute, die offensichtlich hier oben campen wollen. Mittlerweile ist es wieder ziemlich kühl geworden und der Wind bläst ganz schön stark. Insofern fällt es uns ziemlich schwer die großartige Aussicht zu genießen.
Vom Muley Point haben wir einen fantastischen Ausblick auf die grauen, schroffen Felsen des Goosenecks State Parks und den sich schlängelnden San Juan River. Am Horizont können wir sogar die Silhouetten des Monument Valley sehen, dass ca. 30 km entfernt ist.
Da die Sonne schon relativ tief steht, liegt ein Teil der Felsen bereits im Schatten, während der andere Teil rot zu leuchten anfängt. Auf den Sonnenuntergang zu warten haben wir keine Lust, außerdem müssen wir die am Ende felsige Schotterpiste ja auch noch zurückfahren. Und so machen wir uns nach wenigen Minuten gegen 19:10 Uhr auf den Rückweg.
Wir fahren die Dirtroad zurück und biegen auf den Highway 261 ab, aber nicht in Richtung Norden zurück zum Natural Bridges N.M., sondern nach Mexican Hat. Auf diese Weise können wir uns einen anderen Weg anschauen und Matthias kann den Moki Dugway fahren. Hierbei handelt es sich um eine Straße, die sich in Serpentinen die 300m nach unten windet. Die Straße ist zwar nicht geteert, aber sehr breit. Sie wird auch teilweise mit Wohnmobilen befahren.
Kurz vor Mexican Water biegen wir dann auf den Highway 163 in Richtung Bluff und Monticello ab. Hinter Blanding müssen wir sehr aufpassen, denn jetzt fahren wir am Manti-La Sal National Forest vorbei. Wie man anhand der vielen Warnschilder und überfahrenen Tiere erkennen kann, rennen hier viele Wildtiere über die Straße. Aber zum Glück geht alles gut, auch wenn wir einige Rehe an der Straße stehen sehen. Gegen 20:40 Uhr erreichen wir Monticello und checken im Days Inn ein. Wir holen unsere Koffer aus dem Auto und bringen sie ins Zimmer. Das Zimmer ist ganz schön, nicht umwerfend, aber auf jeden Fall besser als das von gestern.
Anschließend fahren wir noch ein wenig durch die Stadt, um uns nach etwas Essen umzuschauen. Wir finden eine Pizzeria - Wagon Wheel Pizza - und holen uns wie immer eine große Pepperoni Pizza. Der Laden ist ziemlich gut besucht und wir müssen ca. 15 Minuten warten. Wir warten draußen im Auto und beobachten das Geschehen, bis wir unsere Pizza dann endlich abholen können.
Mit der großen Pizza fahren wir zurück ins Motel und machen es uns auf dem Bett bequem. Wir schauen noch ein bisschen Baseball und planen schon ein wenig die morgige Rückfahrt nach Las Vegas.
Der 19. Tag in Daten:
Datum
23. September 2006Motel
Days Inn, Monticello
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): USD 66,25 = EUR 52,58Eintritt
Natural Bridges N.M.: USD 6,00 (bar bezahlt)Sonstige Ausgaben
Tanken bei Shell in Blanding: USD 31,45 = EUR 24,96
Pizza bei Wagon Wheel in Monticello: USD 11,66 = EUR 9,29Entfernung
596 kmGPS-Track und Höhenprofil