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Tag 12: The Wave, Stud Horse Point
Heute klingelt der Wecker um 5:30 Uhr. Wir stehen schnell auf, denn heute wollen wir zur Wave. Da wir wieder hohe Temperaturen erwarten, machen wir uns schon eine Stunde später auf den Weg. Wir biegen wieder auf die House Rock Valley Road ab und fahren die 13,5 km bis zum Wire Pass Trailhead. Hier ist es schon wieder sehr voll. Wir sind wohl nicht die einzigen, die die Idee haben, möglichst früh zur Wave zu laufen.
Nachdem wir unsere Rucksäcke mit sechs Litern Wasser befüllt haben, machen wir uns gegen 8:00 Uhr auf den Weg. Direkt am Trailhead sehen wir zwei junge Mädchen in ihren Schlafsäcken. Sie schlafen direkt am Weg und lassen sich auch durch uns nicht stören. Wir nehmen an, dass sie ebenso wie die zwei, die in einem Autos auf dem Parkplatz schlafen den Paria Canyon und den Buckskin Gulch durchwandert haben, erst am späten Abend am Trailhead angekommen sind.
Nach kurzer Zeit erreichen wir den Abzweig zu den Coyote Buttes. Hier müssen wir einen steilen Hügel hinauf und sind das erste Mal außer Puste. Oben angekommen erreichen wir das Trailregister, in das wir uns eintragen. Wir können lesen, dass sich vor uns bereits 12 Personen auf den Weg zur Wave gemacht haben. Wir werden also nicht allein sein.
Die Temperaturen sind noch angenehm und wir kommen schnell voran. Als wir an dem markanten Wegpunkt – den Twin Buttes – vorbeikommen, laufen wir jedoch nicht weiter zur Wave, sondern biegen nach rechts in einen Wash ab. Hier klettern wir einen Berg hinauf, auf dessen Kuppe sich interessante Steine befinden sollen. Das Hinaufklettern erweist sich als ziemlich schwierig, denn der Berg ist sehr steil. Aber es lohnt sich. Oben angekommen können wir die Steine sehen. Sie sehen sehr filigran und zerbrechlich aus und bestehen aus mehreren Schichten. Wir machen etliche Fotos und wagen uns dann wieder an den Abstieg.
Wieder unten angekommen machen wir uns auf den Weg zur Wave. Mittlerweile ist es 10:00 Uhr und die ersten Leute machen sich schon wieder auf den Rückweg. Sie erzählen uns, dass sie bereits um 5:00 Uhr zur Wave gegangen sind und es ihnen jetzt zu warm wird.
Wir gehen also durch den Wash, klettern noch die Sanddüne hinauf und dann ist es soweit. Wir stehen in der Wave. Der Anblick ist immer wieder überwältigend, auch wenn wir jetzt schon das vierte Mal hier sind. Wir suchen uns einen Schattenplatz und lassen das deutsche Pärchen, das wir hier treffen, in Ruhe ihre Fotos machen. Wir unterhalten uns kurz mit ihnen und dann gehen die beiden weiter, so dass wir die Wave jetzt ganz für uns alleine haben. Von den anderen Personen ist auch nichts zu sehen. Wir können gar nicht mehr aufhören, Fotos zu machen, auch wenn die Wave gar nicht so groß ist.
Dann wollen wir aber weiter. Wir wollen Mrs. Bee finden. Wir klettern also den Toprock hinauf und machen uns auf die Suche. Wir vergleichen immer wieder die Fotos, die wir dabei haben mit der umliegenden Gegend und dann finden wir endlich den markanten Stein.
Dann geht es weiter zum Melody Arch. Hierzu müssen wir den Toprock bis ganz nach oben klettern. Dieser ist teilweise sehr steil und auch die hohen Temperaturen, die jetzt um 11:30 Uhr herrschen, machen uns ganz schön zu schaffen. Kurz vor dem letzten Aufstieg machen wir noch eine Pause und sehen hier schöne „melted rocks“.
Nachdem der Aufstieg geschafft ist, sehen wir den Melody Arch und das dahinter liegende Fenster. Wir machen unsere Fotos und ruhen uns dann in der schattigen Alkove aus. Wir sind vom gestrigen Tag noch so müde, dass wir sogar kurz einschlafen.
Dann geht es aber zurück zur Wave. Auf dem Weg dahin sehen wir noch schön geformte und farbenfrohe Felsen.
Um uns den Weg um den Toprock abzukürzen, klettern wir bei Mrs. Bee einfach hinüber und können jetzt auf die Wave und die umliegenden Brainrocks schauen.
Wir klettern wieder hinunter und laufen noch einmal durch die Wave. Dann geht es an den Brainrocks vorbei zum Hamburger Hill.
Gleich hinter dem Hamburger Hill ist die Rückseite der Second Wave zu sehen. Um diese Felsformation müssen wir noch herumlaufen und stehen dann in der Second Wave. Jetzt, um 14:00 Uhr, ist es eigentlich noch viel zu früh, um Fotos zu machen, denn die Second Wave ist eine Sunset Location. Aber wir haben nicht vor, noch fünf Stunden auf den Sonnenuntergang zu warten. Zumal hier auch überhaupt kein Schatten ist.
Wir machen also trotzdem unsere Fotos und gehen dann langsam wieder zurück zum Auto. Mittlerweile müssen es an die 39° C sein und wir haben nur 1,5 Liter Wasser übrig. Aber wir erwarten, dass der Rückweg nicht mehr so anstrengend wird.
Doch weit gefehlt. Die Steigungen, die wir zu überwinden haben, sind ziemlich anstrengend und es gibt überhaupt keinen Schatten mehr. Wir haben eigentlich vor, bei den Twin Buttes eine längere Pause einzulegen, doch wir müssen überrascht feststellen, dass es selbst hier keinen Schatten gibt. Also geht es ohne Pause weiter und jetzt haben wir nur noch einen ¾ Liter Wasser. Endlich haben wir das Felsplateau hinter uns gelassen, doch wir müssen noch durch den sandigen Wash und die Sanddüne überwinden.
Auf dem Weg die Sanddüne hinauf treffen wir einen Ranger. Er fragt uns, ob alles in Ordnung sei und sagt, dass wir auf dem richtigen Pfad sind. Wir versichern ihm, dass alles in Ordnung ist und unterhalten uns noch ein wenig mit ihm. Er erzählt uns, dass er soeben zwei Personen, die auf dem Rückweg von der Wave vom Weg abgekommen sind, zurück auf den richtigen Weg gebracht hat. Da er uns gar nicht nach unserem Permit fragt (das rosafarbene Internet-Permit hängt allerdings auch offensichtlich an Biancas Rucksack), wollen wir wissen, was er hier draußen macht. Er antwortet lediglich, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist und eventuell noch irgendwelche Wanderer herum irren. Wir sollten uns aber nicht darauf verlassen, dass er vorbeikommt, falls uns jemals etwas passieren sollte, da er nicht jeden Tag hier patroulliert. Er erklärt uns, dass er glücklich ist, dass er dafür bezahlt wird, bei dieser Hitze zur Wave zu laufen. Freiwillig würde er das nicht tun, jedenfalls nicht jetzt im Juli. Er meint noch, dass wir mal bei den zwei Personen, die vom Weg abgekommen waren und sich bereits in unserer Sichtweite im Schatten eines kleinen Baumes ausruhen, nach dem Rechten schauen sollen. Wir verabschieden uns vom Ranger und schließen schnell zu den beiden vor uns laufenden auf. Es ist das Paar, das wir bereits in der Wave getroffen haben. Sie erzählen uns, dass sie die Sanddüne umgehen wollten und dabei wohl auf einen Berg gelaufen sind, von dem sie nicht in den Wash hinunter kamen. Wir laufen den restlichen Weg zusammen zurück zum Parkplatz und die beiden bieten uns noch kühle Getränke in ihrem Wohnmobil an. Wir bedanken uns für das Angebot, lehnen aber dankend ab, denn auf uns wartet ja ebenfalls eine Kühlbox mit kühlen Getränken.
Da unser letztes Wasser mittlerweile auch ausgetrunken ist, sind wir sehr glücklich, als wir um 16:20 Uhr am Auto ankommen. Wir brauchen ein wenig, um uns wieder zu erholen und machen und dann auf den Weg zurück nach Page. Es geht aber nicht sofort zurück ins Hotel, sondern erst noch zum Stud Horse Point. Dazu biegen wir kurz vor dem Glen Canyon Dam auf eine kleine Straße ab, die ziemlich schnell zu einer Sandpiste wird. Wir fahren ca. 6 km, bis wir eine Abbruchkante erreichen, an der wir parken. Vom Parkplatz kann man direkt die ca. 10 Hoodoos sehen, die nur wenige Meter entfernt stehen. Wir laufen kurz zu ihnen hinunter, machen ein paar Fotos und gehen dann zurück zum Auto. Wir wollen endlich ins Motel, denn wir haben uns heute einen ziemlichen Sonnenbrand geholt. Und das trotz Lichtschutzfaktor 50 bzw. 30.
Aber bevor es ins Motel 6 geht, holen wir uns noch schnell eine Pepperoni Pizza bei Strombolli's . Dieses Mal müssen wir auch nur 25 Minuten warten, so dass wir in der Zwischenzeit schnell noch tanken und zu Safeway fahren.
Abends genießen wir unsere Pizza bei einem Baseballspiel im Fernsehen, trinken noch ein kühles Corona und lassen die letzten Tage Revue passieren.
Der zwölfte Tag in Daten:
Datum
1. Juli 2007Motel
Motel 6 , Page
Preis pro Nacht (2 Double Beds): USD 66,83 = EUR 49,61Permits
Coyote Buttes North: USD 10,00 = EUR 7,62 (USD 5,00 p.P.)Sonstige Ausgaben
Tanken bei Red Mesa Express in Page (12,324 G/2,999 USD): USD 36,96= EUR 27,12
Pizza bei Strombolli: USD 12,93 = EUR 9,56
Safeway in Page: USD 11,53 = EUR 8,46Entfernung
175 km (davon 14,4 km zu Fuß)zum GPS-Track mit Waypoints und zur Anzeige in Google-Earth (KMZ-Datei mit ALLEN Fotos)
(zur Anzeige in Google-Earth ist die Installation von Google-Earth notwendig)