Da wir heute ein ziemliches Programm vor haben, stehen wir heute früher auf. Und so klingelt der Wecker bereits um 5:45 Uhr. Etwas müde stehen wir dann auch einige Minuten später auf. Nach dem Duschen schauen wir aus dem Fenster und das Wetter sieht zum Glück vielversprechend aus. Die Sonne scheint und am Himmel sind nur ein paar Schönwetterwolken.
Wir packen unsere Sachen zusammen und gehen gegen 7:30 Uhr in den Frühstücksraum unseres Motels. Die Auswahl ist hier leider nicht ganz so gut. Es gibt zwei Sorten Cereals, Toast, English Muffins, Marmelade und hartgekochte Eier.
Gegen 8:00 Uhr machen wir uns langsam fertig und bringen unsere Sachen ins Auto. Da in unserem Motel die Eismaschine kaputt ist, fahren wir noch schnell an die Tankstelle, um uns einen Beutel mit Eis für die Kühlbox zu kaufen. Danach kann es dann endlich losgehen, Wir verlassen Monticello auf dem Highway 191 in Richtung Moab. Nach etwa 14 Meilen biegen wir auf den Highway 211 in Richtung Canyonlands N.P. ab.
Hier fahren wir noch einmal 34 Meilen bis wir zum Eingang des National Parks kommen. Wir zeigen unseren Annual Pass vor und bekommen von der Rangerin Kartenmaterial. Gleich nach dem Eingang biegen wir auf die Straße zum Visitor Center ab. Hier stehen bereist ein paar Autos.
Wir betreten das Visitor Center und gehen zum Backcountry Desk. Hier fragen wir nach einem Permit für unsere für morgen geplante Wanderung zum Angel Arch. Die Rangerin klärt uns über die Schwierigkeiten der Anfahrt zum Trailhead auf. So müssen wir etwa 3 Meilen durch tiefen Sand fahren und zum Schluss durch den Salt Creek. Dieser kann jedoch durch den Regen der letzten Tage ziemlich viel Wasser führen. Vom Trailhead bis zum Angel Arch und zurück sind es dann etwa 20 Meilen, d.h. ca. 32 km. Wir müssen also mit einer Ganztagswanderung rechnen und sollen sehr früh aufbrechen. Sie gibt uns noch ein paar Sekunden Bedenkzeit, ob wir das ganze auch wirklich auf uns nehmen wollen. Da wir jedoch guter Dinge sind, stellt sie uns ein Permit aus.
An der Wand hängt eine Tafel und für den Horse Canyon werden jeden Tag maximal 10 Permits vergeben. Für die nächsten Tage sind noch sämtliche Permits frei. Lediglich für morgen ist schon eins vergeben. Die Rangerin stellt uns also für morgen ein Permit aus und gibt uns eine Zahlenkombination mit, mit der wir das Gatter zur Anfahrt zum Trailhead öffnen können. Für das Permit zahlen wir dann noch USD 5,00.
Nachdem wir das erledigt haben, fragen wir noch nach Informationen für die heutige Wanderung. Heute wollen wir nämlich zum Confluence Overlook wandern. Die Rangerin versichert uns, dass dies eine ganz tolle Wanderung sein soll und malt uns auf einer Karte den Trailhead ein. Sie erklärt, dass es sich hier um eine ziemlich einfache Wanderung handelt, d.h. es geht durch relativ flaches Gelände.
Wir sehen das ganze auch ein bisschen als Generalprobe für die morgige Wanderung, denn heute müssen wir etwa 11 Meilen, d.h zirka die Hälfte der morgigen Wanderung zurück legen. Und wenn wir heute keine Probleme haben, sollte das morgen schon klappen.
Vom Visitor Center fahren wir auf die Hauptstrasse des National Parks zurück und halten nach ein paar Meilen am Overlook zum Wooden Shoe Arch. Dieser Arch sieht wirklich witzig aus, kann jedoch nur aus der Ferne betrachtet werden. Wir machen natürlich ein Foto und fahren dann weiter.
Die Straße endet am Big Spring Canyon Overlook.
Hier ist auch der Trailhead für unsere heutige Wanderung. Wir stellen unseren Wagen ab und packen unsere Rucksäcke. Für die 18 km lange Wanderung stecken wir ca. 5 Liter Getränke ein.
Gegen 10:10 Uhr machen wir uns dann auf den Weg. Zunächst müssen wir einen ziemlich steilen Weg in den Big Spring Canyon hinab steigen. Wir folgen dem gut sichtbaren Trail für wenige Meter im Canyon, um dann wieder einen ziemlich steilen Weg auf der anderen Canyonseite hinauf zu steigen.
Das geht ja schon einmal gut los. Nach den ersten Metern kommen wir schon ganz schön ins Pusten und das, wo man uns gesagt hat, dass der Weg eigentlich ziemlich flach sein soll und als "moderate" eingestuft ist.
Der Trail ist gut sichtbar und alle paar Meter durch Cairns gekennzeichnet. Ein Verlaufen ist hier so gut wie unmöglich. Um auf der anderen Seite den Canyon hinauf zu klettern ist an einer Stelle auch eine kleine Leiter angebracht.
Nachdem wir die andere Canyonseite erreicht haben, geht es erst einmal über ein Plateau. Kurz darauf müssen wir aber wieder in einen Canyon hinab steigen. In diesem Canyon stehen wunderbare rot-weiße Steinformationen. Keine richtigen "Needles", aber trotzdem schön anzuschauen. Wir bleiben immer wieder stehen, um Fotos zu machen.
So kommen wir natürlich nur langsam voran. Mal sehen, ob wir die mit 4-6 Stunden angegebene Zeitvorgabe auch schaffen.
Anschließend müssen wir immer wieder etwas bergauf und bergab klettern und einige Slickrock Hindernisse überwinden. Da wir ziemlich weit oben laufen, haben wir von hier einen wunderbaren Blick auf die weit entfernten Needles.
Wir müssen dann in den Elephant Canyon hinabsteigen. Hier laufen wir etwa eine Meile durch eine ziemlich sandige Ebene. Wir sind den Needles Formationen ziemlich nah und haben immer wieder einen wunderbaren Blick auf die ungewöhnlichen Steine. Hier treffen wir auch einen Wanderer, der sich bereits wieder auf dem Rückweg befindet. Wir unterhalten uns kurz und fragen uns, wann er wohl losgegangen sein muss. Anschließend steigen wir wieder aus dem Canyon heraus um gleich wieder in das Twin Valley hinabzusteigen.
Hier geht es durch eine grüne Graslandschaft. Der Trail ist ziemlich eben und wir kommen schnell voran. Wir kreuzen einen Jeep Trail und kommen dann in den Cyclone Canyon. Hier treffen wir wieder auf den Jeep Trail, dem wir nun bis zu dessen Ende folgen. Da es in den letzten Tagen viel geregnet hat, ist der sandige Jeep Trail ziemlich fest und das Laufen bereitet keine Probleme.
Nach insgesamt 7,8 km erreichen wir dann das Ende des Jeep Trails. Von hier sind es noch ca. 800m bis zum Overlook. Der Trail steigt noch einmal etwas an und wir müssen über Felsbrocken klettern. Unser Ziel können wir erst ganz am Ende des Trails ausmachen.
Um 12:38 Uhr erreichen wir dann endlich unser Ziel. Wir stehen am Confluence Overlook und können auf den etwa 300m unter uns liegenden Zusammenfluss von Green River und Colorado River schauen. Durch die Regenfälle der letzten Tage sieht der Green River leider nicht so grün aus wie erwartet. Er ist eher schlammig braun.
Trotzdem ist die Aussicht fantastisch. Wir können auch einen Blick auf die beiden anderen Distrikte des Canyonlands N.P. werfen, nämlich Island in the Sky und The Maze. In dem The Maze District sehen wir auch die schönen Formationen des Land of Standing Rocks.
Wir machen erst einmal eine Pause und genießen die Aussicht. Dann holen wir unsere Kameras hervor und machen unzählige Fotos. Leider ist die Confluence nicht ganz einfach zu fotografieren. Es sind immer wieder irgendwelche Felsen im Weg.
An der Confluence sind wir ganz allein. Offenbar haben sich außer uns und dem jungen Mann, den wir getroffen haben keine anderen Leute auf den Weg gemacht.
Gegen 13:15 Uhr machen wir uns wieder auf den Rückweg. Und hier treffen wir dann auf sechs weitere Wanderer. Da sich über uns wieder ein Gewitter zusammen braut und über den Needles auch schon dicke Regenwolken hängen, legen wir einen Zahn zu und beeilen uns, wieder zum Auto zu kommen.
Die Rangerin hatte uns auch vor Gewittern in der Wüste gewarnt. Auf unser Wanderung in einer eher flachen Ebene seien Flashfloods keine Gefahr. Allerdings sollten wir uns vor Blitzen in Acht nehmen und uns nicht unter Bäume und hier insbesondere nicht Juniper Trees stellen. Da wir allerdings nicht wissen, wie Juniper Trees aussehen, haben wir ein Problem.
Nach 3,4 km legen wir noch einmal eine kleine Pause ein und werfen einen Blick auf die weit entfernten Gewitter. Um nicht auch noch einen Gewitterschauer abzubekommen, gehen wir schnell weiter. Nach insgesamt zwei Stunden erreichen wir wieder den Big Spring Canyon und steigen die Leiter hinab in den Canyon. Dann geht es noch durch das sog. Keyhole, von dem aus wir schon einmal einen Blick auf den Parkplatz werfen können.
Um 15:35 Uhr kommen wir dann endlich wieder an unserem Auto an. Für die Wanderung haben wir mit Fotostopps insgesamt 5 1/2 Stunden benötigt. Da die morgige Wanderung fast doppelt so weit ist, wäre es so, als würden wir jetzt noch einmal zum Confluence Overlook laufen müssen. Und da sich Matthias heute auch eine Blase gelaufen hat, kommen wir ins Grübeln, ob wir morgen wirklich zum Angel Arch gehen sollen.
Nach einer kurzen Pause fahren wir weiter. Wir wollen noch zum Elephant Hill fahren. Hier ist der Trailhaed für die Wanderung zum Druid Arch und zum Chesler Park. Diese Wanderung haben wir im Jahr 2007 gemacht. Aber auf dem Weg zum Trailhead hat man noch einmal einen wunderbaren Blick auf die Needles. Leider ist dieser bei dem trüben Wetter nicht ganz so schön und tolle Fotos können wir nicht machen.
Als wir am Elephant Hill ankommen, kommen dort gerade zwei Jeeps den Jeep Trail herunter gefahren. Dies sieht ziemlich spektakulär aus, denn der Trail hat es auch bereits hier am Anfang ziemlich in sich.
Anschließend fahren wir noch zum Squaw Flat Campground, um unsere Wasserflaschen aufzufüllen. Und gegen 17:00 Uhr verlassen wir den Canyonlands N.P. Wir fahren den Highway 211 zurück und halten kurze Zeit später an der Newspaper Rock Recreation Area, um uns die Petroglyhs anzuschauen.
Nach wenigen Minuten fahren wir dann aber weiter zum Highway 191. Direkt an der Kreuzung steht der sehr fotogene Church Rock. Und wir kommen natürlich nicht ohne einen Fotostopp an ihm vorbei.
Von hier sind es noch 14 Meilen bis nach Monticello und auf dem Weg dorthin freuen wir uns schon auf eine Pizza von Wagon Wheel. Als wir Monticello erreichen, fahren wir gleich weiter, um unsere Pizza zu bestellen. Doch leider hat die Pizzeria heute wegen dem Memorial Day geschlossen. Etwas enttäuscht fahren wir weiter, um uns in Monticello eine Alternative zu suchen. Doch die gibt es hier nicht wirklich.
Aber auf unserem Weg durch die Stadt entdecken wir einen relativ großen Supermarkt. Und so halten wir hier an und schauen uns ein wenig um. Wir kaufen schließlich ein paar Nachos und etwas Dip zum Abendbrot.
Wir fahren zurück zum Motel und ruhen uns erst einmal ein wenig aus. Anschließend essen wir etwas und schauen noch ein bisschen Baseball im Fernsehen. Gegen 1:30 Uhr gehen wir dann schlafen.
Der 13. Tag in Daten:
Datum
25. Mai 2009
Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = GMT-6)Motel
Best Western Wayside Motor Inn, Monticello
Preis pro Nacht (2 Queen): USD 78,40 = EUR 56,55Sonstige Ausgaben
Blue Mountain Foods in Monticello: USD 8,85 (bar)Entfernung
xxx km
