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Tag 19: Coyote Buttes North (Wave)

Obwohl wir uns heute den Wecker auf 4:30 Uhr gestellt haben, werden wir erst wach, als die Sonne schon aufgeht. Etwas erschreckt schauen wir auf die Uhr - es ist bereits kurz nach 6:00 Uhr (MDT). Eigentlich wollten wir uns um diese Zeit schon längst auf den Weg gemacht haben. So stehen wir nun schnell auf und packen unsere Sachen zusammen. Bevor es losgehen kann, müssen wir jedoch noch für die Kühlbox Eis und für uns einen Tee zum Wachwerden holen .

Um 7:10 Uhr geht es dann aber endlich los. Wir biegen auf den Highway 89 ab und fahren in Richtung Paria Ranger Station. Diese ist um diese Zei jedoch noch geschlossen, so dass wir ohne hier anzuhalten gleich weiter zur House Rock Valley Road fahren. Die Straße ist noch genauso schlecht wie an dem Tag, an dem wir bei den Coyote Buttes South waren. Es gibt tiefe Spurrillen und an einigen Stellen ist die Straße sehr felsig. Daher kommen wir nur langsam voran.

Eigentlich wollten wir heute zum Sonnenaufgang zu den Wahweap Hoodoos fahren. Dies lassen wir jedoch aufgrund der zu erwartenden schlechten Straßenverhältnisse auf der Nebenstraße der Cottonwood Canyon Road ausfallen. Und so fahren wir auf direktem Weg zur House Rock Valley Road. Als wir gegen 8:10 Uhr am Wire Pass Trailhead eintreffen, stehen bereits 7 Autos dort. Davon haben einige offenbar bereits am Trailhead gecampt. Bis auf eine Frau mit ihrem Hund können wir jedoch keine weiteren Leute entdecken.

Während wir unsere Rucksäcke packen und unser Permit hinter die Windschutzscheibe legen, treffen noch weitere Autos ein. Als wir uns gerade fertigmachen, kommt ein Ranger auf den Parkplatz gefahren. Zunächst führt er nur mit jedem Anwesenden ein kurzes Gespräch und fragt, was das Ziel ihrer Wanderung sein soll. Als wir loswandern wollen, hält er uns an, um sich unser Permit anzuschauen. Es ist das erste Mal, dass wir daraufhin kontrolliert werden.

Wir gehen hinunter in den Wash beziehungsweise folgen dem gut sichtbaren Trampelpfad. Nach etwa 900m erreichen wir den Punkt, an dem sich der Weg zur Confluence des Wire Pass mit dem Buckskin Gulch und den Coyote Buttes North trennen. Wir steigen den steilen Hügel hinauf und tragen uns oben in das Trailregister ein. Dort können wir sehen, dass sich heute erst eine Person "Giuseppe" auf den Weg zur Wave gemacht hat. Wir sind etwas überrascht, denn schließlich haben sich so viele Fahrzeuge auf dem Parkplatz befunden.

Wir folgen dem Trampelpfad und den Fußspuren von Giuseppe die Sanddüne hinunter und durchqueren den Wash. Anschließend suchen wir uns einen nicht ganz so hohen bzw. steilen Weg über die vor uns liegende Felskette. Dieser Weg ist im Gegensatz zu unseren früheren Besuchen jedoch durch diverse Cairns gekennzeichnet. Ein Verlaufen ist hier eigentlich unmöglich.

Auf der anderen Seite angekommen orientieren wir uns an den Twin Buttes. Wir müssen nur aufpassen, dass wir nicht zu weit an den Felsen hinunter gehen, da wir den Weg sonst wieder hinauf steigen müssen. Aber auch hier gibt es wieder viele Cairns, die vielleicht nicht den optimalen, aber einen möglichen Weg aufzeigen. Gegen 9:00 Uhr erreichen wir dann die Twin Buttes. Hier legen wir eine kurze Pause ein, denn dies ist der letzte schattige Platz auf unserem Weg zur Wave. Von hier aus können wir unser Ziel, den Crack am Top Rock, auch schon gut sehen.

Während wir ein paar Fotos machen, kann Matthias auch schon den vor uns gestarteten Wanderer sehen. Nach ein paar Minuten machen wir uns dann wieder auf den Weg und laufen direkt auf den Crack und die sich davor befindliche Sanddüne zu.

Nach ein paar Minuten treffen wir dann auf den anderen Wanderer. Wir grüßen freundlich und er stellt sich als Giuseppe vor. Das hatten wir bereits im Trailregister gelesen. Das verwunderliche ist nur, dass er uns auf deutsch und mit unseren Namen anspricht. Er erzählt uns, dass er für seine Urlaubsvorbereitung unsere Homepage gelesen hat und zeigt uns einen Ausdruck von unserem Reisebericht aus dem Jahr 2007. Und so unterhalten wir uns ein wenig und zeigen ihm noch den Weg zu den Lace Rocks, bei denen wir im letzten Urlaub gewesen sind.

Anschließend gehen wir weiter in Richtung Wave. Ein paar Minuten später erreichen wir dann die Sanddüne vor dem letzten Anstieg. Wir suchen uns einen nicht ganz so anstrengenden Weg über die angrenzenden Felsen und stehen kurz darauf vor dem Eingang zur Wave. Aufgrund der vielen Regenfälle der letzten Tage befindet sich wie erwartet ein ziemlich großer Pool am nördlichen Eingang. Da es am Rand des Pools ziemlich steil wird und wir keine nassen Schuhe bekommen wollen, umgehen wir die Wave an der östlichen Seite und nehmen den nach Südosten gerichteten Eingang.

Und dann stehen wir endlich in der Wave. Wir haben uns extra früh auf den Weg gemacht, um nicht in der großen Hitze laufen zu müssen bzw. um nicht in die Nachmittagsgewitter zu kommen, daher sind wir noch etwas zu früh für die optimalen Fotos. Die Wave liegt um 9:00 Uhr (MDT) zum Teil noch im Schatten. Wir wollen uns trotzdem schon einmal ein paar Fotos sichern, denn noch haben wir die Wave ganz für uns allein.

Es ist zwar immer noch ein großartiger Anblick, jedoch nicht mehr ganz so überwältigend wie beim ersten Mal. Schließlich sind wir heute schon zum fünften Mal hier. Wir suchen uns einen Platz im Schatten und machen erst einmal eine kurze Pause. Anschließend holen wir dann unsere Kameras hervor und machen Fotos bzw. halten das Ganze auf Video fest.

Da es wie gesagt immer noch einige schattige Stellen in der Wave gibt, gehen wir erst einmal weiter, um später noch einmal wieder zu kommen.

Und so klettern wir in Richtung Südwesten aus der Wave und halten uns dann rechts. Hier treffen wir auf die Brainrocks und viele weitere große Pools. Natürlich werden auch hier ausgiebig Fotos gemacht.

Dann geht es weiter zum Hamburger Rock und von dort zur nur wenige Meter entfernten Second Wave.

Obwohl es um diese Uhrzeit noch einige Schatten in der Wave sind, machen wir auch hier schon ein paar Fotos. Wir wissen schließlich nicht, ob es nachher eventuell bewölkt ist oder sogar gewittert und wir dann nicht mehr dazu kommen.

Anschließend suchen wir uns einen nicht ganz so steilen Abstieg zum Sand Cove Wash, um zu dem auf der anderen Seite liegenden Boneyard zu gelangen. Hier befinden sich ganz skurrile Steine, die zum Teil sehr interessante gitterartige Gerippe haben.

Nachdem wir hier ausgiebig Fotos gemacht haben, gehen wir den gleichen Weg zurück und müssen natürlich aus dem Wash wieder hinausklettern. Dabei entdecken wir einen Kojoten, der uns von der Second Wave aus beobachtet. Bevor wir unseren Fotoapparat zücken können, verschwindet er jedoch in Richtung Wave und erklimmt den Top Rock. Wenn wir dies auch so einfach könnten. Nichts desto trotz ist wieder einmal einfacher nach oben zu klettern, als sich einen Weg hinunter zu suchen. So stehen wir nach wenigen Minuten wieder an der Second Wave.

Da es jetzt bereits kurz vor 11:00 Uhr ist und die Schatten in der Wave verschwunden sein müssten, machen wir uns wieder auf den Weg dorthin.

Als wir dort ankommen, befinden sich bereits sieben weitere Personen dort. Sie alle machen Fotos von sich in der Wave, so dass es für uns unmöglich ist, auch Fotos zu machen. Sobald die Personen fertig sind, treffen immer wieder neue Leute hier ein. Wir haben das Gefühl, heute alle 20 glücklichen Gewinner der Wave-Permits hier auf einmal anzutreffen.

Da es schwierig ist Fotos ohne irgendwelche anderen Leute zu machen, entscheiden wir uns es bei unseren paar Bildern zu belassen und gehen weiter. Wir wollen zum Top Rock hinauf und dem Melody Arch einen Besuch abstatten. Als wir auf dem Weg dorthin sind, hören wir aus der Richtung des Top Rock Arch jemanden rufen. Es ist Giuseppe, der sich auf der Suche nach Mrs. Bee offenbar verstiegen hat und jetzt nicht mehr weiter kommt. Er klettert zu uns hinunter und wir unterhalten uns über unsere weiteren Ziele hier in der Gegend. Da Giuseppe allein unterwegs ist, fragt er uns, ob er sich uns anschließen kann. Und so machen wir uns dann zu dritt auf den Weg.

Zunächst steigen wir auf der nördlichen Seite den Top Rock ein wenig hinauf und schauen bei der Mrs. Bee vorbei. Leider ist der Rüssel, den sie vor zwei Jahren noch hatte, in der Zwischenzeit kaputt gegangen.

Von dort gehen wir wieder ein Stück hinunter und suchen uns eine geeignete Rinne, um den Top Rock weiter zu umlaufen. Von Weitem können wir nun schon unser nächstes Ziel, den Big Mac, sehen. Allerdings ist es nicht immer einfach, einen sicheren Weg zu finden und so müssen wir einige Male umdrehen und uns eine andere tiefer gelegene Rinne suchen.

25 Minuten nachdem wir uns von Mrs. Bee verabschiedet haben, stehen wir jedoch endlich vor dem Big Mac. Wir machen eine kurze Pause und zücken dann unsere Fotoapparate. Auch von den in der Ferne zu erkennenden Teepees werden natürlich Fotos gemacht.

Nach einer kurzen Pause geht es dann auch gleich weiter. Wir verlassen das Plateau auf dem der Big Mac steht in die Richtung aus der wir gekommen sind.

Auf Höhe eines besonders schönen Felsen finden wir eine Stelle, an der wir den Top Rock relativ problemlos erklimmen können . Nachdem Bianca noch ein paar Bilder von Melted Rocks gemacht hat, machen wir uns an den Aufstieg zum Melody Arch.

Von unten sieht der Aufstieg immer ziemlich steil aus und wir fragen uns jedes Mal, ob wir es tatsächlich wagen sollen. Da wir aber schon ein paar Mal dort waren und auch immer wieder heil herunter gekommen sind, machen wir uns auch dieses Mal an den Aufstieg. Da Giuseppe das erste Mal hier ist, müssen wir ihm ein wenig gut zu reden, aber dann ist auch er mit dabei.

Nachdem der Aufstieg geschafft ist und wir die dahinter liegende kleine Senke im Sandsteinfelsen überwunden haben, können wir bereits den Melody Arch sehen und wenige Augenblicke später stehen wir in der Alkove mit dem Window. Da es in der Alkove schön schattig und kühl ist, machen wir hier erst einmal eine Pause. Anschließend wird alles auf Fotos festgehalten.

Wir schauen uns noch in aller Ruhe um und machen uns nach ca. 40 Minuten wieder an den Abstieg. Da es mittlerweile schon 13:15 Uhr ist, wollen wir noch einmal zurück zur Wave. Mittlerweile müssten die Schatten, die auf dem Pool am Eingang zur Wave gelegen haben, verschwunden sein. Vorher wollen wir jedoch noch einmal am Top Rock Arch vorbei und von oben auf die Wave und die Brain Rocks schauen. Aufgrund der Regenfälle der letzten Tage ähnelt das Plateau ein wenig einer Pool-Landschaft.

Danach suchen wir uns einen Weg vom Top Rock herunter. Manchmal ist der Weg etwas abenteuerlich, wenn wir in einer ziemlich schmalen Rinne einige Meter am Felsen entlang klettern. Aber auf den Sandsteinfelsen haben wir guten Halt. Nach einigem Suchen landen wir auch wieder auf unserer Felskante vom Hinweg auf der wir problemlos um den Top Rock herumlaufen.

Als wir kurz vor 15:00 Uhr in der Wave ankommen, sind bereits alle anderen Leute verschwunden. Sie haben sich offenbar nur für kurze Zeit hier aufgehalten und neben der Wave keine weiteren Ziele in den Coyote Buttes North gehabt. In der Wave liegt jetzt zum Teil schon wieder Schatten. Leider auch im Pool am nördlichen Eingang zur Wave. Wir sind offenbar ein paar Minuten zu spät zurück gekommen.

Von der Wave laufen wir mit Giuseppe dann noch einmal zu den Pools bei den Brainrocks und zum Hamburger Hill.

Anschließend geht es dann weiter zur Second Wave. Wir waren zwar bereits heute morgen hier, aber jetzt am Nachmittag ist da Licht an der Second Wave schon viel besser aus. Als wir an der Second Wave ankommen steht bereits ein Stativ hier. Offenbar hat sich ein Fotograf schon einen Platz für den Sonnenuntergang gesichert. Wir hatten zwar auch kurz überlegt, bis zum Sonnenuntergang zu bleiben, aber wir haben keine Lust im Dunkeln zum Auto zurück zu gehen. Außerdem haben wir auch unsere Stirnlampe im Auto vergessen. Insofern fällt das Vorhaben heute aus. Da der Fotograf nicht zu sehen ist, machen wir unsere Fotos von der Second Wave in aller Seelen Ruhe ...

... auch von der Position, an der sein Stativ steht.

Da sich Bianca heute einen ziemlichen Sonnenbrand zugezogen hat, wird sie in den Schatten verbannt und Matthias und Giuseppe machen ihre Fotos und grübeln noch ein wenig über die Koordinaten in Giuseppes GPS-Gerät.

Die Sonne verschwindet immer wieder hinter Wolken und mit einem schönen Sonnenuntergang ist heute wohl nicht mehr zu rechnen. So machen wir uns gegen 16:00 Uhr wieder auf den Weg zurück zum Auto. Die Sonne steht zum Glück schon relativ tief oder verschwindet hinter Wolken, so dass wir auf dem Weg immer mal wieder einen Schattenplatz finden.

Als wir zum Aufstieg über die letzte Felskette kommen, machen wir einen Fehler, den wir bereits die ersten Male begangen haben. Wir versuchen zu früh über die Kuppe zu steigen. Als wir dann auf der anderen Seite herunter steigen wollen, müssen wir jedoch feststellen, dass wir einen viel zu hohen Weg gewählt haben und der Abstieg hier zu steil ist. Und so müssen wir ein ganzes Stück zurück gehen, um auf den richtigen Weg zu gelangen.

Dort ist es dann auch völlig unproblematisch und wenige Minuten später stehen wir im Wash. Von dort steigen wir die Sanddüne hinauf. Dies ist heute kein allzu großes Problem, da der Sand durch die Regenfälle der vergangenen Tage relativ fest ist. Im Trailregister tragen wir uns dann aus und gehen hinunter in den Wire Pass.

Gegen 17:30 Uhr erreichen wir den Parkplatz. Es steht noch ein weiteres Auto dort, dass wohl dem Fotografen gehört, dessen Stativ wir an der Second Wave gesehen haben.

Wir machen noch ein Foto von uns mit Giuseppe und fahren gemeinsam die House Rock Valley Road zurück zum Highway 89 und von dort nach Page.

Wir fahren schnell in unser Motel und springen unter die Dusche. Anschließend machen wir uns stadtfein, denn um 21:00 Uhr sind wir wieder mit Giuseppe verabredet. Wir wollen zum Ausklang des Tages noch gemeinsam essen gehen.

Pünktlich um 21:00 Uhr holt uns Giuseppe ab und Matthias weist den Weg ins Fiesta Mexicana. Wir haben im Internet ein paar gute Kritiken darüber gelesen und wollen es heute mal ausprobieren. Der Parkplatz ist auch ziemlich gut gefüllt, aber im Restaurant bekommen wir problemlos einen Platz.

Wir bestellen Chicken Chimichanga und Chicken Burrito bzw. Chicken Chimichanga und Beef Enchilada. Das Essen ist auch wirklich gut und der Abend mit Giuseppe wirklich nett. Gegen 23:00 Uhr fahren wir dann wieder zurück ins Motel.

Wir schreiben noch ein paar Reiseberichte, schauen Baseball im Fernsehen und gehen gegen 2:00 Uhr schlafen.


Der 19. Tag in Daten:

Datum
31. Mai 2009
Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = GMT-6)
Uhrzeit Arizona: Mountain Time (MT = GMT-7)
(obwohl wir im Wesentlichen in Arizona unterwegs waren sind alle Zeitangaben in MDT)

Motel
Motel 6 , Page
Preis pro Nacht (1 Queen): USD 67,63 = EUR 48,78

Eintritt
Coyote Buttes North: USD 10,00 (USD 5,00 p.P.) = EUR xx,xx

Sonstige Ausgaben
Fiesta Mexicana, Page: Giuseppe hat uns eingeladen :-)

Entfernung
xxx km

Reisebericht von Giuseppe Lupo

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