Auch heute klingelt der Wecker wie immer um 5:15 Uhr. Bis wir allerdings aus dem Bett kommen, dauert es ein bisschen. Obwohl wir hier keine großen Wanderungen machen, sind wir ganz schön müde und kaputt.
Um 5:45 Uhr fängt Bianca an Reiseberichte zu schreiben. Und kurze Zeit später wird auch Matthias wach und überträgt noch Routen und Fotos auf den Computer. Gegen 7:30 Uhr stehen wir dann auf. Kurze Zeit später ist auch Antonia wach. Sie spielt noch ein wenig auf dem iPad und zieht sich danach ohne Murren an. Auch das Einschmieren mit Sonnencreme klappt heute ohne Meckern.
Wir fangen schon einmal an, unsere Koffer zu packen, denn heute werden wir St. George schon wieder verlassen. Viktoria schläft noch immer und so gehen Matthias und Antonia allein zum Frühstück. Kurz nachdem die beiden weg sind, wird natürlich auch Viktoria wach. Sie steht schnell auf, cremt sich ein und zieht sich an. Dann möchte sie aber zu Papa und Antonia.
Also gehen Bianca und Viktoria auch runter ins Restaurant. Es ist kurz vor 10 Uhr und das Frühstücksbüffet wird gerade abgeräumt. Bianca kann sich allerdings noch zwei Kaffee machen. Antonia scheint das Frühstück hier zu schmecken. Sie hat wieder eine Waffel und dieses Mal einen Hamburger Patty gegessen.
Bianca geht mit ihrem Kaffee zurück aufs Zimmer, um die Koffer zu Ende zu packen und um kurz vor 11 Uhr können wir dann aus dem Motel auschecken. Dem Motel trauern wir jetzt nicht hinterher. Das zweite Zimmer war zwar ganz gut, aber dafür war das erste Zimmer eine Katastrophe. Nur die Kinder möchten nicht weg. Ihnen scheint es nicht so gut zu gefallen, dass wir alle paar Tage wieder weiterfahren.
Zunächst fahren wir zum Walmart. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen, da wir die nächsten Tage in Gegenden verbringen, in denen es keine großen Supermärkte gibt. Und so kaufen wir einige Flaschen Coke, Tonic Water und Sprudelwasser. Außerdem Kekse, Brezeln, Gurken, Himbeeren, Erbsenschoten, Bananen und Salat. Für unterwegs gibt es dann noch Kartoffelecken und Mozzarella-Sticks.
Anschließend fahren wir noch zur Tankstelle, um Luft auf den vorderen rechten Reifen zu füllen. Dort scheint ein kleines Loch zu sein, denn der Reifen verliert ständig Druck. Um 12 Uhr geht es dann endlich los.
Unser heutiges Ziel ist Cannonville. Doch wir fahren nicht auf direktem Weg, sondern über den Zion N.P. Gegen 13 Uhr kommen wir dort an. In Springdale sieht es bereits sehr voll aus und unsere Befürchtung bewahrheitet sich, dass der Parkplatz am Visitor Center voll ist. Wir fahren nach dem Vorzeigen unseres Annual Passes jedoch trotzdem zum Parkplatz, denn die Mädels müssen mal auf die Toilette.
Und wir haben Glück. Gerade als wir auf den Parkplatz fahren, fährt vor uns ein Auto raus. Also nichts wie rein in die Parklücke und die Wanderschuhe angezogen. Antonia diskutiert wieder ein wenig, aber als wir ihr erzählen, dass sie hier auch ein Junior Ranger Abzeichen bekommen kann, macht sie sich fertig.
Nachdem alle Mädels die Restrooms aufgesucht haben, gehen wir ins Visitor Center und dort direkt zu den Park Rangern. Ein wirklich sehr netter älterer Ranger erklärt Antonia, was sie alles ausfüllen muss, um das Abzeichen zu bekommen. Dazu gehört u.a. die Teilnahme an einem Ranger Programm. Das nächste startet um 14:25 Uhr. Da das noch über eine Stunde hin ist und wir in der Zwischenzeit auch keine Zeit haben, irgendetwas anderes zu machen, beschließen wir, zum Zion Museum zu laufen.
Als Viktoria sieht, wie schön bunt das Buch von Antonia ist, möchte sie auch so eins haben. Der nette Ranger ist leider gerade beschäftigt. Also gehen wir zu einer jungen Frau. Die erklärt uns, dass die Aktivitäten hierin eigentlich noch nicht für kleine Kinder sind, da sie sie noch nicht verstehen. Aber sie gibt uns trotzdem eins. Und Viktoria freut sich riesig und ist ganz stolz.
Es sind heute zwar nur 92 °F (33 °C), aber es kommt uns trotzdem ganz schön heiß vor. Da eine Aufgabe in dem Junior Ranger Handbook wieder ein Bingo ist, bei dem man Pflanzen und Tiere ankreuzen soll, die man unterwegs sieht (und dann vier in einer Reihe haben muss), kommen wir nur sehr langsam voran.
Pünktlich um 14:20 Uhr sind wir jedoch am Museum. Der Vortrag, den wir hören, heißt "Rocks, Water, and Time". Es ist echt interessant und der Ranger scheint auch wirklich Spaß an seiner Arbeit zu haben. Den Kindern ist natürlich langweilig, da sie nichts verstehen. Lediglich bei einem Experiment mit einer Röhre voll Lehm, Murmeln und Wasser ist Antonias Aufmerksamkeit geweckt. Aber am Ende bekommen sie die Unterschrift des Rangers für die Teilnahme an dem Vortrag.
Anschließend steigen wir in den Shuttle-Bus und fahren bis ganz zum Ende des Canyons zum Temple of Sinawava. Am Anfang ist der Bus sehr voll und wir müssen stehen, aber schließlich bekommen wir doch noch alle einen Sitzplatz.
An der Endstation steigen wir aus. Es ist hier sehr überlaufen und wir kommen durch die Menschenmassen nur sehr langsam voran. Da uns das Gewusel zu groß ist, biegen wir an einer Stelle ab, um zum Virgin River hinunter zu kommen. Dort sind schon etliche Kinder im Wasser und baden.
Antonia und Viktoria sind begeistert. Sie flitzen durch den Sand und spielen. Schließlich fragen sie, ob sie auch ins Wasser dürfen. Wir meinen, dass es bestimmt kalt sei, aber das ist ihnen egal. Wir haben dummerweise weder Badesachen noch Wasserschuhe dabei. Viktoria würde am liebsten nackig ins Wasser gehen. Aber das geht in Amerika natürlich nicht. Schließlich ziehen sich beide ihre Schuhe aus und gehen mit den Füßen in den Fluss.
Am Ufer ist es sehr matschig, aber gerade das macht Viktoria besonders viel Spaß. Sie stapft immer in den Matsch hinein bis es spritzt und singt ihr "Prinz Dreckspatz"-Lied. Auch Antonia läuft durchs Wasser und kommt ein paar Mal auf den Steinen ganz schön ins Rutschen. Wir sehen schon ein Kind komplett im Wasser liegen. Und das ohne Wechselsachen.
Gegen 16:30 Uhr machen wir bei den Kindern ein wenig Druck, endlich aus dem Wasser zu kommen. Das Visitor Center schließt um 18:00 Uhr und wir wollen ja noch unsere Abzeichen bekommen. Die Busfahrt zurück dauert auch noch ein wenig. Und so kommen die Kinder nach einiger Zeit ein wenig widerwillig aus dem Wasser.
Die Füße müssen wir mit Sand sauber und trocken reiben, was auch ganz gut funktioniert. Antonia und Matthias füllen noch das Handbook weiter aus.
Nachdem sie die Eintragungen gemacht haben, merken sie, dass es Viktorias Buch war und so muss Antonia alles noch einmal in ihr Buch übertragen. Das wollen wir allerdings im Bus machen.
Wir gehen zurück zur Bus Station und verzichten auf den Riverwalk. Der Bus kommt auch gleich vorgefahren und dieses Mal finden wir gleich Sitzplätze. Im Bus füllt Antonia gleich ihr Junior Ranger Handbook weiter aus. Alle notwendigen Aufgaben sind somit erfüllt.
Gegen 17 Uhr kommen wir am Visitor Center an und gehen gleich zu den Rangern. Der nette Ranger von heute Morgen ist leider nicht mehr da. Die Kinder geben ihre Bücher ab und der Ranger schaut diese "kritisch" durch. Da alle Aufgaben bestanden sind, erfolgt nun die feierliche Übergabe der Abzeichen. Anschließend müssen die Kinder noch ihre rechte Hand heben und einen Eid sprechen. Dieser ist natürlich auf Englisch, aber Antonia schlägt sich ganz Wacker. Viktoria dagegen sagt kein Wort.
Ganz stolz verlassen wir das Visitor Center und machen erst einmal ein Foto von den beiden Junior Rangern. Anschließend geht es noch einmal auf die Toiletten und dann zum Auto. Wir verstauen alle Sachen und fahren durch den Zion N.P. Am Tunnel müssen wir kurz warten, da vor uns ein Reisebus fährt, aber nach wenigen Minuten ist die Fahrt für uns frei. Eigentlich wollten wir noch die Wanderung zum Zion Overlook machen, aber zum einen ist es uns schon zu spät und zum anderen sind alle Parkplätze besetzt.
Und so fahren wir weiter bis zum Parkplatz des Many Pools Trails. Wir machen zunächst ein paar Fotos am Viewpoint und die Kinder flitzen herum und spielen miteinander. Auf einmal kommt eine Asiatin, die die ganze Zeit Fotos gemacht hat und eigentlich schon im Auto saß auf uns zu. Sie sagt, dass sie aus China kommt und unsere Kinder ganz toll und süß sind. Und sie schenkt den beiden je einen Anhänger (chinesischen Knoten), ähnlich dem Traumfänger, den wir vor einigen Tagen gekauft haben. Wir bedanken uns ganz überrascht und schon ist die Frau mit ihrem Partner auch schon weiter gefahren.
Wir nehmen unsere Rucksäcke und gehen an der Straße entlang bis wir den Abstieg in das Flussbett finden. Der Abstieg ist ziemlich steil und es liegen schon wieder lose Steine herum. Bevor Bianca wieder mit den Kindern hinfällt, bringt Matthias die beiden sicher nach unten. Anschließend steigt Bianca ohne Unfall hinunter.
Die Pools sind leider nur wenig mit Wasser gefüllt, aber es ist trotzdem sehr schön hier.
Allerdings ziehen immer mehr dunkle Wolken auf und es fängt auch an zu donnern. Als es auf einmal auch zu Blitzen anfängt, bekommt Viktoria Panik und Bianca geht mit ihr zusammen zum Auto zurück. Antonia und Matthias gehen noch ein wenig weiter.
Als es dann auch noch anfängt zu regnen, kehren die beiden jedoch um, und wir fahren weiter. Aufgrund des schlechten Wetters machen wir auch keinen weiteren Fotostopp. Lediglich am Zion NP Schild halten wir noch an, um das obligatorische Foto zu machen.
Es fängt jetzt richtig an zu schütten und so können wir die Landschaft auf der Fahrt nach Cannonville gar nicht genießen. Außerdem wird es auch langsam dunkel. Die Kinder malen und spielen im Auto und haben ihren Spaß. Als wir endlich am Red Canyon ankommen, ist es schon dunkel.
Gegen 20:15 Uhr kommen wir endlich in Cannonville an. Wir übernachten die nächsten zwei Tage im Grand Staircase Inn. Hier haben wir bereits mehrere Male übernachtet. Wir bekommen ein Zimmer in der zweiten Etage und obwohl das Motel von außen so unscheinbar aussieht, sind die Zimmer recht schön. Jedenfalls finden wir es nach dem Desaster in St. George richtig toll.
Wir packen unsere Koffer aus, soweit das aufgrund des begrenzten Platzes in der kleinen Kommode geht und richten uns gemütlich ein. Die Kinder essen noch ein paar Himbeeren, Kekse, Salat und Gurken. Gegen 22:30 Uhr gehen sie dann schlafen. Wir schreiben noch unsere Reiseberichte und sichern Fotos und die Route. Gegen 24:00 Uhr gehen dann auch wir schlafen.
Der achte Tag in Daten:
Datum
13.09.2015
Uhrzeit Utah: Mountain Daylight Time (MDT = UTC-6h)Motel
Grand Staircase Inn, Cannonville
Preis pro Nacht (2 Queen): USD 99,01 = EUR 89,00Eintritt
Zion Canyon N.P.Sonstige Ausgaben
Walmart in St. George: USD 49,04 = EUR 44,28Entfernung
159 Meilen
