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Tag 2: Organ Pipe Cactus N.M. - Ajo

Gestern Abend sind wir alle gleich gegen 22:00 Uhr eingeschlafen. Doch um 2:00 Uhr wird Bianca zum ersten Mal wach. Neben uns im Zimmer ziehen gerade Leute ein oder aus. Jedenfalls ist es unglaublich laut. Wir schlafen alle noch einmal ein, doch um 4:00 Uhr sind Bianca und Matthias endgültig wach. Bianca schreibt den Reisebericht und Matthias sichert die ersten Fotos. Kurz darauf kommt dann auch Viktoria zu uns ins Bett. Sie hat auch ausgeschlafen. Antonia fängt auf einmal an zu reden, so dass wir um 5:00 Uhr alle wach sind und ins Bad gehen.

Frühstück gibt es hier „leider“ erst ab 7:00 Uhr und so müssen wir noch die Zeit bis dahin rumkriegen. Wir packen unsere Koffer ein wenig um, um die Kühlbox frei zu haben für unsere Einkäufe.

Die Kinder gehen noch einmal an die Rezeption, um sich Wasser zu holen. Wir machen uns noch einen Kaffee im Zimmer und dann ist es auch schon 7:00 Uhr. Das heißt, wir können endlich zum Frühstücksbüffet gehen.

Es sind auch erst zwei weitere Männer dort, die uns gleich begrüßen und uns erklären, dass gerade wieder ein Hurrikan im Anmarsch ist. 10 Jahre nach Hurrikan Katrina nimmt jetzt Barry Kurs auf Louisiana.

Das Büffet ist nicht so toll. Es gibt ein paar Cerealien, Waffeln zum Selberbacken und Toast. Die Kinder nehmen sich Toast und packen die Scheiben in den Toaster. Aber selbst nach dreimaligem durchlaufen lassen durch den Toaster werden sie nicht kross. Selbst das Höherstellen des Bräunungsgrades hilft nicht. Also müssen wir das Toast so essen. Viktoria nimmt sich Marmelade dazu und Antonia Frischkäse. Dieser ist hier in seltsamen Tütchen verpackt, die man ausquetschen muss.

Wir versuchen auch noch die Muffins und süßen Teilchen, aber die sind auch nicht der Rede wert. Um 7:45 Uhr sind wir dann fertig. Wir gehen aufs Zimmer zurück und packen die Koffer zu Ende. Die Kinder gehen noch sechs Mal zur Eismaschine und befühlen die Kühlbox.

Gegen 8:00 Uhr können wir dann auschecken. Als erstes fahren wir zum Walmart, um dort die ersten Einkäufe zu tätigen. Wir suchen für Antonia Wanderröcke, da ihre aus dem letzten Jahr zu klein sind und an Viktoria vererbt wurden. Viktoria ist natürlich sauer und möchte auch einen neuen Rock haben. Also suchen wir drei Hosenröcke aus und die beiden gehen zur Umkleide, um sie anzuprobieren. Danach müssen wir noch ein paar Größen umtauschen und können uns mit zwei neuen Röcken im Wagen um die weiteren Einkäufe kümmern.

Wir kaufen Cola, Wasser, Sprudelwasser, Milch, Butter, Brot, Marmelade, Honig, Nutella, Cornflakes, Kekse und Chips. Die Kinder suchen sich noch Erbsenschoten und Bananen aus. Und dann nehmen sie natürlich noch eine Portion Kartoffelecken mit.

Während Matthias bezahlt, gehen die Damen mal wieder auf die Toilette. Anschließend bringen wir die Einkäufe ins Auto und machen uns endlich auf den Weg nach Ajo. Mittlerweile ist es 10:00 Uhr. Wir haben also fast zwei Stunden für den Einkauf gebraucht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Zeit das benötigt.

Der Weg nach Ajo ist recht unspannend. Wir fahren zunächst auf der Interstate 10 nach Westen und biegen dann auch den Highway 85 ab. Das Wetter wird zunehmend schlechter. Es wird immer bewölkter und zwischendurch fallen auch ein paar Regentropfen. Gegen 11:40 Uhr erreichen wir Ajo. Die Stadt sieht ziemlich trist und verlassen aus. Viele Geschäfte sind geschlossen und es wirkt alles ein wenig heruntergekommen, obwohl ein paar schöne Gebäude dazwischenstehen.

Wir fahren zu unserem Hotel, da wir schauen wollen, ob wir vielleicht schon einchecken können. Das Hotel ist eine alte Grundschule, die umgebaut wurde. Es gibt einen schön angelegten Innenhof, in dem Granatapfel- und Feigenbäume wachsen.

 

Wir gehen zur Rezeption und fragen nach unserem Zimmer. Aber leider ist es noch nicht fertig. Das Hotel war gestern komplett ausgebucht und die Zimmer müssen jetzt erst gereinigt werden. Wir bekommen aber schon unseren Türcode, damit wir nachher direkt ins Zimmer gehen können.

Im Innenhof gibt es auch ein aus Steinen gelegtes Labyrinth. Das Laufen die Kinder natürlich auch noch ab. Sie legen ein paar Steine dazu und dann kann los gehen in Richtung Organ Pipe Cactus NM. Kurz vor Beginn des Parks gibt es noch eine Kontrollstelle der US Border Patrol. Wir befinden uns ja auch ziemlich dicht an der mexikanischen Grenze. Aber Autos, die Richtung Mexiko fahren, werden nicht kontrolliert. Nur diejenigen, die aus Richtung Mexiko kommen.

Um 12:45 Uhr erreichen wir dann das Kris Eggle Visitor Center. Wir gehen hinein und werden gleich von der Rangerin begrüßt. Sie sieht, dass die Kinder ihre Junior Ranger Hefte in der Hand halten, die wir in Deutschland bereits ausgedruckt und begonnen haben. Da wir aber noch nicht alle Aufgaben gelöst haben, können wir es noch nicht abgeben. Wir gehen in die Ausstellung, schauen uns um und Antonia löst eine weitere Aufgabe.

Eigentlich wollten wir hier auch unseren National Park Pass kaufen. Aber das Gerät ist heute kaputt, so dass sie keinen Pass ausstellen kann. Wir kommen heute also umsonst hinein und sollen den Pass einfach im nächsten Park kaufen.

Anschließend laufen wir noch den kurzen Nature Trail direkt am Visitor Center, wo wir an etlichen Kakteen und sonstigen Pflanzen vorbei kommen, so dass die Kinder schon eine Reihe ihres Bingos voll haben.

Aber wir möchten natürlich auch noch den Park sehen. Also steigen wir ins Auto, um den Ajo Mountain Loop zu fahren. Die Rangerin meinte, dass dieser etwa 2 Stunden dauern würde, mit Fotostopps etwa 3 Stunden. Da das Visitor Center um 17:00 Uhr schließt, hätte sie uns auch schon die Abzeichen mitgegeben. Wir lehnen aber dankend ab, denn die Kinder wollen ja, dass ihre Hefte kontrolliert und sie vereidigt werden können. Außerdem könnten wir die Abzeichen zur Not auch morgen noch abholen.

Der Ajo Mountain Loop ist eine unbefestigte Straße. Es geht über Schotter, aber trotzdem ist die Straße gut zu befahren. Zu Beginn ist die Straße noch beidseitig zu befahren, dann wird sie zu einer Einbahnstraße. Während wir zu Beginn auf der Straße durch den Park noch sehr viele Autos gesehen haben, die wahrscheinlich alle nach Mexiko gefahren sind, sind wir jetzt ganz allein hier. Ganz am Anfang sehen wir noch ein Auto an einem Flußbett parken, danach aber keins mehr.

Am Anfang sehen wir sehr viele Saguaros und Cholla Kakteen. Von den namensgebenden Orgelpfeifen Kakteen gibt es noch keine zu sehen. Erst als wir auf die Einbahnstraße fahren, kommen sie langsam zum Vorschein. Sobald wir davon große Exemplare sehen, halten wir an und machen Fotos.

Viktoria hat viel Spaß und steigt immer wieder mit aus und macht auch mit dem Kinder-Fotoapparat ihre Fotos. Antonia dagegen hat überhaupt keine Lust. Wenn es geht, bleibt sie im Auto sitzen. Es ist ihr zu warm, die trockenen Büsche pieksen sie und die Fliegen oder anderen Insekten stören sie, weil sie immer zu ihr fliegen. Obwohl das Thermometer im Auto 103° Fahrenheit, also 39° Celsius anzeigt, kommt es uns gar nicht so warm vor.

Wir halten immer wieder an und machen Fotos von den schönen Kakteen. Um 15:00 Uhr erreichen wir den Trailhead zum Ajo Mountain Arch. Der Weg ist etwa 2 km lang, geht aber 61 m ziemlich steil bergauf.

Bianca, Viktoria und Matthias würden gern dorthin wandern. Antonia weigert sich aber. Es ist ihr zu warm und sie hat Angst vor den stechenden Flöhen (sagt sie). Das mit der Hitze stimmt allerdings nicht so ganz. Da die Sonne hinter den Wolken verschwunden ist, ist es eigentlich ganz angenehm und es geht auch ein bisschen Wind. So angenehm wie heute werden wir es auf der Wanderung bestimmt die nächsten Tage nicht mehr haben.

Aber was sollen wir machen. Es ist der erste Tag im Urlaub und wir werden Antonia ein bisschen Zeit zum Eingewöhnen geben. Wir steigen also etwas frustriert wieder ins Auto, denn das wäre die einzige richtige Wanderung hier im Park gewesen. Außerdem gibt es im Auto auch Gemaule, weil Bianca und Viktoria bei ihren diversen kurzen Fotostopps zwei Dinge des Bingos gesehen haben, die Antonia jetzt nicht ankreuzen kann, weil sie ja nur im Auto sitzt. Und eine Vogelfeder kann man aus dem Auto nun mal nicht erkennen.

Die Landschaft verändert sich auf der Fahrt zusehends. Mal sehen wir viele Orgelpfeifen Kakteen, dann wieder Agaven. Später tauchen dann wieder Cholla Kakteen und später auch die knuffigen Teddybär Chollas auf.

Gegen 16:20 Uhr erreichen wir wieder das Visitor Center. Als wir dort ankommen beginnt gerade ein Film über den Park. Also gehen wir in den kleinen Kinosaal und schauen uns diesen an. Anschließend gehen wir zur Rangerin, die die Hefte der Kinder kontrolliert. Die Aufgaben sind zutreffend gelöst. Auch die Spuren sind richtig. Sie meint dabei gäbe es manchmal Schwierigkeiten zwischen der PackRat und dem Javelina. Außerdem ist sie verwundert, wie viele Aufgaben die Kinder gelöst haben. Aber wir haben uns die Hefte ja auch schon zu Hause ausgedruckt und vorgearbeitet.

Die Kinder werden dann vereidigt und sie bekommen einen Anstecker und einen Aufnäher. Außerdem bekommen die Kinder noch ein weiteres Heft. Sie müssen vier Nationalparks in Arizona besuchen und Stempel in dieses Heft bekommen. Dann gibt es ein Arizona Explorer Abzeichen hierfür. Das gilt jedoch nur für Arizona Parks. Aber das sollten wir trotzdem schaffen.

Vor dem Visitor Center machen wir ein Foto der stolzen Junior Ranger. Danach steigen wir wieder ins Auto und machen uns auf den Rückweg. Wir halten noch am Parkeingang, um auch hier ein Foto zu machen.

Dann fahren wir durch den Kontrollpunkt der Border Patrol. Wir können jedoch passieren. Es ist kein Beamter zu sehen, der uns anhalten und die Pässe sehen möchte. Sie sitzen alle in ihren Autos.

In Ajo halten wir am Ortsschild an. Danach stoppen wir noch kurz an den Murals.

An der historischen Plaza und den beiden Kirchen halten wir auch noch kurz an. Da Antonia jedoch im Auto eingeschlafen ist, können wir uns nur kurz umschauen. Außerdem steht die Sonne auch ungünstig, so dass wir wohl morgen noch einmal wiederkommen werden.

Wir fahren zurück zum Motel und wecken Antonia auf. Dann tragen wir unsere gesamten Sachen ins Motel. Wir schauen uns im Zimmer um und finden es toll. Wir haben eine kleine Küchenzeile, jedoch jedoch das Zimmer ohne Kühlschrank gebucht. Es gibt eine kleine Sitzecke und eine eingebaute Kommode, auf der wir unsere Koffer legen können. Am besten finden die Kinder jedoch die Betten. Denn hier liegen kleine Kissen in Form eines Javelinas. Und die Kinder spielen gleich mit den kleinen Schweinchen.

Wir gehen noch kurz zur Eismaschine. Es ist ganz lustig hier, denn alle Türen sind mit digitalen Schlössern versperrt und wir müssen uns immer irgendwelche Zahlencodes merken. Die Eismaschine hier ist riesig. Anstatt einen Knopf zu drücken, damit die Eiswürfel herausfallen, gibt es hier einen großen Container, aus dem man sich das Eis mit einer Schaufel herausnehmen kann.

Wir gehen wieder zurück zum Zimmer und trinken erst einmal etwas Kaltes und essen dann. Die Kinder und Matthias essen Cornflakes und Bianca Brot mit Cheddar. Antonia schmeckt das labbrige Brot gar nicht. Aber Viktoria isst später noch eine Scheibe mit Himbeermarmelade.

Nach dem Essen spielen die Kinder noch ein wenig auf dem Bett. Bianca wäscht schnell noch das Geschirr ab, während Matthias Fotos sichert. Aber irgendwie werden wir alle müde und so gehen die Kinder um 19:40 Uhr ins Bett. Wir wollen noch ein bisschen die Reiseberichte schreiben und die Route sichern. Aber auch wir schlafen immer wieder im Sitzen ein, so dass wir dann auch um 20:30 Uhr schlafen gehen.


Der zweite Tag in Daten:

Datum
13.07.2019
Uhrzeit Arizona: Mountain Standard Time (MST = UTC-7h)

Hotel
Sonoran Desert Inn , Ajo (gebucht über sonorancc.com )
Preis pro Nacht (Standard, 2 Queen): USD 101,97 = EUR 92,33

Eintritt
America the Beautiful (Annual Pass) (USD 80,00 = EUR 72,44 - kaufen wir erst später)
Organ Pipe Cactus N.M. (USD 25,00 - im Annual Pass enthalten)

Sonstige Ausgaben
Walmart in Phoenix: USD 94,97 = EUR 85,99

Entfernung
195 Meilen

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