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Tag 20: Sentier des Roches, Elsass

Nach dem anstrengenden und aufregenden Tag gestern, schlafen wir heute etwas länger. Bianca steht erst um 6:00 Uhr auf. Sie setzt sich ins Wohnzimmer an den Esstisch und schreibt den Reisebericht. Kurze Zeit später steht auch Matthias auf.

Wir machen uns schon einen Kaffee und warten, dass die Kinder aufwachen. Aber sie schlafen tief und fest. Um 9:00 Uhr wecken wir sie dann so langsam. Antonia wird sehr schnell wach und kommt die Leiter nach unten geklettert. Viktoria braucht ein bisschen länger, aber dann kommt sie auch nach unten.

So können wir um 9:30 Uhr frühstücken. Es gibt Brot, Croissants, Cornflakes und Joghurt.

Nach dem Essen ziehen sich die Kinder an. Und gegen 10:45 Uhr können wir dann die Wohnung verlassen. Wir müssen mit der Kühlbox bis zu unserem Auto außerhalb der historischen Altstadt laufen. Als alles verstaut ist, können wir endlich losfahren.

Wir verlassen Riquewihr und machen uns auf den Weg zum Col de la Schlucht. Der Weg führt an Weinbergen vorbei und durch andere kleine Ortschaften mit alten historischen Stadtkernen. Das sieht wirklich sehr schön aus.

In Wihr-au-Val (Weier im Tal) halten wir bei einem Bäcker. Denn wenn wir schon in Frankreich sind, dann wollen wir auch einmal original französisches Baguette und Croissants essen. Die von heute morgen waren ja noch aus Rust. Wir halten also an einem Parkplatz und gehen zur Boulangerie. Zuerst tun wir uns ein bisschen schwer mit der Bestellung, aber zum Glück kann die Verkäuferin auch deutsch. „Normales“ Baguette gibt es leider nicht mehr und so nehmen wir ein Mohn Baguette, ein Croissant für Viktoria und ein Schokoröllchen für Antonia.

Mit den Einkäufen geht es dann zurück zum Auto und weiter zum Col de la Schlucht. Und die Backwaren schmecken wirklich toll. Wir müssen Viktoria versprechen, noch einmal zum Bäcker zu gehen.

Als wir uns den Vogesen nähern, wird die Straße immer kurviger und steiler. Es sind eine Menge Motorrad- und Radfahrer unterwegs. Um 12:00 Uhr kommen wir dann am Col de la Schlucht an. Es gibt hier riesige Parkplätze, die aber alle gefüllt sind. Wir fahren von einem zum anderen Parkplatz, finden aber keinen Platz. Erst als uns eine Familie entgegenkommt und wir sie ansprechen, haben wir einen Parkplatz. Da dies jedoch kein offizieller Parkplatz ist und wir halb auf dem Bürgersteig parken, parken wir lieber noch einmal um, als ein anderer Platz frei wird.

Wir packen Getränke in die Rucksäcke und etwas zu essen. Außerdem cremen wir die Kinder noch ein. Dann kann es endlich losgehen. Mittlerweile ist es 12:40 Uhr und es sind ca. 30 Grad. Wir laufen zum Restaurant und Infozentrum, denn hier startet unsere Wanderung auf dem Sentier des Roches.

Am Anfang geht es einen Weg durch den Wald recht angenehm und sanft bergauf.

Der Weg wird zunehmend schmaler und es gibt die ersten Halterungen an den Felsen, weil es auf der anderen Seite steil hinunter geht.

Im Internet hatten wir gelesen, dass es sich hierbei um eine der gefährlichsten Wanderungen handeln soll und man diese nicht mit Kindern machen soll. Aber nach dem was unsere beiden Mädels in der sächsischen Schweiz und auch in den USA immer gewandert sind, sollte das kein Problem sein. Auf jeden Fall fängt bei den beiden der Spaß erst an, wenn man die Hände zu Hilfe nehmen muss.

Neben den Haltegriffen gibt es auch immer wieder schmale Brücken, über die wir gehen müssen, um Felsspalten zu überwinden. Auch über Felsbrocken müssen wir klettern. Das Ganze macht Spaß, ist aber auch anstrengend. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht stürzen. Besonders gefährlich erscheint uns die Wanderung jedoch nicht.

Da die Kletterei bei den Temperaturen ziemlich anstrengend ist, legen wir immer wieder kleine Pausen ein. Auf dem Weg ist ziemlich viel los. Was ja auch verständlich ist, weil der Parkplatz so voll war. Das Ganze hat wieder einmal etwas von Volkswandertag, auch wenn nicht ganz so viele Leute unterwegs sind, wie auf der Drei-Schluchten-Wanderung. Die meisten Leute, denen wir hier begegnen sind Franzosen. Aber wir treffen auch Deutsche und Holländer. Kinder sind recht wenige unterwegs.

Wir kommen auch zu kleinen Höhlen und Felsspalten, durch die wir klettern müssen und auch an Wasserfällen kommen wir vorbei. An einem füllt Viktoria auch wieder ihre Wasserflasche auf, weil ihr das frische Quellwasser am besten schmeckt.

Gegen 15:15 Uhr haben wir das Ende des Felsenpfades erreicht. Jetzt müssen wir noch querfeldein durch den Wald gehen, um zum Gipfel zu kommen. Der Waldweg geht ziemlich steil bergauf. Denn auf dem Felsenpfad haben wir nicht viele Höhenmeter geschafft, da es immer bergauf und bergab ging. Also müssen wir die Meter auf der verbleibenden Strecke machen.

Im Zickzack geht es bergauf und wir kommen ganz schön ins Pusten. Nur mit Hilfe von Orangensaft können die Kinder motiviert werden, weiter zu laufen.

Um 16:00 Uhr erreichen wir dann den Gipfel. Wir sind ein bisschen enttäuscht, denn wir hatten erwartet, dass es hier ein Gipfelkreuz gibt. Stattdessen erwartet uns nur eine Wiese. Und die Aussicht ist auch nicht berauschend. Aber der Weg war schön.

Die Kinder sind enttäuscht und so stellen sie sich selbst als Gipfelkreuz auf die höchste Stelle. Und zum Schluss bauen sie mit Matthias ein Gipfelkreuz aus Stöcken und Gräsern.

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es dann wieder zurück zum Auto. Allerdings nicht mehr über den Sentier des Roches, sondern bequem durch den Wald.

Das Ganze dauert 40 Minuten und so sind wir um 17:00 Uhr wieder am Auto.

Der Parkplatz hat sich merklich geleert. Und auch wir sehen zu, dass wir langsam wieder nach Hause kommen. Wir verstauen unsere Sachen, holen kalte Getränke aus der Kühlbox und dann geht es los. Auf dem Rückweg halten wir noch bei einem Bäcker. Aber er hat keine Cr0issants mehr und auch keine Baguettes.

Gegen 18:20 Uhr sind wir dann wieder in Riquewihr. Wir suchen uns einen Parkplatz und laufen zur Wohnung. Die Altstadt ist gut gefüllt und in den Restaurants herrscht Betrieb. Eigentlich wollten wir heute Abend essen gehen, aber die Kinder haben im Auto sehr viel Süßigkeiten gegessen.

Gegen 19:00 Uhr entscheiden wir uns dann doch, ins Restaurant zu gehen. Wir suchen eins, in dem es Pizza und Flammkuchen gibt und wo man draußen sitzen kann. Die Bestellung gestaltet sich aufgrund unserer nicht vorhandenen Französischkenntnisse schwierig. Aber zum Schluss haben wir einen original Flammkuchen für Bianca und Antonia, einen gratinierten Flammkuchen für Matthias sowie ein Kindermenü für Viktoria bestellt. Das Kindermenü besteht aus Pommes, Nuggets und einer Kugel Eis. Zusätzlich gibt es noch Getränke für alle.

Bei der Bestellung ist uns ein Mann vom Nebentisch behilflich. Er kommt aus Sachsen und lebt seit 15 Jahren in Riquewihr. Das Essen ist lecker und zum Nachtisch isst Antonia Vanilleeis und Viktoria Himbeereis.

Der Mann vom Nebentisch wird immer aufdringlicher und wir sind froh, als er endlich Besuch von einem Freund bekommt. Wir laufen noch ein bisschen durch die Stadt, um Fotos zu machen, doch Viktoria ist müde und möchte ins Bett. Also gehen Bianca und Viktoria in die Wohnung zurück. Matthias und Antonia schlendern noch durch die Stadt.

Die Kinder schauen noch ein bisschen Robin Hood, dann gehen sie auch schlafen. Mittlerweile ist es auch schon wieder nach 22:00 Uhr. Wir gehen auch ins Bett und Bianca schreibt noch bis 0:30 Uhr am Reisebericht. Danach fallen ihr auch vor Müdigkeit die Augen zu.


Der 20. Tag in Daten:

Datum
29.07.2020

Unterkunft
Ferienwohnung , Riquewihr/Frankreich (gebucht über airbnb.de )
Preis pro Nacht (Wohnung): EUR 99,09

Entfernung
96 km

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