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Tag 7: Sidestep Canyon, Yellow Rock

Heute haben wir nur ein leichtes Programm vor, daher klingelt uns der Wecker erst um 6:30 Uhr aus dem Schlaf. Gegen 7:00 Uhr stehen wir dann auch auf. Wir sind doch noch etwas geschafft. Die Eismaschine wird zwar durchgehend seit ca. 5:00 Uhr benutzt, aber es ist nicht so störend, dass wir das Zimmer wechseln wollen. Und wir haben es schließlich auch nicht so weit, wenn wir unsere Kühlbox auffüllen wollen.

Wir gehen noch zur Rezeption, um unseren Kaffee zu holen und hier in Page gibt es auch das erste Mal Teebeutel. Den Kaffee mit Kaffeeweißer kann Bianca nämlich nicht mehr sehen. Hier steht auch ein PC, der von den Gästen genutzt werden kann. Leider ist hier immer viel Betrieb. Aber da wir heute nicht unbedingt früh los müssen, warten wir noch ein wenig, bis er frei ist. Wir schauen nach unseren Emails und schreiben noch kurz den Eltern, dass es uns gut geht.

Dann machen wir uns aber endlich auf in Richtung Cottonwood Canyon Road. Die Straßenverhältnisse sind ganz gut, aber es gibt einige Stellen, an denen die Straße wie ausgespült aussieht. Sie wurde aber an den schlimmen Stellen schon wieder repariert.

Unser erstes Ziel heute ist der Yellow Rock. Allerdings wollen wir noch nicht hinaufklettern, sondern ihn erst einmal von weitem betrachten. Schon beim Fahren auf der Cottonwood Canyon Road können wir den Yellow Rock erkennen. Wir sind zwar schon oft hier lang gefahren, haben aber noch nie besonders auf diesen gelben Berg geachtet. Um den Yellow Rock besser betrachten zu können, biegen wir nach 22,7 km (14,1 Meilen) auf die Brigham Plains Road ab. Die Straße sieht ziemlich gefährlich aus, an den Seiten geht es ziemlich steil und tief bergab. Und einige Male muss Bianca aussteigen, um große Steine aus dem Weg zu räumen. Aber davon lassen wir uns nicht abhalten. Wir fahren weiter den Berg hinauf und können von hier oben wunderbar auf den Yellow Rock hinüberschauen. Den Aufstieg wollen wir allerdings erst heute Nachmittag angehen, denn die Farben des Yellow Rock sollen am späten Nachmittag am besten aussehen.

Daher fahren wir die 22,7 km auf der Cottonwood Canyon Road wieder zurück. Wir kommen an der Seitenstraße vorbei, die zu den Wahweap Hoodoos und zum Sidestep Canyon führt. Hier werden wir nachher links abbiegen. Jetzt wollen wir aber erst einmal zur Paria Contact Station fahren. Wir biegen also auf den Highway 89 ab und fahren die wenigen hundert Meter zur Ranger Station. Im Moment steht kein einziges Auto da, die Lotterie ist ja auch schon um 9:00 Uhr (d.h. 8:00 Uhr Utah Zeit) gewesen. Wir haben den Ranger also ganz für uns allein. Zunächst fragen wir nach Permits für die Coyote Buttes South. Hier wollen wir übermorgen hin. Eigentlich gibt es die Permits nur einen Tag im Voraus. Da sich hierher noch nicht so viele Besucher verirren, sind noch genügend Permits vorhanden und wir bekommen sie heute schon ausgestellt. Wir bezahlen die USD 10,00 und fragen auch noch nach den Straßenverhältnissen. Der Ranger fragt nach unserem Auto und wir sagen, dass wir einen Toyota Highlander haben. Er nickt und sagt, dass dies kein Problem darstellen sollte. Der Weg sei zwar sandig, aber mit 4WD und High clearance sollte es kein Problem darstellen. Danach erkundigen wir uns nach dem Weg zu den Wahweap Hoodoos. Wir haben gelesen, dass die Straße von der Cottonwood Canyon Road aus nicht mehr befahrbar sei und die Zufahrt durch das BLM verboten wird. Der Ranger meint jedoch, dass er davon nichts gehört habe. Wir könnten die Straße ruhig nehmen. Auch dass es sich hier um Privatland handeln solle, stimmt nicht. Die Gatter sind lediglich für die Kühe da. Wenn ein Tor geschlossen sei, sollten wir durchfahren und es danach wieder schließen. Wenn es offen ist, sollten wir es offen lassen.

Nachdem wir uns alle Informationen geholt haben, machen wir uns endlich auf den Weg. Wir fahren wieder zurück zur Cottonwood Canyon Road und biegen auf die kleine Straße ab. An dieser Stelle sind wir vor genau einer Stunde schon gewesen. Aber das macht nichts, wir haben jetzt auch einige Informationen erhalten, die uns weiter helfen werden.

Nach 15,2 km (9,5 Meilen) erreichen wir den Abzweig zum Sidestep Canyon. Hier müssen wir eine Felsstufe überwinden, bei der wir vorher lieber erst aussteigen, um zu schauen, wie es auf der anderen Seite weitergeht. Bianca weist Matthias ein und dann geht es die letzten Meter bis zu einem Zaun, an dem wir unser Auto parken. Der Sidestep Canyon befindet sich auf der linken Seite, aber zunächst gehen wir nach rechts. Hier befindet sich das sog. Rainbow Valley. Schon von oben können wir die vielen Hoodoos sehen.

Wir packen unsere Rucksäcke und klettern zu den Hoodoos hinunter. Die Hoodoos befinden sich hier auf unterschiedlichen Ebenen. Wir müssen immer wieder zwischen ihnen herum klettern und einige Höhenunterschiede überwinden. Wahrscheinlich könnte man von hier aus auch ins White Valley laufen. Aber da wir nicht genau wissen, ob das möglich ist, vielleicht stehen wir ja irgendwann vor einer Abbruchkante, die nicht überwunden werden kann, entscheiden wir uns, zum Auto zurückzugehen. Natürlich nicht, ohne vorher ausreichend Fotostopps eingelegt zu haben.

Am Auto machen wir dann noch einmal eine kurze Pause, um uns mit kühlen Getränken zu versorgen. Mittlerweile ist es 11:30 Uhr und wahrscheinlich um die 30° C warm. Nachdem wir uns etwas erholt haben, geht es nun nach links zum Sidestep Canyon. Wir laufen den Zaun entlang und kommen so direkt auf den Canyonrand zu. Hier kann man bereits die Hoodoos sehen. Nachdem wir einen Sandhügel erklommen haben, können wir auf eine Art Amphitheater hinunter schauen. Hier stehen lauter Hoodoos in allen möglichen Farben und Größen.

Leider gibt es keinen Weg hinunter, jedenfalls keinen, der für uns ungefährlich aussieht. Außerdem würden wir beim Klettern die schönen Sandformationen zerstören. Insofern genießen wir den Blick (leider nur) von oben.

Wir gehen den Sandhügel wieder nach oben und halten uns jetzt rechts. Hier stehen auch einige sehr schöne Hoodoos, die wir uns noch aus der Nähe anschauen wollen.

Nachdem wir etliche Fotos geschossen haben, gehen wir zum Auto zurück. Schließlich wollen wir jetzt noch zum Yellow Rock.

Wir fahren also die Straße zurück zur Cottonwood Canyon Road und fahren die ca. 24 km zu der Stelle, an der wir heute Morgen schon einmal waren. Wir parken unseren Wagen und tragen uns ins Trailregister ein. Schnell werden noch Getränke in den Rucksack gepackt und dann geht es los. Zunächst müssen wir den Cottonwood Creek durchqueren. Dieser führt an dieser Stelle jedoch sehr viel Wasser, so dass wir hier nicht trockenen Fußes durchkommen würden. Wir schlagen uns also nach rechts, da es so scheint, als wäre hier weniger Wasser im Creek. Der Schein trügt jedoch, denn wir sind an einem kleinen Seitenarm entlang gelaufen. Als wir diesen überquert haben, stehen wir wieder vor dem breiteren Creek. Da der Yellow Rock vom Parkplatz aus gesehen links ist, laufen wir also wieder zurück, um eine bessere Stelle zum Überqueren zu finden. Dabei müssen wir uns durch das dichte Unterholz schlagen, was das Vorankommen ziemlich erschwert. Die kleinen Äste peitschen uns an Arme und Beine, was ziemlich schmerzhaft ist. Nach einer Weile entdecken wir Fußspuren im Schlamm des Creeks. Hier scheinen schon einige Leute den Creek überquert zu haben. Hier ist zwar weniger Wasser, dafür aber viel Schlamm. Macht nichts, wir wollen hier endlich rüber.

Danach geht es dann auf einen Seitencanyon zu. Hier ist auch schon der steile Aufstieg zum Yellow Rock zu sehen, wobei man den Yellow Rock selbst von hier nicht mehr sehen kann. Der Aufstieg erweist sich als ziemlich schweißtreibend und ist auf dem losen Geröll auch ziemlich rutschig und gefährlich. Durch die anstrengenden Wanderungen der letzten beiden Tage, die wir noch in den Beinen haben, kommen wir hier ganz schön ins Pusten.

Als wir den steilen Aufstieg geschafft haben, treffen wir einen Mann, der sich gerade wieder an den Abstieg wagt. Er erzählt uns, dass er gerade vom Yellow Rock zurückkommt, aber ziemlich enttäuscht sei. Für ihn wäre es eigentlich eines der Highlights des Urlaubs gewesen, aber die Farben, die er hier vorgefunden hätte, hätten ihn schwer enttäuscht. Wir verabschieden uns, denn der Mann musste weiter. Seine Frau hat die ganze Zeit unten auf ihn gewartet. Wir schauen uns beide fragend an - das müssen einige Stunden gewesen sein.

Wir überlegen kurz, ob wir wirklich weiter gehen sollen. Eigentlich sind wir auch schon sehr geschafft und wenn die Anstrengung dann den Weg nicht wert ist. Aber wir entscheiden uns, weiter zu laufen. Wir wollen uns selber ein Bild machen. Wir laufen die Abbruchkante weiter und dann können wir den Yellow Rock endlich sehen. Der Weg sieht noch sehr weit aus.

Gegen 16:00 Uhr kommen wir am Fuße des Yellow Rocks an. Und wir sind begeistert. Der Yellow Rock erstrahlt förmlich in allen möglichen Gelbtönen.

Die Einschätzung des Mannes, den wir getroffen haben, können wir überhaupt nicht teilen und wir sind froh, hierher gekommen zu sein. Aber vielleicht sind das auch die zwei Stunden, die hier den Unterschied machen. Die Sonne steht jetzt schon wesentlich tiefer. Wir gehen um den Berg herum und suchen uns eine Stelle, die relativ flach aussieht. Hier wollen wir den Gipfel des Berges erklimmen. Als wir den Berg hinaufklettern, können wir die unterschiedlichen Farben sehen, die sich hier durch das Gestein ziehen - alle möglichen Gelb- und Rottöne.

Am Gipfel ankommen können wir sehen, dass der Yellow Rock auf der anderen Seite gar nicht mehr so gelb ist. Hier überwiegen eher weiße Farben. Teilweise sieht es aus, als hätte jemand Farbeimer ausgekippt. Es ziehen sich weiße und rötliche Farben durch das gelbe Gestein.

Wir können gar nicht mehr aufhören Fotos zu machen, so schön ist es hier. Aber mittlerweile ist es bereits 17:00 Uhr und wir müssen wieder an den Abstieg denken.

Das letzte steile Stück möchten wir nicht im Dunkeln laufen müssen und unsere Stirnlampe liegt natürlich im Auto. Bis zum steilen Abstieg kommen wir auch schnell voran, auch wenn wir das eine oder andere Mal den Weg, den wir auf dem Hinweg gelaufen sind, verpassen. Kurz vor dem steilen Abstieg ruhen wir uns noch einmal kurz aus, dann geht es aber los. Der Abstieg erweist sich als ziemlich schwierig, denn auf den kleinen Steinchen kommen wir schnell ins Rutschen. Das eine Mal rutscht Bianca auch so doll aus, dass Matthias sie gerade noch so zu fassen bekommt, bevor sie einige Meter nach unten rutscht. Das gibt bestimmt blaue Flecken!

Unten angekommen machen wir uns gleich auf die Suche nach einer Stelle zum Überqueren des Cottonwood Creeks. Danach müssen wir noch einige Meter durchs Unterholz laufen, bis wir auf die Idee kommen, nicht durchs Unterholz zum Auto zu laufen, sondern einfach an der Straße entlang zu laufen. Dies ist natürlich wesentlich einfacher und angenehmer.

Endlich kommen wir am Auto an und gönnen uns erst einmal ein kühles Getränk. Dann geht es auch wieder die Cottonwood Canyon Road zurück zum Highway 89. Nach ca. einer Stunde kommen wir im Motel 6 in Page an. Nach einer ausgiebigen Dusche fahren wir noch einmal in die Stadt. Eigentlich wollten wir zu Pizza Hut fahren, aber wir haben gelesen, dass die Pizza bei Strombolli's gut sein soll, also wollen wir sie einfach mal ausprobieren. Die Terrasse vor dem Lokal ist bis auf den letzten Platz gefüllt, also muss das Essen ja gut sein.

Wir bestellen eine große Pepperoni Pizza, auf die wir 25 Minuten warten müssen. Also fahren wir in der Zwischenzeit noch Tanken und zum Safeway, um ein paar Getränke zu kaufen.

Mit der riesigen Pizza fahren wir dann wieder ins Motel und machen es uns auf dem Bett gemütlich. Eigentlich sollte ja heute ein nicht ganz so anstrengender Tag sein, da wir morgen wieder eine größere Wanderung auf dem Plan haben. Aber nach der Wanderung zum Red Canyon und zur Subway sowie heute hinauf zum Yellow Rock, sind die Beine ganz schön schwer. Wir lesen noch ein wenig in den Berichten und Karten für die morgige Wanderung und gehen dann gegen 1:00 Uhr schlafen.


Der siebente Tag in Daten:

Datum
11. September 2006

Motel
Motel 6, Page
Preis pro Nacht (Standard 2 Full Beds): USD 63,00 = EUR 50,41

Eintritt

Sonstige Ausgaben
Tanken bei Page Food Market in Page: USD 33,45 = EUR 26,77
Safeway in Page: USD 12,52 = EUR 10,02
Safeway in Page: USD 7,14 (bar bezahlt)
Pizza bei Strombolli's in Page: 14,26 (bar bezahlt)

Entfernung
233 km

GPS-Track und Höhenprofil

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