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Tag 10: Pinnacles N.P. West (Balconies Cave) - Fresno

Der Wecker klingelt wie immer um 5:20 Uhr. Zum schreiben der Reiseberichte bleibt heute aber keine Zeit. Wir müssen heute abreisen und wollen auch möglichst früh zu unserem heutigen Tagesziel. Also stehen wir auf und packen anschließend die restlichen Sachen in den Koffer.

Gegen 6:00 Uhr werden dann die Kinder geweckt. Sie sind sehr müde und kommen nur schwer aus dem Bett. Antonia steht allerdings als Erste auf. Während sich die Kinder fertig machen, deckt Bianca schon einmal den Frühstückstisch.

Um 7:00 Uhr können wir dann frühstücken. Es gibt wie immer Toast, Toasties und Cerealien. Und auch die restliche Melone müssen wir essen. Da es aber noch eine halbe Melone ist, schaffen wir nicht alles. Und auch das übrig gebliebene Ben & Jerry's Eis muss gegessen werden. Aber es findet in Antonia einen dankbarer Abnehmer.

Nach dem Frühstück packen wir die restlichen Sachen zusammen. Wir räumen den Kühlschrank leer und verstauen alles in der Kühlbox. Wir haben auch ein paar Eiswürfel gemacht, die hoffentlich den Tag über halten.

Um kurz vor 8:00 Uhr sind wir dann soweit, dass wir unsere Sachen zum Auto bringen können. Die Kinder verabschieden sich noch von "Hundi". Nach einem weiteren Rundgang durchs Haus lassen wir unsere Schlüssel auf dem Sideboard liegen und schließen die Tür. Jetzt ist es Zeit, die schöne Unterkunft zu verlassen.

Wir machen uns auf unseren etwa 120 km weiten Weg. Heute wollen wir in den Pinnacles National Park. Dieser Park besteht aus zwei Teilen, der westlichen und der östlichen Seite, die beide jedoch nicht miteinander verbunden sind. Wir mussten uns daher im Vorfeld für eine der beiden Seiten entscheiden. Und wir haben uns für den östlichen Teil entschieden. Bei der Vorbereitung haben wir gelesen, dass dieser Park im Vergleich zu den anderen großen National Parks in Kalifornien zwar relativ unbekannt ist, aber trotzdem soll er, insbesondere auch am Wochenende, sehr voll sein. Und da heute Samstag ist, versuchen wir möglichst früh da zu sein.

Bevor es so richtig losgeht, tanken wir noch einmal. Auf der Fahrt lesen die Kinder. Viktoria ist ganz fasziniert von ihrem "Tribute von Panem" Buch und Antonia liest auf Onleihe auf dem iPad. Gegen 10:00 Uhr erreichen wir den Eingang zum Park. Wir zeigen unseren Parkpass und den Ausweis vor und bekommen einen Parkplan. Am Eingang steht ein Schild, dass einige Parkplätze bereits wegen Überfüllung geschlossen sind. Dazu gehören die Moses Spring Parking Area, Bear Gulch Nature Center und die Old Pinnacles Parking Area. Das sind natürlich genau die Bereiche, in die wir wollten.

Wir lassen uns davon erst einmal nicht verunsichern und fahren trotzdem in den Park hinein. Als erstes kommen wir am Campingplatz vorbei. Dieser ist zwar gut gefüllt, aber nicht übermäßig voll. Als wir die Parkstraße weiter fahren, kommen wir immer wieder an größeren Haltebuchten vorbei, die auch schon alle besetzt sind. Das lässt nichts Gutes erahnen.

Als wir am Bear Gulch Nature Center, dem Visitor Center, vorbeikommen, steht hier schon eine Rangerin, die wild gestikuliert und zu verstehen gibt, dass hier alle Parkplätze belegt sind. So langsam sind wir ein bisschen genervt, aber wir fahren trotzdem die Parkstraße bis zum Ende. Hier befindet sich die Moses Spring Parking Area. Von hier wollten wir eigentlich unsere Wanderung starten. Aber wie inzwischen zu erwarten war, ist hier auch alles hoffnungslos überfüllt. Es stehen auch schon viele Autos in zweiter Reihe, die auf einen frei werdenden Parkplatz warten.

Enttäuscht und etwas sauer, fahren wir die Straße zurück. Uns kommen immer noch Autos entgegen und wir fragen uns, warum sie überhaupt noch in den Park hinein gelassen werden, wenn es doch keine Chance auf einen Parkplatz gibt. Wenn wir nicht den Jahrespass hätten und jetzt USD 30,00 dafür hätten zahlen müssen, würden wir uns sehr ärgern.

Es kommen uns jetzt auch etliche Fußgänger entgegen, die offenbar unten im Park geparkt haben und an der Straße bergauf laufen. Darauf haben wir aber nicht so richtig Lust. Wir halten kurz an der Peaks View Parking Area. Hier ist es noch relativ leer. Es sind vielleicht ein Drittel bis die Hälfte der Parkplätze belegt. Während wir jedoch hier stehen und einen Blick auf die Berge und die Landschaft werfen, für die wir bisher keinen Blick übrig hatten, füllen sich auch diese Parkplätze immer mehr.

Als Letztes halten wir unten am Campingplatz. Hier gibt es auch ein Geschäft. Wir gehen hinein und hoffen, dass die Kinder hier wenigstens ihre Junior Ranger Hefte abgeben können. Die Frau im Shop hat leider keine Abzeichen. Sie meint aber, dass wir diese beim Ranger am Eingang bekommen würden. Wir klagen ihr unser Leid über die nicht vorhandenen Parkplätze und sie meint auch nur, dass wir an der Peaks View Parking Area halten und dann zu Fuß bis zum Bear Gulch Trail laufen sollten. Dies sind jedoch 1,6 Meilen mit ca. 300 ft Steigung. Das sind ca. 40 Minuten (Oneway), die wir zusätzlich laufen müssten. Von unserer eigentlich geplanten Wanderung, nämlich dem Bear Gulch Cave Trail und dem anschließenden High Peaks Trail rät sie uns aufgrund des Wetters ab. Dafür sei es zu heiß. Das können wir uns gar nicht vorstellen, denn im Moment sind es nur 79° F (26° C).

Wir gehen auf dem Campingplatz noch einmal auf die Toilette, die leider unglaublich dreckig ist. Danach besprechen wir, was wir jetzt machen sollen. Und wir entscheiden uns dafür, den Park wieder zu verlassen und die zusätzlichen Meilen nicht an der Straße zu wandern.

Auf dem Weg zum Ausgang sehen wir aber noch ein paar Tiere. Wir sehen einen Kojoten etwas abseits der Straße und ein paar Fasane. Wir können allerdings nur im Vorbeifahren ein paar Fotos machen.

Beim Ranger am Ausgang klagen wir auch unser Leid. Wir fragen, ob es denn im westlichen Teil des Parks leerer sei. Leider kann er dazu nichts sagen. Er meint nur, dass es dort eigentlich weniger Parkplätze gibt, dieser Teil aber nicht so überlaufen sein soll. Wir sollten es einfach mal versuchen. Außerdem fragen wir noch nach den Junior Ranger Abzeichen und er gibt uns dann zwei, ohne sich die Hefte der Kinder anzuschauen. Das ist immer ein bisschen schade, weil sie sich ja Mühe gegeben haben. Aber immerhin haben wir die Abzeichen.

Wir halten dann noch kurz am Parkschild, um ein Foto von den beiden Junior Rangern zu machen.

Wir überlegen, was wir jetzt machen sollen. Die Fahrt zum Westeingang des Parks dauert etwa eine Stunde, die wir auch wieder zurück fahren müssten. Und dann ist es ja nicht sicher, ob wir dort einen Parkplatz bekommen und wandern können. Wir könnten auch einfach nach Fresno, zu unserer Unterkunft fahren, und dort in den Pool gehen und uns die Stadt anschauen. Aber das klingt irgendwie nach einem verschenkten Tag. Also nehmen wir das Risiko auf uns und fahren zum Westeingang.

Der Weg führt uns über ziemlich einsame Straßen. Die Landschaft ist auch ziemlich karg. Es gibt nur gelbe vertrocknete Felder und auch die umliegenden Hügel und Berge sind gelb. Es wirkt alles ein bisschen surreal.

Gegen 12:00 Uhr erreichen wir den Westeingang. Auch hier zeigen wir unseren Parkpass vor und fahren in den Park hinein. Es wirkt auf den ersten Blick viel leerer. Es sind keine weiteren Autos vor oder hinter uns und auch die ganzen Straßen wirken eher enger und weniger befahren. Auf der Fahrt kommen wir dann an einem kleinen Kojoten vorbei. Er ist noch ganz klein und er läuft etwas verängstigt über und an der Straße entlang. Wir hoffen, dass er nicht überfahren wird.

Nach etwa 30 Minuten Fahrt erreichen wir die Chaparral Parking Area. Dieser Parkplatz ist ziemlich groß und es stehen auch nur ein paar Autos hier. Es hat sich also gelohnt, den Umweg zu fahren. Und so packen wir unseren Rucksack und machen uns auf den Weg.

Wir laufen den Balconies Trail. Zunächst geht es einen sandigen Weg entlang, der nach kurzer Zeit etwas bergauf führt. Anschließend geht es wieder bergab und wir kommen in eine felsigere Landschaft. Der Weg führt an einem Bach entlang. Als wir die Brücke überqueren, müssen wir uns entscheiden, ob wir die Felsen hinauf oder in die Höhle gehen wollen. Und wir wollen natürlich in die Höhle gehen.

Der Weg wird schattiger und schmaler und wir kommen immer wieder an größeren Felsbrocken vorbei, wo wir uns einen Weg suchen müssen. Es geht durch einen engen Felsspalt und dann stehen wir am Eingang der Höhle. Diese ist mit einem Metallgitter gesichert. Aber es steht offen, so dass wir in die Höhle gehen können.

Bei der Höhle handelt es sich nicht um eine klassische Höhle, sondern um eine sogenannte Talus Cave. Die Höhle ist dadurch entstanden, dass mehrere große Felsbrocken in einen Felsspalt gefallen sind und so eine Höhle gebildet haben.

Wir klettern unter den Felsbrocken hindurch und kommen in einen großen Raum. Hier gibt es sogar eine Treppe mit Geländer. Es kommen uns auch ein paar Leute entgegen, die uns noch viel Spaß wünschen. Wir wundern uns ein bisschen, denn als wir die Steintreppe hinauf gehen, sind wir aus der Höhle schon wieder heraus. Es hat Spaß gemacht, aber es war natürlich nur recht kurz und auch nicht wirklich dunkel.

Wir klettern die Steine hinauf und kommen dann aber zu einem weiteren Eingang. Dieser sieht wesentlich kleiner und schmaler aus. Wir klettern hinein und merken nach wenigen Metern, dass es ziemlich eng und dunkel wird. Also holen wir unsere Stirnlampen aus dem Rucksack, die wir extra für diesen Urlaub gekauft haben. Hinter uns klettert auch ein junger Mann. Wir wollen ihn vorbei lassen, weil er bestimmt schneller ist als wir. Aber er möchte lieber hinter uns bleiben. Wir können nicht genau sehen, ob er auch eine Lampe dabei hat.

Mit den Lampen klettert es sich dann wesentlich besser. Wir steigen in die Höhle hinein und suchen uns unseren Weg. Das macht viel Spaß, ist aber leider zu kurz. Am Ausgang kommen uns dann zwei Asiaten entgegen. Als sie uns mit den Stirnlampen sehen, fragen sie, ob diese wirklich erforderlich seien. Als wir dies bejahen, setzen sie auch ihre Lampen auf und wir machen ein Foto von ihnen.

Nachdem wir aus der Höhle geklettert sind, packen wir unsere Lampen wieder ein und setzen unseren Weg fort. Wir laufen jetzt den Balconies Cliffs Trail, d.h. es geht jetzt auch bergauf. Wir folgen dem breiten sandigen Weg und haben einen schönen Blick auf die umliegenden Felsen. Mittlerweile ist es auch ganz schön warm geworden und wir kommen ziemlich ins Schwitzen.

Als wir fast am Gipfel angekommen sind, kommen uns die beiden Asiaten aus der Höhle entgegen. Sie erzählen uns, dass sie den Weg anders herum gelaufen sind. Wir machen wieder ein Foto von den beiden und anschließend machen sie auch ein Foto von uns.

Nach etwa 20 Minuten kommen wir am Gipfel an. Jetzt geht es zum Glück nur noch bergab. Um 13:45 Uhr kommen wir wieder zu der Brücke über den kleinen Bach. Hier suchen wir uns einen Platz im Schatten und machen eine kleine Pause. Wir essen unsere Snacks und trinken etwas.

Nach 10 Minuten gehen wir dann die letzten Meter zurück zum Parkplatz. Wir haben jetzt etwa 90 Minuten für die Wanderung benötigt, haben uns aber auch viel Zeit gelassen. Es war wirklich schön und wir sind froh, dass wir doch noch einmal den Umweg in den westlichen Teil gefahren sind.

Jetzt machen wir uns aber auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft. Diese liegt in Fresno und für die Fahrt benötigen wir etwa drei Stunden. Die Fahrt ist landschaftlich nicht sonderlich spannend. Wir fahren wieder durch die karge gelbe Landschaft. Nur am Ende geht es an etlichen Plantagen vorbei, wobei uns nicht ganz ersichtlich ist, was hier eigentlich angebaut wird.

Gegen 17:45 Uhr erreichen wir unser Hotel. Wir checken ein und bringen unsere Koffer nach oben. Es gibt einen kleinen Fahrstuhl und als wir direkt davor stehen, können wir einen Indoor Pool sehen. Da ist Viktoria natürlich gleich Feuer und Flamme.

Wir schauen uns kurz im Zimmer um. Es ist ganz schön und gemütlich.

Da Viktoria in den Pool möchte, entscheiden wir uns dafür, nur kurz zum Walmart zu fahren. Eigentlich wollte Antonia einen Salat kaufen, aber leider gibt es keinen, der ihr gefällt. Also kaufen wir nur ein belegtes Baguette für Bianca und Eiscreme für den Rest der Familie. Dieses Mal werden die Ben & Jerry's Sorten Strawberry Cheesecake und Half Baked eingepackt. Das ist nichts außergewöhnliches, aber damit kann man auch nichts falsch machen.

Mit den Einkäufen geht es zurück zum Hotel. Dort essen dann das Eis und auch das Baguette, wobei Bianca nicht alles schafft, weil es einfach zu viel ist. Es sind unglaublich viele Lagen Wurst und Käse auf diesem Baguette.

Anschließend ziehen sich Matthias und Viktoria für den Pool um. Hier sind sie ganz alleine und schwimmen im Pool hin und her.

Bianca und Antonia fahren noch einmal allein mit dem Auto los, da es in der Nähe einen Ross Dress for Less gibt. Dieser ist wie immer ziemlich voll und unübersichtlich, aber Antonia hat nach kurzer Zeit den Arm voller Kleidung. Nach dem Anprobieren bleiben vier Teile übrig, die wir mit nach Hause nehmen.

Das Einkaufen bei Ross war wie immer ein Erlebnis. In der Umkleide neben uns war eine mexikanische Familie und das jüngste Familienmitglied, vielleicht drei Jahre, lief lauthals singend mit lauter Musik vom Mobiltelefon durch die Umkleide, während die große Schwester Abendkleider anprobiert hat. An der Kasse stand dann eine Mutter mit einem ebenfalls kleinen Mädchen vor uns und die Kleine hat den halben Laden zusammengebrüllt, weil sie einfach alles haben wollte, was sie gerade gesehen hat.

Gegen 20:40 Uhr sind Bianca und Antonia wieder im Hotel. Auf dem Weg zum Zimmer nimmt sich Bianca noch einen Kaffee aus der Lobby mit. Als die beiden dann im Hotelzimmer ankommen, sitzt Viktoria auf dem Bett und liest auf dem iPad. Matthias liegt bereits auf dem Bett und schläft.

Wir unterhalten uns noch kurz, doch irgendwie wissen wir auch nicht richtig, was wir jetzt noch machen sollen. Wir schauen noch ein bisschen Fernsehen und gehen kurz danach auch ins Bett. Bianca schreibt noch ein wenig an den Reiseberichten, aber um 23:30 Uhr gehen wir alle schlafen.


Der zehnte Tag in Daten:

Datum
27.07.2024
Uhrzeit Kalifornien: Pacific Daylight Time (PDT = UTC-7h)

Eintritt

Übernachtung
Country Inn & Suites By Radisson , Fresno (gebucht über hotels.com )
Preis pro Nacht (2 Queen Beds): EUR 131,15 (abzgl. eingelöste Prämiennacht EUR -126,24 = EUR 23,27)

Sonstige Ausgaben
Tanken bei 76, San Jose: USD 93,00 = EUR x,xx (24,741 G à 3,759 USD/G)
Ross, Fresno: USD 33,54 = EUR xx,xx

Entfernung
305 Meilen gefahren
13.616 Schritte gelaufen

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